Differdingen / Sozialisten stellen Kandidatenliste vor: „Die LSAP gehört wieder in den Schöffenrat“
Am Montagabend läuteten die Differdinger Sozialisten in der Hall O in Oberkorn offiziell ihren Wahlkampf ein. Im Rahmen der alljährlichen Generalversammlung wurden die 19 Kandidaten vorgestellt, die am 11. Juni für die LSAP auf Stimmenfang gehen werden. Angeführt werden sie von einem Quartett.
Mit den ehemaligen Schöffen Erny Muller, Fred Bertinelli, dem Sektionspräsidenten Guy Altmeisch und Pierre Hobscheid gehen zwar alle amtierenden Räte wieder für die LSAP auf Stimmenfang. Ansonsten setzt sich die Kandidatenliste der Differdinger Sozialisten zum größten Teil aus politisch unerfahrenen Kandidaten zusammen. Das Durchschnittsalter der zwölf Männer und sieben Frauen beträgt 45 Jahre.
Einen Spitzenkandidaten sucht man bei der LSAP der „Cité du Fer“ allerdings vergebens. Stattdessen ziehen die Sozialisten mit einem Quartett ins Rennen. Zu diesem Quartett gehören der 64-jährige Rentner und ehemalige Polizist Guy Altmeisch sowie die Sozialarbeiterin Catia Pereira (35) und die Physiotherapeutin Zenia Charlé (28).
Als eine Art Geheimspitzenkandidat könnte man zumindest den Vierten im Bunde –Thierry Wagner (49) – ansehen. Wagner, der zurzeit als Koordinator im Sportministerium arbeitet und mehrere Jahre für den örtlichen Handballclub Red Boys auflief, teilte am Montagabend dann auch kräftig in Richtung der politischen Gegner aus: „Wir müssen den Bewohnern ein aktives Sicherheitsgefühl vermitteln und auf ihre Probleme eingehen. Diese Arroganz und Ignoranz, wie sie vom amtierenden Schöffenrat an den Tag gelegt wird, hat Differdingen nicht verdient“. Zudem kritisierte Wagner, dass es den Grünen an politischem Weitblick fehle. Der CSV warf er fehlende Innovation vor. Die eingerostete Politik der Mehrheitsparteien ohne neue Ideen führe nur dazu, dass die soziale Gerechtigkeit weiter abnehme, so der 49-Jährige.
Mehr Raum für Menschen
Schöffe Erny Muller (74) kritisierte die Arbeit der Mehrheitsparteien ebenfalls heftig: „Es fehlt mir an Zukunftsvisionen für die Gemeinde. Der aktuelle Schöffenrat versteckt sich da lieber hinter kostspieligen Studien. Als bestes Beispiel kann man hierfür das Stadtzentrum nennen, das komplett heruntergewirtschaftet wurde.“ Und Muller, der altersbedingt ein wenig kürzertreten möchte, legt noch nach: „Diese Mehrheit ist am Ende. Deshalb ist es gut, dass wir uns bereithalten, damit es auch in Zukunft weiter mit Differdingen vorangeht.“
Parteipräsident Dan Biancalana teilt diese Einschätzungen. „Die LSAP gehört wieder in den Schöffenrat, denn auf uns kann sich der Wähler verlassen. Auch Differdingen muss weiterhin progressiv bleiben und da führt kein Weg an der LSAP vorbei“, so Biancalana.
Sektionspräsident Guy Altmeisch ging anschließend noch kurz auf die großen politischen Leitlinien der Differdinger LSAP ein. Man wolle mehr Raum für den Menschen schaffen und sich zudem noch stärker für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit einsetzen, so Altmeisch. Zudem wollen die Sozialisten die lokale Geschäftswelt wiederbeleben, ferner müssten die Bildungsstätten erneuert werden. Auch der bestehende „Plan de sécurité“ geht dem Sektionspräsidenten nicht weit genug und müsste laut seiner Auffassung nachgebessert werden.
Die 19 Kandidaten der Differdinger LSAP: Guy Almeisch (64), Catia Pereira (35), Thierry Wagner, (49), Zenia Charlé (28), Luana Beiros de Sousa (25), Fred Bertinelli (62), Manuel Da Silva (56), Sandra Da Silva Salgado (35), Joe Dahm (27), Pascal Hansen (52), Pierre Hobscheid (38), Caroline Huberty (31), Claudine Krippler (48), João Miguel Lagoinha Reboredo (47), Alexandra Marcelet-Reichmann (48), Erny Muller (74), Admir Pucurica (43), Michel Scheuren (58), Raphaël Scheuren (30).
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