Überblick / Sonnenkraft aus der Steckdose: So produziert Luxemburg Strom mit Fotovoltaik
Die Regierung hat in den vergangenen Wochen etliche neue Maßnahmen angekündigt, um Fotovoltaikanlagen auf so vielen Dächern wie möglich zu installieren. Das Tageblatt hat sich die Sonnenenergie – und ihre Rolle im Luxemburger Stromnetz – genauer angeschaut.
Die Luxemburger Politik will verstärkt auf Fotovoltaik setzen – das hat Premierminister Xavier Bettel (DP) während der vergangenen Klimakonferenz COP27 sowie vorher schon in seiner Rede zur Lage der Nation im Oktober noch einmal betont. „Neben der Fotovoltaik ist die Windkraft die Technologie mit dem größten Potenzial, wie auch im NECP vermerkt“, hieß es bereits im August aus dem Energieministerium. Sieht man sich den angesprochenen nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) aus dem Jahr 2018 an, wird ersichtlich: Geplant war, im Jahr 2020 insgesamt 197 Gigawattstunden (GWh) Solarenergie herzustellen – laut dem luxemburgischen Regulierungsinstitut ILR waren es schließlich 160 GWh und vergangenes Jahr 179.
In Luxemburg standen bis Ende September dieses Jahres 10.243 Fotovoltaikanlagen – knapp die Hälfte davon fällt in die leistungsschwächste Kategorie bis zehn Kilowatt (kW), schreibt das Energieministerium auf Tageblatt-Nachfrage. Diese Anlagen gehören prinzipiell nur Privatleuten und produzieren etwa zehn Prozent des Luxemburger Solarstroms. Der leistungsstärkeren Kategorie von 10 bis 30 kW können – zusätzlich zu den Haushalten – auch Anlagen auf Scheunen und auf kleinen Industriehallen angehören. Sie repräsentieren etwa ein Drittel der Luxemburger Solarenergieleistung. Alles in allem haben die Fotovoltaikanlagen, die bis Ende September installiert wurden, eine theoretische Produktion von 267,83 GWh.
Im aktuellen Klimaplan steht, dass der Staat bis 2025 etwa 786 GWh mithilfe von Fotovoltaikanlagen herstellen will. Innerhalb von drei Jahren möchte die Regierung die Produktion also knapp verdreifachen. Im Jahr 2030 sollen Fotovoltaikanlagen 1.112 GWh produzieren.
Strom made in Luxembourg
Luxemburg produziert auch selbst Strom. Dieser hat laut das Luxemburger Regulierungsinstitut ILR vergangenes Jahr allerdings nur 18,5 Prozent des nationalen Verbrauchs abgedeckt. Die gesamte installierte Produktionskapazität belief sich vergangenes Jahr auf 592 Megawatt (MW) – im Vorjahr waren es 522 MW. „Dieser Anstieg ist vor allem auf die Inbetriebnahme neuer Fotovoltaikanlagen zurückzuführen“, schreibt das ILR in einem Bericht vom Juni.
Doch wie produziert Luxemburg seinen Strom? Der größte Teil stammte 2021 laut ILR aus erneuerbaren Energiequellen – 77,92 Prozent des im Großherzogtum produzierten Stroms sind nachhaltig. 25,97 Prozent werden durch Windenergie erzeugt, 23,57 aus Biomasse, 14,81 durch Solarenergie, 8,52 aus Wasserkraft und 5,05 aus Biogas. Erdgas (14,31 Prozent) und Müllverbrennung (7,69 Prozent) sind für die restliche Produktion verantwortlich. Insgesamt erzeugte Luxemburg vergangenes Jahr also 993 GWh Ökostrom.
„Ambitionierte Ziele“
Diese selbst gesteckten Ziele könnten allerdings bald der Vergangenheit angehören, die Energie- und Klimakrise scheint die Regierung nämlich in ihrem Vorhaben zu beschleunigen. „Die Ziele aus dem Energie- und Klimaplan sind bereits sehr ambitioniert im Bereich Fotovoltaik“, schreibt das Energieministerium dem Tageblatt. „Die Ziele werden allerdings im Frühjahr 2023 aktualisiert.“ Die EU diskutiere darüber, die Ziele höher anzusetzen – und Luxemburg werde dies ebenfalls tun. „Momentan wird noch analysiert, in welchen Bereichen dieser höhere Ausbau der erneuerbaren Energien passieren wird“, heißt es aus dem Ministerium. Die Situation auf dem Markt der Installationen sei wegen der Lieferengpässe allerdings angespannt. Die Handwerker könnten der starken Nachfrage nicht immer sofort nachkommen.
Für die kommenden Jahre wird laut Energieministerium weiterhin auf Einspeisetarife, Finanzhilfen und Ausschreibungen gesetzt, um die Solarenergie zu fördern. Dazu gehört unter anderem die Pilotausschreibung „Agri-PV“, das Landwirte bei der Installation von Fotovoltaikanlagen unterstützen soll. Seit dem 1. November können Unternehmer außerdem eine Investitionsbeihilfe für eine Anlage beim Wirtschaftsministerium beantragen. Zusätzlich sollen Autokonsum, also der Verbrauch der selbstproduzierten Energie, und Energiegenossenschaften „das Bild ergänzen“. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von Menschen, die ihr Geld zusammenlegen, um eine größere, gemeinsame Fotovoltaikanlage zu kaufen.
Starke Verzögerungen bei der Auszahlung der Förderanträge
Damit mehr Menschen eine Fotovoltaikanlage installieren, hat die Regierung Finanzhilfen eingeführt, die deren Kauf erschwinglicher gestalten sollen. Diese staatlichen Finanzspritzen scheinen sich großer Beliebtheit zu erfreuen, denn die Anträge kommen schneller rein, als die Regierung sie bearbeiten kann. Dieses Jahr allein wurden 623 Formulare eingereicht – und bisher kein einziges davon bearbeitet. Das schrieben Umweltministerin Joëlle Welfring und Energieminister Claude Turmes (beide „déi gréng“) Anfang November in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.
Durchschnittlich liege die Wartezeit bei 182 Tagen. In einem Fall habe die Bearbeitung nur 21 Tage gedauert. Die längste Verzögerung: 1.228 Tage. „In diesem Fall wurden angefragte Informationen immer wieder falsch und unvollständig eingereicht“, steht in der Antwort.
Das macht der Staat
Doch auch der Staat muss seine Verantwortung bei der Energiewende übernehmen. Das sagt jedenfalls Premierminister Bettel. „Auf zu vielen Dächern von öffentlichen Räumen, Bürogebäuden oder Schulen gibt es noch keine Anlagen für Solarsysteme – 62 öffentliche Gebäude sind derzeit mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet“, so Bettel während der diesjährigen Rede zur Lage der Nation. Das Energieministerium erklärt auf Tageblatt-Nachfrage, dass vergangenes Jahr Fotovoltaikanlagen mit einer gesamten Leistung von 9,2 MW auf öffentlichen Dächern angebracht waren. Zur Erinnerung: Alle installierten Anlagen in Luxemburg registrierten 2021 eine Leistung von 277 MW.
„Bis 2026 sollen zehn Prozent des jährlichen Stromverbrauchs in öffentlichen Gebäuden durch eigene Fotovoltaikanlagen gedeckt werden“, meinte Bettel in seiner Rede weiter. Konkret sind laut Energieministerium momentan 18 neue Anlagen beim Staat geplant, die jeweils mehr als 200 kW produzieren können. Die größte davon – mit einer Leistung von 4 MW – soll auf dem Herrenberg installiert werden.
Während seiner Rede zur Lage der Nation kündigte Bettel außerdem an, dass der Staat die Kosten für Fotovoltaikanlagen von Personen übernehmen werde, die sich diese Investition nicht leisten können. „Sobald der Staat die durch die Stromerzeugung verursachten Kosten wieder hereingeholt hat, wird er dem Eigentümer die Anlage schenken“, sagte der Premierminister. Mehr Details sind allerdings noch nicht bekannt. „Im Moment wird im Ministerium auf verschiedenen Ebenen an diesen Aspekten gearbeitet – wir können zurzeit allerdings noch keine Details geben“, antwortet das Energieministerium auf Tageblatt-Nachfrage.
Solarenergie bei schlechtem Wetter
Unterschied zwischen Solarthermie und Fotovoltaik
Solarthermie wird für die Wasseraufbereitung benutzt, also Hitze. Mit Fotovoltaik wird hingegen Strom produziert, der entweder ins Netz eingespeist wird oder für häusliche Zwecke benutzt werden kann.
