Blumen oder Kommerz? / So stehen die Düdelinger zum Valentinstag
Die einen verbringen den Tag der Liebe traditionell mit ihrer besseren Hälfte, für die anderen ist es ein Dienstag wie jeder andere: Das Tageblatt hat nachgefragt, ob der Valentinstag in Düdelingen überhaupt ein Thema ist.
Seit 27 Jahren gehen Suzanne und Paul Hand in Hand – und auch durch die Düdelinger „Niddeschgaass“ schlendern die beiden Verliebten händchenhaltend. Kennengelernt haben sich der heute 69-jährige Paul und die modische 83-jährige Suzanne bei einem Theaterabend. Feiern werden die beiden ihre Liebe am Dienstag mit einem schicken Abendessen im „Le Château de Latour“ in Virton.
Yan (34) ist gerade mit einem Kinderwagen in der Innenstadt unterwegs. In diesem Jahr kann er den Valentinstag nicht mit seiner Partnerin verbringen. Der Erzieher ist ab Dienstag beruflich unterwegs. Ansonsten geht es an dem Tag auch eher gemütlich zu, denn die beiden haben zwei Kinder. Die „obligatorischen“ Blumen wird er trotzdem in diesem Jahr kaufen.
Sonja (39) wird den Tag der Liebenden auch nicht feiern. Sie wartet gerade mit ihrem Baby auf ihren Mann. Für sie ist der 14. Februar einfach nicht wichtig und für ihren Geschmack zu konsumorientiert. Für Clara, die mit ihrer Nichte aus Portugal unterwegs ist, ist, wie sie selbst sagt, der Valentinstag für immer vorbei: Ihr Mann ist vor zehn Jahren an einem 14. Februar gestorben, erzählt sie mit Tränen in den Augen.
Ben (26) hingegen hat einen romantischen Abend mit seiner Freundin geplant. Auf dem Programm stehen ein gutes Essen und ein gemütlicher Filmabend. Ob passend zum Thema ein Liebesfilm laufen wird, steht noch nicht fest. Kennengelernt haben sich die beiden in einem Café – in denselben Räumlichkeiten, in denen er heute arbeitet. „Das war ein schöner Abend“, erinnert er sich mit einem Lächeln zurück. Seine Freundin wird dann auch den traditionellen Blumenstrauß zum Valentinstag bekommen.
Der Ursprung vom Fest der Liebenden
An Valentinstag feiert so manches Paar seine Liebe, indem es sich Blumen oder auch Pralinen schenkt. Doch woher kommt dieser Tag eigentlich? Ursprünglich wurde am 14. Februar dem Heiligen Valentin gedacht. Doch es werden gleich drei Heilige mit diesem Namen überliefert, die an diesem Datum gestorben sein sollen. Die Engländer hingegen haben als erste das St. Valentinsfest gefeiert. Durch Autor Geoffrey Chaucer gilt seit dem 14. Jahrhundert der 14. Februar als Tag der Verliebten. Ab dem 15. Jahrhundert kam die Tradition auf, kleine Gedichte und Geschenke zu verschicken. Durch Auswanderer wurde dieser Brauch in Amerika bekannt. Im Jahr 1950 wurde in Nürnberg der erste „Valentinsball“ veranstaltet – und verbreitete sich danach in ganz Deutschland. Allgemein wurde dieser Tag nach dem Zweiten Weltkrieg von der Geschäftswelt für sich entdeckt.
Heilige gibt’s nicht und die Blumen werden aus Kolumbien eingeflogen, sind voller Gift, da für dekorative Pflanzen die man nicht isst, keine Regeln gelten.
Atmen Sie lieber nicht zu tief durch, wenn Blumen auf dem Tisch stehen.