Arbeitsrecht missachtet / SEW/OGBL: „Schulleitungen müssen zur Ordnung gerufen werden“
Die Lehrergewerkschaft SEW/OGBL prangert unfaire bis illegale Arbeitsbedingungen an öffentlichen internationalen und europäischen Schulen an und hat dem Bildungsministerium nun einen Forderungskatalog eingereicht. Diese Missstände könne man nicht länger tolerieren, heißt es.
Wie das Tageblatt am 10. November schrieb, befinden sich viele Lehrer an Luxemburgs öffentlichen internationalen und europäischen Schulen in sehr bedenklichen Arbeitsverhältnissen. Sie haben das Gefühl, ausgenutzt zu werden, weil sie des Öfteren von den Schuldirektionen andere Arbeitsbedingungen aufgetischt bekommen als jene, für die sie sich eigentlich beworben haben. Über diese und andere Missstände hatte das Tageblatt berichtet und das Bildungsministerium damit konfrontiert. Letzteres schien nicht über sämtliche Machenschaften an den Schulen aufgeklärt zu sein.
Nun meldet sich die Lehrergewerkschaft SEW („Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft“) des OGBL in einer Pressemitteilung zu Wort und prangert unfaire bis illegale Arbeitsbedingungen an öffentlichen internationalen und europäischen Schulen an. Am 24. November reichte das Syndikat zusammen mit betroffenen Lehrkräften einen Forderungskatalog an das Bildungsministerium ein.
Um den Bedarf an Personal an den zahlreichen öffentlichen Europaschulen und internationalen Schulen zu decken, greift das Bildungsministerium verstärkt auf Lehrkräfte aus dem anglofonen und frankofonen Sprachraum zurück. In Luxemburg würden diese dann vor bürokratischen und arbeitsrechtlichen Problemen stehen. In vielen Fälle komme es wegen der langsamen Luxemburger Bürokratie dazu, dass Lehrer erst nach drei bis fünf Monaten ihr Gehalt bekommen oder bei der Krankenversicherung angemeldet werden können. Dieser Missstand treffe auch auf Luxemburger Lehrkräfte zu, so das SEW. Weiter heißt es, dass aufgrund von bürokratischem Chaos mindestens 40 Lehrkräfte seit Monaten ein falsch berechnetes Gehalt bekommen haben.
In einigen Schulen sind unbezahlte Arbeitsstunden fest im System integriert und scheinen zum pädagogischen Konzept zu gehören
Das Lehrersyndikat sieht zudem einen Mangel an Kommunikation und Transparenz, was dazu führe, dass neu eingestellte Lehrer ihre Rechte kaum kennen würden. Dies würde wiederum dazu führen, dass sich einige von ihnen illegalen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sehen. Dazu zählt das SEW folgende Punkte auf: unbezahlte, da illegale Überstunden während des Referendariats („Stage“), während einer Schwangerschaft oder während des Elternurlaubs bis hin zur Missachtung des Arbeitsvertrags. Laut Gewerkschaft betreffe dies nicht nur international rekrutierte Lehrkräfte, sondern auch jene aus Luxemburg.
Forderungskatalog für das Bildungsministerium
Weiter schreibt das SEW: „Einige Schulleitungen scheinen einen Vorteil an diesem Mangel an Transparenz und Aufklärung zu sehen: In einigen Schulen sind unbezahlte Arbeitsstunden fest im System integriert und scheinen zum pädagogischen Konzept zu gehören, dies sowohl für international rekrutierte als auch für in Luxemburg rekrutierte Lehrkräfte, was zu einer großen Unzufriedenheit an diesen Schulen führt.“
Schulleitungen, die das Arbeitsrecht missachten, müssen vom Bildungsministerium zur Ordnung gerufen werden
Der nun an das Bildungsministerium eingereichte Forderungskatalog sieht vor, Information und Transparenz von Anfang an walten zu lassen. Um dies umzusetzen, sollen neu eingestellte Lehrer von der Personalverwaltung des Staates umfassend über ihre Rechte und Arbeitsbedingungen aufgeklärt werden. Um Sprachbarrieren abzubauen, fordert das SEW außerdem, dass Schulen ihren Lehrkräften luxemburgische, deutsche und französische Sprachkurse anbieten sollen und diese dann auch als Teil der obligatorischen Weiterbildung anzuerkennen. Die Kosten dafür sollen laut Syndikat vom Bildungsministerium übernommen werden.
Um dem Verzug zur Anmeldung bei der Krankenversicherung sowie der Auszahlung von Gehältern entgegenzuwirken, fordert das Syndikat, dass die jeweiligen Prozeduren beschleunigt werden. Falsch berechnete Gehälter müssten zudem sofort korrigiert werden. Weiter schreibt das SEW: „Schulleitungen, die das Arbeitsrecht missachten, müssen vom Bildungsministerium zur Ordnung gerufen werden.“ Denn illegale und unbezahlte Überstunden gehörten abgeschafft. Das Gleiche gelte für die Missachtung der im Arbeitsvertrag festgehaltenen Arbeitsbedingungen.
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Sorry sinn zanter 30 Joer am enseignement luxo, an hunn nach ni sou eppes erliewt. Werft net alles an 1 Dëppen, auslännesch Schoulen, Europaschoulen, Walddorf hei, di man jo och soss wat se wellen…
@Teacher: Da sidd frou, dass Dir an enger heile-Welt-Schoul sidd a scheinbar keng sou Machenschafte matkrut. D’Virwërf sinn nämlech berechtegt.
Léif Gréiss,
E lëtzebuerger Prof an engem lëtzebuerger Lycée.
Ma da wiesselt de Lycée…