Luxemburg-Stadt / Sicherheit auf dem Schulweg: Patrick Goldschmidt reagiert auf Kritik der Opposition
Die Schulwege in Luxemburg-Stadt sind für Kinder nicht immer sicher – das hatten zumindest einige Oppositionsmitglieder im hauptstädtischen Gemeinderat bei der Diskussion zur Schulorganisation für 2024/2025 kritisiert. In der letzten Ratssitzung bezog Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) nun dazu Stellung.
„In den letzten Jahren ist auf dem Schulweg Gott sei Dank nie ein Kind zu Schaden gekommen – und ich hoffe, dass das auch so bleibt“, begann Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) bei der letzten Gemeinderatssitzung seine Rede und reagiert damit auf Kritik aus den Oppositionsreihen. Bei der Präsentation der Schulorganisation für 2024/2025 hatten Mitglieder von „déi gréng“, der LSAP und „déi Lénk“ darauf hingewiesen, dass die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zum Unterricht nicht immer gewährleistet sei. „Ich verstehe nicht, dass verschiedene sagen, wie schlecht und unsicher hier alles ist“, meinte Patrick Goldschmidt nun am vergangenen Freitag am „Knuedler“.
Um generell zu vermeiden, dass Eltern aus Sorge um ihre Kinder diese mit dem Auto bis unmittelbar zum Schulgebäude fahren, hat die Gemeinde laut dem Mobilitätsschöffen die sogenannten Pedibusse eingeführt – bei denen junge Menschen in Begleitung zu Fuß zum Unterricht gehen. „Das Schulumfeld mit weniger Autos zu gestalten, ist unser Ziel“, erklärte der liberale Schöffe. Auf eine damit einhergehende Verringerung des Durchgangsverkehrs oder auch die Verkehrsberuhigung in den Stadtvierteln will er „in den kommenden Monaten zurückkommen“. Denn schon bald soll für jedes Viertel analysiert werden, wie die Lebensqualität durch die Beruhigung oder das Verbannen des Verkehrs gesteigert werden kann.
Idee aus dem Ausland
Die Idee sogenannter Schulstraßen, wie man sie aus dem Ausland von Paris oder Wien kenne, begrüßt Patrick Goldschmidt prinzipiell. Wenn der Unterricht beginnt beziehungsweise endet, werden diese temporär gesperrt. Der Mobilitätsschöffe sagte dazu: „Wir können das nicht eins zu eins umsetzen, denn in der Straßenverkehrsordnung ist das so nicht vorgesehen. Aber das ist ein schönes Beispiel, wie man in den Vierteln etwas verbessern kann.“ Der zuständige Gemeindedienst wird Patrick Goldschmidt zufolge nun prüfen, bei welchen Schulen eine solche Idee umsetzbar ist. Denn: „Wo eine Hauptstraße ist, kann man nicht wie in Paris eine ‚rue d’école‘ machen.“
Als Antwort auf Kritik von der Opposition verwies der liberale Politiker weiter darauf, dass bei quasi allen Schulen Tempo 30 gelte. Er unterstrich: „Bei quasi allen“. An Eltern richtete er abschließend den Appell, gerade bei Bildungseinrichtungen nicht bei oder auf Zebrastreifen zu parken. Durch Sensibilisierungskampagnen in Zusammenarbeit mit der Polizei könnten Erziehungsberechtigte in Zukunft daran erinnert werden. Die vom Bildungsschöffen Paul Galles (CSV) präsentierte Schulorganisation wurde letztlich mit den Stimmen der Mehrheit von DP und CSV sowie den Oppositionsparteien „déi gréng“, LSAP und den Piraten angenommen. Die ADR stimmte dagegen, während sich „déi Lénk“ enthielten. Aufnahmen der Sitzungen des Gemeinderats findet man unter vdl.lu.
Mehr zu diesem Thema:
– „Eine untragbare Situation“: Gemeinderat debattiert über sichere Schulwege
– Pilotprojekt der Gemeindepolizei: Léon Gloden präsentiert am 1. Juli die Details
– Geplante Neugestaltung: Wie die rue de Gasperich sicherer werden soll
– Ein Weiher als potenzielle Gefahr: Gemeinde überprüft Sicherheit von Spielplatz in Bonneweg
– Streit um Zebrastreifen: Beanstandete Übergänge wurden laut Gemeinde kontrolliert
- „Gibt noch viel zu tun“: Lydie Polfer äußert sich zur Sicherheit an Zebrastreifen - 20. November 2024.
- Nach Urteil im Zebrastreifen-Streit: Gemeinde legt Berufung ein - 18. November 2024.
- Nach Urteil im Zebrastreifen-Streit: Gemeinde will am Montag reagieren - 15. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos