Coronavirus / Spanien verhängt Ausgangssperre
Nach Italien plant auch Spanien wegen der Coronavirus-Pandemie laut einem Regierungsdokument eine landesweite Ausgangssperre. Die 47 Millionen Einwohner werden demnach angewiesen, als Teil eines 15-tägigen Notstands ab Montag zu Hause zu bleiben.
Davon abweichen dürfe man nur in Notfällen, für Lebensmitteleinkäufe oder wenn man zur Apotheke, ins Krankenhaus oder zur Arbeit müsse, geht aus dem Entwurf für ein offizielles Dekret hervor, das die Nachrichtenagentur Reuters am Samstag einsehen konnte. Betreiber von Fluggesellschaften, Zug-, Bus- und Schifffahrtsunternehmen sollen angewiesen werden, ihren Betrieb um mindestens die Hälfte herunterzufahren und jeweils nur ein Drittel der verbliebenen Plätze freizugeben. Arbeitgeber sollen verpflichtet werden, ihre Angestellten von extern arbeiten zu lassen. Gerichtsverfahren sollen ausgesetzt werden. Eine Schließung der Grenzen ist jedoch offenbar nicht geplant.
Sämtliche Polizeikräfte werden dem Dekretsentwurf zufolge dem Innenministerium direkt unterstellt, also auch jene auf lokaler und regionaler Ebene, bei denen dies bisher nicht der Fall war. Die Ausgangssperre soll am Montag um 8.00 Uhr in Kraft treten.
Mehr als 5.000 Infizierte
Bei einigen Maßnahmen könnten sich noch Änderungen ergeben. Die Kabinettssitzung, auf der die Entscheidungen fallen sollen, lief am Nachmittag noch. Die Regierung lehnte eine Stellungnahme zu den durchgesickerten Details, über die auch spanische Medien berichteten, ab. Eine ursprünglich für den Nachmittag anberaumte Pressekonferenz wurde auf eine unbestimmte Uhrzeit verschoben.
Spanien ist in Europa nach Italien am zweitschwersten von der Pandemie erfasst. Von Freitag auf Samstag stieg die Zahl der bestätigten Infektionen um ein Drittel auf 5.753 – und das, obwohl die besonders betroffene Hauptstadt Madrid Menschen mit nur milden Symptomen nicht mehr testet.
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Eine ‚Ausgangssperre‘ also wie bei uns, man braucht bloß einen Einkaufszettel vorzuweisen und schon ist man OK.