Editorial / Sicherheit im Profiradsport: Wie gefährlich ist zu gefährlich?
Es gibt Sportarten, bei denen das Verletzungsrisiko minimal ist. Schwimmen ist zum Beispiel so eine Disziplin. In anderen Sportarten, vor allem jenen, bei denen es zu Kontakten kommt, ist das Verletzungsrisiko höher. Und dann gibt es Sportarten, die mitunter lebensgefährlich sein können – wie der Radsport.
Dessen wurde man sich am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt wieder einmal bewusst, als der junge Belgier Remco Evenepoel in der Abfahrt des Muro di Sormano über eine Brücke in den Abgrund stürzte. Mit einem gebrochenen Becken und Quetschungen am rechten Lungenflügel kam der 20-Jährige noch glimpflich davon. Sein Sturz heizte die Diskussionen um die Sicherheit bei Radrennen erneut an. Es war aber nicht der einzige Vorfall bei „Il Lombardia“. Der deutsche Fahrer Maximilian Schachmann wurde am Ende des Rennens von einem Auto angefahren, das nichts auf der Strecke verloren hatte und nie und nimmer hätte bis dorthin gelangen dürfen. Schachmann brach sich hierbei das Schlüsselbein. Am selben Tag kam es beim Critérium du Dauphiné ebenfalls zu mehreren Stürzen in einer gefährlichen Abfahrt.
Bereits am 6. August wurde heftig über die Sicherheit bei Radrennen debattiert, nachdem der Niederländer Fabio Jakobsen bei einem Massensprint während der Polen-Rundfahrt über die Absperrungen flog und aufgrund der Schwere seiner Verletzungen ins künstliche Koma versetzt werden musste. So tragisch jeder einzelne dieser Vorfälle ist, sollte die Sicherheitsdebatte differenziert geführt werden. Der Zusammenprall von Schachmann mit dem Auto geht auf das Konto des Organisators, der die Strecke nicht ausreichend gesichert hatte. Bei Jakobsen trug der Organisator mindestens Mitschuld. Zwar hatte Dylan Groenewegen seinen Landsmann mit einem unfairen Manöver in die Absperrungen gedrückt, doch diese waren nicht ausreichend befestigt, was mit dafür verantwortlich war, dass der Sturz so verheerend ausfiel. Diese Zwischenfälle sind unentschuldbar und es muss alles dafür getan werden, dass sich so etwas nicht mehr wiederholt. Ohnehin hat ein Rennorganisator die Verantwortung und dafür zu sorgen, dass die Sicherheit der Fahrer gewährleistet ist.
Nach den Stürzen von Remco Evenepoel und dem Sturz im Dauphiné wurde die Frage aufgeworfen, ob diese Abfahrten nicht zu gefährlich seien. Eine durchaus berechtigte Frage, allerdings gibt es keine eindeutige Antwort. Ein Vincenzo Nibali zum Beispiel ist bekannt für seine Abfahrkünste und hat dadurch mehr als ein Rennen gewonnen. Sollte es im Straßenradsport nicht auch auf die technischen Fähigkeiten der Fahrer ankommen? Will man das Risiko minimieren, müsste man auf abgesperrte Rennstrecken ausweichen. Solange man aber Radrennen auf normalen Straßen und vor allem im Gebirge organisiert, bleibt die Frage: Wie gefährlich ist zu gefährlich? Diese Frage müssen sich nicht nur die Rennorganisatoren beim Festlegen der Strecken stellen, sondern auch die Fahrer, wenn sie auf ihr Rad steigen.
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dêst Joer ass et besonneg geféierlech fiir de Radsport, wéings dem Covid-19 war êt nêt méiglech fiir esou ze trainéieren, a sêch mat méi klenge Course ee sêcht Verhaalen konnten untrainéieren. A wann een dann esou wêll flitzen, wéi een dat nach vläicht dat läscht Joer konnt, feelt einfach d’Technik, oder wéi hei de Remco Evenepoel, bei him spillt dee jonken Alter och mat, et ass ee klengen Dropgänger, mä êt hät nêt misse sen, hee wollt elo den Tour de Lombardie fuuren, a nêt den Tour de France, elo wênsche mer him eng gud Recup. Jo den Vincenzo Nibali ass an den Decenten dee Beschten, de Primoz Roglic ass och nêt wäit ewesch, kucke mer mol am Tour wéi et do weider geet, op jiddefall, sen der och vill am Criterum du Dauphiné gefall an hu missten opgin
Man kann alles übertreiben. Hier steht die Gesundheit und das Leben der Sportler auf dem Spiel. Die Rennen können auch ohne spektakuläre Risiken attraktiv gestaltet werden.