Befort / Sommerquartiere für Fledermäuse
Der Bestand der Fledermäuse geht seit Jahren zurück. Um ihnen zu helfen und optimalere Brutstätten zu bieten, wurden nun in der Nähe des Beforter Renaissance-Schlosses an ausgewählten Bäumen Sommerquartiere für die fliegenden Säugetiere angebracht.
„Fledermäuse haben immer noch einen schlechten Ruf. Für viele Menschen sind sie blutsaugende Kreaturen, die im schlimmsten Fall auch noch Krankheiten wie Tollwut übertragen. Das stimmt so nicht. Fledermäuse sind für uns Menschen sehr nützliche Tiere und erfüllen eine wichtige Rolle in der Natur. Zudem verspeisen sie Nacht für Nacht Unmengen von Schädlingen und Insekten“, erklärte Mikis Bastian vom Natur- & Geopark Mëllerdall. Der Bestand aller einheimischen Fledermausarten ist seit Jahren rückläufig und Schutzmaßnahmen werden dringend benötigt. Neben dem Verlust ihrer traditionellen Quartiere in Dachstühlen oder Scheunen macht den Tieren der akute Nahrungsmangel durch intensive Landnutzung und Zersiedlung zu schaffen.
In Befort, in der Burgruine, aber auch im angrenzenden Renaissance-Schloss finden die Tiere ideale Bedingungen. „Mit Sicherheit können wir sagen, dass Zwerg- und Langohrfledermäuse hier leben. Vielleicht sogar noch eine dritte Art, und zwar die Mausohrfledermaus“, erklärte Bastian. Die Zwergfledermaus ist eine der kleinsten Fledermausarten Europas. Sie hat ein dunkelbraunes Fell mit schwarzen Flughäuten und kurze, dreieckige Ohren mit abgerundeten Spitzen. Langohrfledermäuse zeichnen sich vor allem durch ihre langen Ohren aus, die über 30 Millimeter messen und damit häufig genauso lang sind wie der gesamte restliche Körper. Das Fell der Langohrfledermäuse ist braun oder graubraun gefärbt, wobei die Unterseite etwas heller ist. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 53 Millimetern.
In Zusammenarbeit mit dem Natur- & Geopark Mëllerdall, der Gemeinde Befort und der Naturverwaltung wurden nun in unmittelbarer Nähe zum Renaissance-Schloss an ausgewählten Bäumen Sommerquartiere für die fliegenden Säugetieren angebracht. Die Holzkästen sollen den Tieren erweiterte Brut- und Rückzugsmöglichkeiten bieten.
Bis zu 15 Fledermäuse könnten nachher in einer Kiste leben. Der Kot der Tiere fällt einfach zu Boden, somit bleiben die Quartiere sauber. Solche Sommerquartiere dürfen nicht nach Westen gedreht sein, da Fledermäuse es gerne kühl und feucht haben. Um die Fledermäuse vor anderen Tieren, wie zum Beispiel Katzen, zu schützen, sollten die Kästen in einer Mindesthöhe von drei Metern angebracht werden.
Fledermausnacht
Fledermäuse sind nachtaktive, scheue Wildtiere, die normalerweise vor Menschen wegfliegen. Wenn die Tiere Angst haben und sich bedroht fühlen, können sie laut zetern oder auch zubeißen. Wie bei allen anderen Wildtieren auch können dabei Krankheitserreger übertragen werden. Deshalb rät Bastian, Fledermäuse nur mit Handschuhen oder einem gut schützenden Tuch anzufassen. Wer eine Fledermaus am Boden findet, soll sie dann auf einen Ast setzen, so der Experte.
Um die Angst vor den Fledermäusen zu nehmen, veranstalten Beaufort Castles am 16. Juni eine Fledermausnacht im Renaissance-Schloss. Ab 19 Uhr können die Besucher dann in die Welt der fliegenden Säugetiere eintauchen.
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