„Santé“ / So weit ist Luxemburg mit dem Impfen in den jeweiligen Altersgruppen
Im Großherzogtum läuft seit einigen Tagen die letzte Phase der Impfkampagne gegen das Coronavirus. Aber wie viele Menschen sind bislang eigentlich in den jeweiligen Altersgruppen immunisiert? Das Tageblatt hat das Gesundheitsministerium nach den aktuellen Zahlen gefragt.
Luxemburg ist vor einigen Tagen in die sechste und damit letzte Phase der Impfkampagne eingestiegen. Diese zielt auf die sogenannte allgemeine Wohnbevölkerung im Alter zwischen 16 und 54 Jahren ab. Los geht es dabei in Phase 6a mit Menschen, die unter prekären Verhältnissen in Gruppen untergebracht sind, beispielsweise Gefängnisinsassen oder auch Bewohner von Flüchtlingsunterkünften. In Phase 6b sollen schließlich alle dran sein. Aber wie viele Menschen wurden bisher in den restlichen Altersgruppen geimpft?
Das Gesundheitsministerium erklärt auf Tageblatt-Anfrage, dass es zu den jüngeren Altersgruppen noch keine genauen Zahlen zum Impffortschritt gebe, „da diese Impfphase noch nicht beendet ist“. Bei den Altersgruppen darüber sieht es so aus: Die Luxemburger Einwohner, die über 80 Jahre alt sind, haben den höchsten Wert vorzuweisen, was die Impfungen angeht. 82,1 Prozent der Personen, die in dieser Kategorie infrage kommen, sind laut „Santé“ geimpft worden. In Zahlen entspreche das 20.617 Menschen in dieser Bevölkerungsgruppe.
Bei den 55- bis 59-Jährigen stehen noch Termine aus
Bei den 75- bis 79-Jährigen sei es ähnlich – 13.159 Menschen hätten sich dort immunisieren lassen, also 80,1 Prozent. Bei den Kandidaten zwischen 70 und 74 Jahren seien es rund 2 Prozent weniger gewesen, nämlich 78,2 Prozent und dementsprechend 17.994 Menschen. Unter den 65- bis 69-Jährigen gebe es 20.877 Impflinge zu verzeichnen, was 74,1 Prozent der infrage kommenden Einwohner in der Altersgruppe entspreche. Bei den Menschen zwischen 60 und 64 Jahren sehe es ähnlich aus – dort seien es 74,4 Prozent und 26.410 Menschen gewesen.
In der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen stehen laut „Santé“ noch Impftermine aus. Bisher seien dort laut dem aktuellen Stand 29.018 Kandidaten immunisiert worden, was 66,2 Prozent dieser Altersgruppe entspreche. Dort könnte die Anzahl der Impfungen also noch einmal steigen.
Aus den Kategorien, in denen sich Menschen mit kritischen Vorerkrankungen impfen lassen können, haben dem Gesundheitsministerium zufolge bislang 17.282 Menschen eine Impfdosis bekommen. „Es ist nicht möglich, einen prozentualen Anteil zu der Gesamtbevölkerung zu berechnen, da es keine Datenbank über die Krankheiten von Einzelpersonen gibt“, heißt es in dem Schreiben.
Luxemburg wartet auf Entscheidung der EMA
Die Zahl der Menschen, die eine Impfung bei ihrem Termin kurzfristig doch noch ablehnen, aus welchen Gründen auch immer, sei „sehr gering“, sagt das Ministerium. Auf Nachfrage, was „sehr gering“ in Zahlen ausgedrückt bedeutet, schreibt die „Santé“: „Leider können wir Ihnen keinen Prozentsatz zu den Ablehnungen nennen, da diese Daten nicht systematisch erhoben werden.“
In den USA ist der Impfstoff von Biontech/Pfizer seit einigen Tagen auch für jüngere Impflinge zwischen 12 und 18 Jahren zugelassen. In Luxemburg könnte das auch bald Thema werden – laut dem Gesundheitsministerium wartet das Großherzogtum derzeit auf die entsprechende Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA).
Die Impfphasen im Überblick
Phase 1
In der ersten Impfphase, die seit Anfang Januar läuft, werden zunächst das Personal in den Krankenhäusern, in den Pflegeheimen und im Gesundheitsbereich geimpft, alle Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie Menschen, die aufgrund einer Behinderung in einer Betreuungseinrichtung wohnen. Laut Ministerium ist diese Phase Anfang März beendet worden. Während des Monats gibt es aber noch die Möglichkeit für Menschen, die den Termin während der ersten Impfphase nicht wahrnehmen konnten, einen zweiten Impftermin zu bekommen.