Laut ILR sind vergangenes Jahr 179 GWh Strom mit Fotovoltaik produziert worden. Durch Solarthermie wurden 2020 laut Statec 29,34 GWh hergestellt – für 2021 hat das nationale Statistikamt noch keine Zahlen veröffentlicht.
Grau, feucht und düster – so würden die meisten Luxemburger wohl das Wetter im Großherzogtum beschreiben. Das klingt also erst einmal nicht wie die idealen Voraussetzungen für Fotovoltaikanlagen. Laut Energieministerium können die Luxemburger Anlagen in der Regel etwa 1.000 Stunden im Jahr Energie produzieren. Das hänge allerdings von der Jahreszeit, Sonneneinstrahlung und Himmelsrichtung der Installation ab. Zum Vergleich: Ein Jahr hat 8.760 Stunden. Dass die Wetterbedingungen eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion spielen, verdeutlichen die Statistiken der beiden vergangenen Jahre. „Im Juli 2022 wurden 40,1 GWh produziert, im Juli 2021 waren es 23,9 GWh – das hat, neben dem konsequenten Ausbau der Fotovoltaikanlagen, damit zu tun, dass es im Juli dieses Jahr 377 Sonnenstunden gab“, schreibt das Energieministerium. Laut Meteolux war der diesjährige Juli somit der sonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947. Für den Juli 2021 zählte der Wetterdienst hingegen nur 203,6 Sonnenstunden.
Um aus Sonnenstrahlen Strom zu gewinnen, muss auch nicht unbedingt ein wolkenloser, blauer Himmel vorhanden sein. Bei schlechtem Wetter arbeitet die Anlage laut der gemeinnützigen Organisation Eurosolar zwar weniger effizient, aber die Solarpaneele können auch mit indirekten bzw. diffusen Strahlen Energie produzieren. Im Winter werde beispielsweise generell weniger Strom hergestellt, aber auch in der kalten Jahreszeit gebe es sonnige Tage – nur halt weniger.
Die Effizienz von einer Anlage ist also von mehreren geografischen, meteorologischen und technischen Aspekten abhängig. Da bei so einer Rechnung viele Kriterien zusammenlaufen, ist es nicht immer einfach zu wissen, wie effizient eine Fotovoltaikanlage auf dem eigenen Dach wirklich ist. „Anhand des Solarkatasters kann man das Potenzial und die dementsprechende Produktion ausrechnen – die regionalen Unterschiede sind für Luxemburg allerdings eher marginal“, heißt es aus dem Energieministerium.
Wie grün ist grün?
Doch wie umweltfreundlich sind die Fotovoltaikanlagen wirklich? Immerhin werden bei der Produktion auch Rohstoffe und Energie verbraucht. Das deutsche Umweltbundesamts hat vergangenes Jahr eine wissenschaftliche Ökobilanz veröffentlicht, die genau diese Problematik analysiert. Das Resultat: Fotovoltaikanlagen haben nach einem bis zwei Jahren so viel Energie produziert wie für Herstellung, Betrieb und Entsorgung aufgewendet werden müssen. Der investierte Primärenergie-Aufwand für die Anlagen amortisiert sich somit nach einer kurzen Laufzeit. Fotovoltaikanlagen können nämlich laut Energieministerium in der Regel 20 bis 25 Jahre laufen – aber natürlich nur, wenn regelmäßig Wartungsarbeiten vorgenommen werden.
Fotovoltaikanlagen setzen im Betrieb kein Kohlendioxid frei, aber eine gesamtheitliche Betrachtung muss auch Herstellung und Entsorgung der Anlage berücksichtigen. Die Analyse im Auftrag des Umweltbundesamtes hat Treibhausgaspotenziale für Fotovoltaikstrom bei einem Anlagenbetrieb in Deutschland mit monokristallinen PV-Modulen zwischen 35 und 57 Gramm CO2-Äquivalente pro kWh aufgezeigt. Dabei seien Module, die in Europa produziert wurden, umweltfreundlicher, weil die Transportwege deutlich kürzer seien und bei der Produktion mehr grüner Strom benutzt werde. Zum Vergleich: Beim Erdgas würden 490 Gramm CO2-Äquivalente pro kWh ausgestoßen werden und bei der Braunkohle sogar 1.140 Gramm.
