Gewerkschaften / Immigranten im OGBL wählen Sonia Neves zur neuen Präsidentin
Das Departement der Immigranten des OGBL hat die Mitglieder für Samstag zu einer „richtigen“ Generalversammlung geladen, also einem physischen Treffen mit allen Schutzmaßnahmen. Im Bonneweger „Casino syndical“ stand unter anderem die Wahl des Präsidenten auf der Tagesordnung. Sonia Neves wurde auf den Posten gewählt.
Abgesehen von den statutarisch üblichen Punkten einer Generalversammlung standen der Forderungskatalog und die Ansprache von Nationalpräsidentin Nora Back auf der Tagesordnung. Eduardo Dias legte die Forderungen vor, beginnend mit der dramatischen Wohnungslage im Land, die Immigranten besonders stark trifft. Zwar sind es die Bauarbeiter, die Häuser und Appartments hochziehen; sie selbst könnten aber mittlerweile, auch nach einem ganzen Arbeitsleben, diese Wohnungen nicht mit einem Lebenslohn bezahlen. Eine Beschränkung der Mieten auf maximal drei Prozent der Investition für eine Wohnung, der Bau von zahlreichen zusätzlichen Einheiten und zusätzliche staatliche Unterstützung für Käufer heißen die diesbezüglichen Forderungen des Departements.
Kompensationen für Arbeit an der Front
In den Wirtschaftsbereichen, in denen die meisten Immigranten beschäftigt sind – Baugewerbe, Reinigungswesen, Horesca-Sektor, Sicherheitsbereich, Handel – ist Heimarbeit schlicht und einfach unmöglich. Eduardo Dias und die OGBL-Abteilung sehen deshalb Kompensationen für all diese Arbeitnehmer, die sich Risiken aussetzen mussten, als notwendig an. Dias verwies auch darauf, dass sich die Arbeitsbedingungen seit Jahren in puncto Sicherheit verschlechtern würden. Mehr Baustellenkontrollen seien unter anderem angebracht.
Weitere Forderungen lauten auf Sprachkurse, die während der Arbeitszeiten angeboten werden sollten, und die Reform von Invalidität und berufliche Reklassierung. Auch die klassischen Themen „Vergütung der Nachtarbeit“ und Wahlrecht für alle waren Themen von Dias’ Intervention.
Erst zum Schluss ihrer Ansprache rückte Nationalpräsidentin Nora Back mit der guten Nachricht heraus: Nach zwei Jahren ohne 1.-Mai-Feier wird der OGBL an diesem Fest der Arbeit (sollte keine dramatische Covid-Entwicklung dazwischenkommen) einen 1.-Mai-Umzug in Esch veranstalten.
Der OGBL und bereits sein Vorgänger, der LAV, seien die ersten Organisationen gewesen, die für die Rechte der Immigranten eingetreten sind, und die Gewerkschaft werde auch weiter gegen jegliche Form der Diskriminierung ankämpfen. Sie rief das Departement dazu auf, auch neuere Einwanderungsnationen wie Jugoslawen, Rumänen oder auch Großbritannien für die Mitarbeit zu sensibilisieren und verwies weiter auf die dramatischen psychischen Auswirkungen der Krise.
Ärmste und Schwächste am stärksten getroffen
Wirtschaftlich habe die Krise die Ärmsten und Schwächsten am stärksten getroffen, so Back, die darauf verwies, dass der Erhalt von Artbeitsplätzen die erste Priorität der Regierung auch in den kommenden Monaten und Jahren sein müsse.
Zur Finanzierung dieser Krise, die enorme Summen kostete, kostet und kosten wird, verschließe der OGBL sich nicht einer Krisensteuer, solange diese von den Reichen bezahlt würde. Jegliche Austeritätspolitik werde die Gewerkschaft allerdings mit Aktionen im Keim ersticken. Die letzte Krise haben die Arbeitnehmer bezahlt, noch einmal werde dies nicht geschehen.
Weiter rief sie die Mitglieder des Departements dazu auf, an der Kundgebung gegen die Wohnungskrise am kommenden Wochenende teilzunehmen (28.3., Start des Umzugs um 15 Uhr am Bahnhof Luxemburg).
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Kann mir nicht vorstellen dass ein Immigrant mit gültigen Papieren der sich nichts zu Schulden kommen gelassen hat und sich wie ein Luxemburger in Luxemburg benimmt im Grossherzogtum diskriminiert und schlechter als ein luxemburgischer Staatsangehöriger behandelt wird. Dies verstösse ja gegen alle sakro-sankte Gesetzt der Menschenrechte ! Dass jetzt zur Pandemiezeit wo Luxemburg noch mehr auf die Arbeit von Ausländer angewiesen ist, egal ob im Gesundheitsektor oder anderswo von ungleichen Arbeitsbedingungen auch nur die REDE sein könnte………
Dass der Immigrant mit gültigen Papieren etwaige Schwierigkeiten im Umgang mit Luxemburger Sitten und Gebräuchen und deren Sprache hat , kann er sich ja mit etwas gutem Willen und gratis Sprachstundenhilfe behelfen. Was ja auch im Ausland lebende Luxemburger tun müssen.
Dass man in Rom so tun soll wie die Römer ist natürlich auch in Luxemburg selbstverständlich.
Dass ein ausländischer Verbrecher in seiner Heimat sühnen muss ,müsste dann auch der Fall sein.
Ausserdem hat ja jeder gesetzmässig im Lande lebender Immigrant mit gülltigen Papieren und Ausländer die Möglichkeit Luxemburger Staatsangehöriger zu werden.
Nehme in meinem 86jährigen jugendlichen Leichtsinn an , dass bestehende Gesetze zum gebrauchen gestimmt wurden , oder sollte ich mich irren.
Habe auch nie verstanden dass die ärmsten der Armen in Grossen Länder wie Russland mittels Revolten und Revolutionenen ihre reichen Ausbeuter köpften , aufhängten und erschossen um sich ein paar Jahre danach von ihren eigenen zu reichen Leuten gewordenen Revolutionsanführer noch viel schlimmer verknechten zu lassen als vorher……