Phase 2
Die Impfphase 2a zielt auf alle Einwohner Luxemburgs ab, die älter als 75 Jahre sind. Im Teil b werden die Hochrisikopatienten geimpft. Als solche gelten Erwachsene mit Down-Syndrom, mit angeborenen Immunschwächeerkrankungen, aber auch Personen, die eine Organtransplantation erhalten haben oder erhalten sollen und deswegen Immunsuppressiva zu sich nehmen müssen. Die größte Gruppe der Hochrisikopatienten sind allerdings jene Menschen, die sich in Luxemburg gerade in Krebstherapie befinden – das sind zwischen 3.000 und 3.300 Personen. Phase zwei könnte noch vor Ende März beendet werden.
Phase 3
In Phase 3a sollen zuerst jene Personen geimpft werden, die zwischen 70 und 74 Jahre alt sind. Zusätzlich wartet die Nadel in Phase 3b auf die Menschen, die „bedeutende Risiken“ bei einer Covid-19-Infektion aufweisen. Darunter fallen Menschen mit Immunschwächeerkrankungen sowie chronischen Lungen- oder Herzerkrankungen, die bereits schwere Komplikationen ausgelöst haben. Auch Aids-Patienten, Menschen mit morbidem Übergewicht, also einem Body-Mass-Index über 40, Dialysepatienten und Demenzkranke werden in der dritten Phase des Plans geimpft.
Phase 4
Phase 4a der Impfstrategie umfasst die Impfungen aller in Luxemburg ansässigen Personen zwischen 65 und 69 Jahren. Patienten mit problematischen Ausprägungen von Diabetes, Bluthochdruck und neuromuskulären Erkrankungen, also Myopathien oder Neuropathien, werden im Phase 4b geimpft.
Phase 5
In Phase 5a zielen die Impfungen schließlich auf Personen zwischen 55 und 64 Jahren ab. Hier geht es zunächst nach dem Alter. Diese Phase wurde nach Diskussionen rund um den Wirkstoff von AstraZeneca frühzeitig eingeläutet und die ersten Einladungen wurden Anfang März verschickt. Als dann aber die Empfehlungen angepasst wurden, wurden keine weiteren Einladungen versendet. Die Personen, die einen solchen Brief erhalten haben, dürfen aber einen Termin wahrnehmen. Personen mit angeschlagenem Gesundheitszustand, allerdings ohne bisher problematische Krankheitsverläufe – im weitesten Sinne sind damit alle Krankheiten der Phase 4 in Anfangsstadien abgedeckt, aber auch übergewichtige Personen mit einem BMI über 30 – sind dann in Phase 5b an der Reihe.
Phase 6
Die längste und umfassendste Phase des Impfplans ist weniger detailliert. Prioritär sollen in der Phase 6a jene Leute geimpft werden, die unter prekären Verhältnissen in Gruppen untergebracht sind, beispielsweise Gefängnisinsassen, aber auch Bewohner von Flüchtlingsunterkünften. Gezielt werden auch jene Personen anvisiert, die durch ihre Arbeit einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. In Phase 6b wird dann die allgemeine Bevölkerung zwischen 16 und 54 Jahren geimpft. (hat/joé)
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Phase 3 ist noch nicht durch. Warte auf Woche 11. nach der ersten Spritze! Die Astrazeniker sind halt so langsam. Andere hatten mehr Glück mit den Biotechnikern, im Schnitt nach 4 Wochen die 2. Spritze.
Alles viel zu langsam, manche haben kein Glück gehabt.
Ich bin 2 mal geimpft worden aber ich sehe kein sinn darin laufe noch immer mit der Maske umher und Minister de sante schickt immer Briefe um Tests zu machen dann sehe ich kein Sinn mit der Impfung was soll das alles dann ist die Impfung ja unötig oder muss immer mit 2 Zetteln in der Tasche rumlaufen um zu beweisen dass ich geimpft bin
Wann kommt die Ersatzliste für die Phase 5, wenn man zu seinem Termin erkrankt war?
Seit März nichts mehr gehört, kein Schreiben mehr erhalten.
Ich hoffe dass die Sante einen Unterschied macht bei den Inzides Zahlen bei den PCR Tests.
Es kann ja nicht sein , dass eine geimpfte Person dann auch noch mitgezählt wird falls sie positiv ist da sie ja im prinzip nicht erkrankt oder nur leicht.Sonst macht die Impfung ja keinen Sinn für die sogenannten Inzidenz Zahlen.