Seltene Rohstoffe
Die Analyse des Umweltbundesamtes beinhaltet unter anderem auch die Transporte der zugelieferten Materialien, die zur Herstellung der Anlagen nötig sind. „Für Silizium-Module werden keine seltenen Rohstoffe benutzt, der Anteil an Silber konnte in den vergangenen Jahren reduziert werden“, schreibt das Luxemburger Energieministerium. Etwa 95 Prozent der Fotovoltaikanlagen benutzen laut Ökobilanz diese Technologie. Bei den sogenannten Dünnschichtmodulen werden hingegen seltene Rohstoffe wie Indium oder Gallium verwendet.
„Der Großteil der Komponenten von Fotovoltaikanlagen, die in Europa verkauft werden, kommt aus dem asiatischen Raum – China allen voran“, schreibt das Energieministerium dem Tageblatt. Es gebe auf EU-Ebene allerdings Bemühungen, diesen Sektor in Europa konsequent auszubauen und somit die Produktion weniger abhängig von Importen zu machen. Gleichzeitig steht in der deutschen Ökobilanz allerdings, dass die Fotovoltaikindustrie in den nächsten Jahren wahrscheinlich von asiatischen Firmen und Produktionsstandorten dominiert werden wird. Vor allem in China rechne man mit einer Produktionssteigerung.
Thema: Recycling
„Im Allgemeinen sind alle Fotovoltaikmodule recycelbar“, schreibt das Energieministerium. Derzeit müssen laut einer EU-Richtlinie 85 Prozent der Module verwertet und 80 Prozent zur Wiederverwendung bereitet und recycelt werden. „Die Recyclingquote für Fotovoltaikmodule liegt dennoch bei nahezu 100 Prozent, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Module in der Regel überwiegend aus Glas, Aluminium und anderen Metallen bestehen“, heißt es aus dem Ministerium.
Die Module enthalten prinzipiell nur sehr geringe Mengen an synthetischen Materialien wie Silizium oder anderen Mineralien. „Das Recycling dieser Elemente ist technisch möglich, auch wenn die Verfahren zu ihrer Gewinnung derzeit noch nicht rentabel sind“, schreibt das Umweltministerium. Deswegen würden diese Materialien momentan überwiegend für die thermische Verwertung eingesetzt. Die Ökobilanz der Fotovoltaikanlagen kann laut deutschem Umweltbundesministerium durch Recycling um 3 bis 15 Prozent verbessert werden.
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Gut als Zusatzquelle. Wird aber nie langen um den gesamten Bedarf zu decken,auch wenn wir das ganze Land verspargeln und bedecken. Siehe auch: “ Die Energiewende ins Nichts.“ von Prof.H.W.Sinn ( Youtube )
Und was soll das kW in Zukunft kosten?
Genehmigungen eingeholt
Finanzierung abgesichert
…..nur der Installateur kommt nicht.
Nur mal kurz als Gegenleistung zur hiesigen Nörglerfraktion :
Auch wenn PV made in Lux keine allumfassende Lösung bietet, dann sollte trotzdem darin investiert werden. “Die Energiewende ins Nichts.“ ist eine fahrlässige Aussage ohne Angebot von Alternativen. Mit diese Art von Trübseligkeit werden keine LÖsungen geboten.
In einem Fall hat die Bearbeitung nur 24 Tage gedauert . Deen haat bestömmt dei‘ richteg Parteikaart , oder et wor e Politiker.
ech hu scho säit 2007 eng Solaranlag vun 10 m2 um Daach, a kann nemme feststellen. dat am Summer, d’Solaranlag immens vill produzéiert, awer do brauch een net vill Stroum, oder Heizung, ass just gut fiir an der Dusch oder warm Waasser beim spullen, de Rescht ass fiir d’Kaatz
esou baal Enn September bis deck an de Juni ran, brengt et bal Näicht bis Näicht
d’Revisiounen all Joers, se méi héich am Präiss wéi dat wat et brengt, also fiir de porte-monny ass et net vill, et ass just fiir ee gut Gewessen ze hun, géingt iwwer dem Trend an der Emwelt, dat een do Eppes guddes mecht, wat awer schlussendlech weider näicht ass wéi ee Schoss an den Ouwen
dofiir verstin ech d’Regierung net, dat esou positif op eng Photovoltaik d’Leit verleet, a verkeeft, wou am fong domat absolut net vill gewonnen ass, an och op déi ganz Anlag esou klimafrendlech soll sen ..
