/ Snob: Mit ihrem Online-Magazin erfüllt sich die Luxemburgerin Mélody Funck einen Traum
Wenn Mélody Funck den Raum betritt, zieht sie alle Blicke auf sich. Die 22-Jährige weiß, was sie will – und das strahlt sie auch aus. Sie gehört dazu. Das ist nicht immer so gewesen.
„Als Mélody noch jünger war, wollte sie immer ein Star sein. Ich habe ihr gesagt, dass sie hart arbeiten muss, um im Leben Erfolg zu haben“, erzählt ihre Mutter Christine Bourdoulous. Sie war es, die immer an Mélody geglaubt hat, auch in Zeiten, in denen sie selbst den Glauben an sich verloren hatte. Mutter und Tochter hatten es aber auch nicht immer leicht: „Ich war eine sehr strenge, harte Mutter“, sagt Bourdoulous von sich selbst.
Als Kind wurde Mélody gemobbt, stand oft alleine da. Über diese Zeit in ihrem Leben scheint sie nicht gerne zu sprechen: „Jeder wurde doch gemobbt“, tut sie das Thema schnell ab. Das Selbstbewusstsein, das sie heute ausstrahlt, musste sie sich selbst aneignen. Sie studierte Grafikdesign in Paris und lernte dort zum ersten Mal, dass die Großstadt nichts für sie ist. „Ich habe Pickel davon bekommen“, sagt sie im Gespräch mit dem Tageblatt und lacht. Auf den ersten Blick wirkt die 22-Jährige fast zu selbstbewusst, ja arrogant. Doch wer sich länger mit ihr unterhält, findet schnell ihren weichen Kern. Ihre Mutter beschreibt sie als einen starken Charakter und gleichzeitig als außerordentlich sensibel.
Mélody lebt inzwischen wieder in ihrem Heimatort Monnerich. Dort hat sie ihre Pferde und die Natur – das ist ihr sehr wichtig. „Ich bin ein visueller Mensch. Wenn ich morgens meine Rollläden öffne und hinaus in die Natur blicke, die jeden Tag anders aussieht, inspiriert mich das. In der Stadt dagegen bleibt immer alles gleich.“
Mit dem Launch ihres eigenen Online-Magazins Snob erfüllt sie sich einen großen Traum. Doch sie will sich selbst auf keinen Fall damit in den Fokus stellen. „Ich will nicht, dass Snob mit mir in Verbindung gebracht wird. Ich wünsche mir, dass es zu einer Motivations- und Inspirationsplattform wird und für sich steht“, sagt sie selbst.
Snob ist kein Luxus-Magazin für die High Society. Der Name ist irreführend und das soll er auch sein. Mélody will damit Diskussionen anregen. Dabei ist Snob eine Abkürzung für „Social need of belonging“, also den sozialen Drang, dazuzugehören. „Ich habe schnell verstanden, dass jeder Mensch individuell sein und mit seinem Kleidungsstil oder seiner Art herausstechen will. Gleichzeitig will aber auch jeder Mensch zu einer sozialen Gruppe gehören“, erklärt sie die Idee hinter der Aussage.
Mit Snob versucht Mélody Funck, die verschiedenen Bedürfnisse der Menschen zu verstehen, besonders die junger Personen. „Snob soll eine Stimme für die junge Generation sein. Die luxemburgische Gesellschaft ist noch ziemlich konservativ. Das Online-Magazin soll zeigen, dass es auch diejenigen gibt, die anders sind und neue, frische Ideen haben.“ Es sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, die zu sich selbst stehen, die Mélody porträtiert – wie Entertainer Yaya van Chique oder Künstler Skobe.
Auch wenn es für sie nicht immer so einfach war, heute passt Mélody Funck sich meistens mit Leichtigkeit an. Sie ist nicht oft in Situationen, in denen sie sich fühlt, als gehöre sie nicht dazu. „Ich bin der Meinung, dass jede Lebenssituation mich voranbringt und mir etwas beibringt.“ Eine Situation fällt ihr dann doch noch ein, in der sie sich so gar nicht dazugehörig gefühlt hat: „Ich war in Berlin bei einem Techno-Event. Das war mir zu hardcore und überhaupt nichts für mich“, gibt sie zu.
Anpassungsfähigkeit
Dass sie ihre Texte auf Englisch verfasst, war ein großer Schritt für die junge Frau. Amira Elbanna (35) war während Mélodys Lyzeumszeit ihre private Englischlehrerin: „Mélody erzählte mir immer, dass ihre Lehrer ihr Englisch sehr schlecht finden“, sagt Amira. Damit war sie von Anfang an nicht einverstanden: „Sie wusste einfach schon immer, was sie will – und das war wohl nicht immer das, was in der Schule verlangt wurde. I always knew she would make it big“, sagt Amira, die inzwischen eine enge Freundschaft mit Mélody pflegt.
Die Gründerin von Snob ist schon viel herumgekommen: Während ihres Grafikdesignstudiums lebte sie drei Jahre in Paris, danach zog sie nach Mailand, wo sie das Management von Luxusmarken studiert. „Im letzten Jahr in Paris war ich noch ein Mensch, der an Einhörner geglaubt hat. Ich dachte, die Welt ist schön“, erinnert sich die Fotografin zurück. „Bis dahin habe ich zwar immer gut gearbeitet, aber ich habe nie mein volles Potenzial ausgeschöpft.“ Es ist an der Zeit für sie, sich durchzusetzen und zu
zeigen, wer sie ist. Genau das ist es, was die junge Frau in den letzten Jahren getan hat: „Ich fing mit der Fotografie an und habe bei der RTL-Sendung ,Generation Art‘ mitgemacht. Das hat meinen Blickwinkel verändert.“ Die junge Frau, die sich selbst als kreativ und furchtbar ungeduldig beschreibt, lässt keinen Blick hinter ihre Fassade zu. Dennoch scheint durch, dass sie es nicht immer leicht hatte – und genau daraus ihre Stärke zieht.
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Also ass mai kommentar net ugehuel ginn? war en ze graff fir aer zeitung? et war jo awer meng meenung, an hei kann ee jo seng meenung schreiwen, oder net? beleidegt hunn ech jo keen? mmmhhh, strange… ass dei hei zeitung dann och SNOB? schei greiss
SNOB ass iwwregens d’Oofkierzung vu ‚Sine NOBilitate‘, Net-Latinisten: Ouni Adel. 😉