Ettelbrück / Nach Schulhof-Massenschlägerei sollen nun Sicherheitsleute, Kameras und Polizei zum Einsatz kommen
Am Freitagabend spielten sich schockierende Szenen auf dem Hof der Grundschule auf der place Marie-Thérèse in Ettelbrück ab. Etwa 20 Jugendliche waren dort aneinandergeraten und prügelten aufeinander ein. Bürgermeister Jean-Paul Schaaf kündigte nun Maßnahmen gegen solche Gewaltausbrüche an.
Am Freitagabend kurz nach 20 Uhr kam es auf dem Hof der Grundschule in Ettelbrück zu einer Massenschlägerei. Niemand wurde dabei ernsthaft verletzt. Auch Sachschaden wurde laut Bürgermeister Jean-Paul Schaaf (CSV) keiner festgestellt. Trotzdem hinterlässt der Vorfall ein Gefühl der Unsicherheit bei der Bevölkerung. Der Schulvorstand der Ettelbrücker Grundschule ist beunruhigt und fordert eine entschiedene Reaktion von der Gemeinde, um die Sicherheit auf dem Schulgelände zu garantieren. Auf Facebook wurde die Auseinandersetzung ausgiebig kommentiert. „Ouni op anerer Rücksicht ze huelen, zerklappen se sech a schmäisse mat Fläsche ronderëm, an dat am Haff vun der Primäreschoul – Muss ee jo Angscht hunn, fir duerch Ettelbréck spadséieren ze goen, gëtt jo Dag zu Dag schlëmmer“, schrieb z.B. „Betty Betty“ am 27. Juni.
Der Bürgermeister hatte am Samstag Nachrichten mit Fotos vom Vorfall erhalten. Darin berichteten Augenzeugen von einem massiven Polizeieinsatz. Jean-Paul Schaaf fragte bei den Ordnungshütern nach. Diese bestätigten, dass Einsatzkräfte aus Diekirch und Beamte der „Police de la route“ auf dem Schulhof eine Keilerei zwischen mehreren Jugendlichen schlichten mussten. Die Staatsanwaltschaft aus Diekirch bestätigt dies und spricht von etwa 30 Beteiligten. Eine Person wurde protokolliert, weil sie einen Polizisten ins Gesicht geschlagen haben soll, als dieser versuchte, die Streithähne zu trennen.
„Vorfall darf nicht toleriert werden“
„Dieser Vorfall ist eine Premiere und darf nicht toleriert werden“, sagt Schaaf. Deshalb habe der Gemeinderat beschlossen, dass ab sofort eine Sicherheitsfirma zwischen 12.45 und 23.00 Uhr im Schulhof für Recht und Ordnung sorgen soll. Die Polizei sei dabei, den Vorfall zu analysieren, so Schaaf weiter. Am Mittwoch soll bei einem Treffen zwischen der Gemeindeführung, dem Elternausschuss der Grundschule und der Regionaldirektion der Polizei über weitere Schritte beraten werden.
Dass die Menschen in Corona-Zeiten rauswollen, sei verständlich, so Schaaf. Aber aufgestauter Frust dürfe nicht zu unangemessenem Verhalten wie Littering, Beleidigungen oder Prügeleien führen.
Mehr Polizeipräsenz
Der Gemeinderat hat zudem eine Unterredung beim Innenministerium beantragt. Ettelbrück verlangt unter anderem eine Aufstockung der lokalen Polizeidienststelle. Sie sei nur tagsüber geöffnet und leide an chronischem Personalmangel, so Jean-Paul Schaaf. Ein Dutzend Beamte würden nicht ausreichen, um in einer Stadt von fast 10.000 Einwohnern für Ordnung zu sorgen. Auf dem Schulareal würden sich etwa 3.500 Kinder aufhalten. Dazu kämen an die 1.000 Personen, die das Musikkonservatorium besuchen, erinnert der CSV-Politiker. „Die Beamten hier leisten hervorragende Arbeit, aber wir benötigen ein Polizeirevier, das rund um die Uhr besetzt ist“, fordert Schaaf.
Der Vorfall lässt die Diskussion zum Thema Videoüberwachung wieder aufkochen. Sie war 2015, nach dem Mord an einem Rentner auf dem Parkplatz zwischen dem Rathaus und der Kirche, losgetreten worden. Eine Videoüberwachung im öffentlichen Raum sei aber nicht möglich, es sei denn, es handele sich um einen Ort, wo ein reelles Sicherheitsrisiko besteht, so der Bürgermeister. Für den Schulhof in Ettelbrück wurde nach mehreren Fällen von Vandalismus eine Genehmigung für eine Videoüberwachung ausgestellt. Da aber nach einiger Zeit das Problem verschwunden sei, seien die Kameras nie installiert worden, so Schaaf. Tagsüber, wenn Kinder dort spielen, gelte der Hof als öffentlicher Ort. Abends jedoch, wenn dieser abgeschlossen wird, könne man das Areal mit Kameras überwachen. Eine diesbezügliche Prozedur soll nun eingeleitet werden.
Jean-Paul Schaaf betont schließlich die Wichtigkeit der Sozialarbeit und des Streetwork als präventive Maßnahme gegen Jugendgewalt. Bislang scheiterten diesbezügliche Projekte aber an den Finanzen, unter anderem weil der Luxemburger Staat lokale Initiativen nicht bezuschusse. Schaaf ist aber der Meinung, dass es sich um ein regionales oder gar nationales Phänomen handelt und will das Thema wieder zur Sprache bringen.
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Ich bin kein Fan von dauernder Polizeiüberwachung, jedoch Ettelbrück ist ein Ort der Unsicherheit geworden.
Ist leider so und hat nichts damit zu tun, dass sich Menschen in/nach dem „Nichtausgehen“ dürfen wegen der Corona Krise, nach Freiheit sehnen.
Das ist hier an jedem Tag und Abend so😢
Friedliche Grüsse zur Nacht, bleiben sie bitte alle gesund❣❣❣
Zu Mengen Zeit hätt de Paschtouer Wolff, de Schoulmeschter Rieth an dei kleng unreg Nonn , wess hieren Num net mei, dei Sach do geregelt ouni Police
Sozialarbeit, wie Streetwork sind weder Wunderwaffe, noch lassen bestimmte Jugendliche, wie Erwachsene sich nicht von staatlichen Instanzen gängeln. Toleranz und das „ laissez faire“ der vergangenen Jahre, die Erziehung und das Ändern der Gesellschaftsformen haben diese Entwicklungen begünstigt, gefördert. Weder Moral noch Anstand und Respekt sind die Eckpfeiler unserer Gesellschaft, einzig alleine das Ego steht im Mittelpunkt.Nun mag der Gutmensch glauben soziale Dienste, Streetwork könnten vorbeugen, doch weder die Bettler die in Ettelbrück die Fußgängerzone oder grössere Parkplätze in Beschlag halten oder auch dem Drogenhandel wird Einhalt geboten.Wenn der einfache Bürger, dies am Tage mitbekommt, sein Sicherheitsgefühl auf Null sinkt, sind die Politik und staatliche Instanzen blind oder ignorieren das Problem.
Ein kleiner Streit unter Südschweden 😂