@lupus-canis: Merci fir déi Info. Ech wosst net dass déi Denger rem all puer Méint Revisiounen brauchen. Mee eis Handwierker musse jo irgendwéi un e regelmässegt Akommes kommen. Et nervt mech och furchtbar dass een fir all Eegentum am Liewen well Revisiounen brauch oder en Abo. Irgendwann get et och en Abo beim Coiffer.
@lupus-canis / Vun wat schwätz Dir, awer nët vun Photovoltaik?
lupus-canis:
Gut zu wissen!
Wie steht es mit den Miniwindanlagen die man auf das Dach aufstellen kann? Diese erzeugen auch Strom in der Nacht.
An lupus-canis: es besteht ja die Möglichkeit der Einspeisung ins öffentliche Netz gegen Entgeld von ca 15c pro kWh, Ihr Stromanbieter wird Ihnen Auskunft geben können. Jede kWh die wir in Luxemburg einspeisen können, brauchen wir nicht zu importieren.
Und ja, je nach Neigungsgrad der Panels sind Reinigungen früher angesagt, sehe nur das Problem nicht. Wartungen für moderne Anlagen sind so alle 3 bis 5 Jahre.
Investieren wir doch in die Zukunft für unser Klima und Energiesicherheit.
Lupus meint bestimmt SOLARTHERMIE!?
Wir haben seit 10 Jahren noch keine Revision für unsere PHOTOVOLTAIK gebraucht.
Anlage produziert wie am ersten Tag, STROM ins Netz der ENOVOS.
Interessante Übersicht zum Thema. Drei weitere Aspekte gehören noch erwähnt:
1. Die Kosten zur Erstellung von PV-Modulen verringern sich stets weiter, Anschaffungen von PV-Anlagen werden also noch günstiger. Musste man 2007 noch etwa 4.000 bis 5.000 Euro für PV-Module mit 1 kWp (Kilowatt Peak) Leistung bezahlen, ist der Preis 2021 auf 1.200 bis 1.500 Euro inklusive Montage der Anlage gefallen (auch wenn es 2021 ausnahmsweise eine geringe Preissteigerung von 3,7% gab). Bereits jetzt sind Erneuerbare Energien weltweit die günstigste Stromproduktion.
2. Die Wirtschaftlichkeit steigt mit der Verwendung von Stromspeichern. Gerade auf diesem Gebiet hat sich in den letzten beiden Jahren sehr viel getan. Man kann durchaus behaupten, dass die Technik der Stromspeicherung die erneuerbaren Energien konkurrenzlos machen.
3. Der (notwendige) Trend zur Plus-Energie-Gebäuden wird den gesamten Strommarkt beeinflussen. Damit verbunden ist ebenfalls eine (ebenso notwendige) Dezentralisierung der Stromproduktion. Gerade diesem Aspekt wird allgemein noch zu wenig Bedeutung beigemessen. Immerhin wurde in unserem Nachbarland Deutschland im Februar 2021 ein „Pilotprojekt Dezentralisierung“ skizziert, das rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen sowie infrastrukturelle Folgen analysiert.
An dmp: perfekt dargelegt, danke
@Lucilinburhuc,
als „fahrlässig“ würde ich die Studie nicht bezeichnen.Bin kein großer Fan von „Wirtschaftsweisen“,aber die Tatsache, dass wir nicht erst alles abschalten sollten bevor wir Ersatz geschaffen haben scheint nicht trübselig sondern fahrlässig. Vor der Energiekrise wurde an dieser Stelle vorausgesagt,dass die Deutschen ihre restlichen AKW’s niemals ausschalten würden. Sogar die Müslis haben das mittlerweile zähneknirschend mitgekriegt und das Haupt gesenkt. Wenn kein Wind bläst und die Sonne nicht lacht werden die Alternativen zur Makulatur. Aber als Zusatz,gerne. Man stelle sich vor Cattenom stünde in Remerschen. Wir wären unabhängig und die Demonstranten bräuchten nicht so weit zu fahren.Jetzt aber laufen wir in Panik in die Baumärkte und kaufen Generatoren. Wie hieß der Kerl schon wieder der sich an den Haaren aus dem Sumpf gezogen hat?