Karate / Spannungen innerhalb des Luxemburger Teams: Nationaltrainer und Technischer Direktor im Clinch
Vor drei Tagen hat das Tageblatt zwei Karate-Vereine zu Wort kommen lassen, die über die problematische Nominierung von Farid El Meskiri, dem neuen Technischen Direktor, berichtet haben. Am Donnerstag sprach nun Nationaltrainer Raphaël Veras über die schlechten Erfahrungen, die er in den ersten Wochen der Zusammenarbeit gemacht hat.
In Konya (Türkei) war der anstrengende Arbeitstag von Nationaltrainer Raphaël Veras bereits zu Ende, als er am Telefon über die Missstände berichtete. „Er ist erst zwei Wochen da. Ich habe wirklich versucht, nett und verständnisvoll zu sein …“ Die Kommunikation mit dem neuen Technischen Direktor ist nicht nur aufgrund der Sprachbarriere kompliziert: Farid El Meskiri spricht kaum Englisch, umgekehrt nennt Veras seine Französischkenntnis begrenzt.
Die angespannte Stimmung rührt vielmehr daher, dass der neue Mann in den Augen von Veras sehr dominant auftritt – und seine Macht untermauern möchte: „Ich habe ihm erklären wollen, dass wir zusammenarbeiten müssten. Ich kenne die Athleten und das Luxemburger System seit zwei Jahren. Die guten Ergebnisse und Medaillen bei den Nachwuchsathleten sind teils schon vorhanden. Er hat allerdings von Anfang an klargemacht, dass er alles ändern möchte.“
Die Verbindungen El Meskiris zu Leo Salvatore und dessen Verein aus Niederanven war den Klubs aus Strassen und Differdingen bereits im Vorfeld ein Dorn im Auge. Sie wandten sich an das Tageblatt und erhoben schwere Vorwürfe: Diese Nominierung ginge auf Vetternwirtschaft, nicht aber auf Fachkompetenzen zurück. Bei der ersten Auslandsmission an der Seite des Nationaltrainers, immerhin die Jugend-Weltmeisterschaft, brodelte es dann auch innerhalb des Nationalteams: Besonders verärgert war Veras, als sich der Technische Direktor vor Ort in die Trainingspläne einmischte: „Ich hatte am Dienstag eine leichte Einheit mit den Athleten geplant. Er funkte dazwischen und erklärte, die Sportler müssten sich ausruhen.“ Den Athleten sei die angespannte Lage nicht entgangen, ist sich Veras sicher. „Sie sprechen zwar nicht darüber, aber sie sind ja nicht blind …“
Der 41-jährige Coach geht davon aus, dass Farid El Meskiri ihn nicht grundlos einschüchtern will. „Er sprach von Krieg. So wie er sich verhält, steckt noch etwas anderes dahinter. Es ist das dritte Mal, dass es innerhalb dieser zwei Wochen Diskussionen gab. Er versucht, mich zu erniedrigen.“ Den Karate-Vorstand hat er bereits per Mail über die Missstände informiert. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll auch El Meskiri an das Komitee herangetreten sein – mit einer anderen Schilderung.
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