Justiz / Staatsanwaltschaft will alle Uhren von Flavio Becca und Bestätigung des bisherigen Urteils
Hat Flavio Becca Luxusuhren im Wert von rund 18 Millionen eingekauft, um seine eigenen Firmen zu hintergehen, zu betrügen, um Geldwäsche zu betreiben? Um diese Fragen geht es im Berufungsprozess, in dem sich der Luxemburger Geschäftsmann seit Montag verantworten muss.
Am Ende des zweiten Prozesstages lächelt Flavio Becca ein erstes Mal an diesem späten Mittwochnachmittag (4.5.). Er schüttelt Hände. Der Bauunternehmer und seine „Entourage“, Anwälte, Juristen und Freunde, stehen anschließend auf dem Pflaster der „Cité judiciaire“ und diskutieren. Wer möchte da nicht Mäuschen sein!?
Wenige Minuten vorher hat die Vertreterin der Anklage ihre Strafforderung gegen Flavio Becca vorgetragen: Das Urteil aus erster Instanz soll bestätigt werden. Zwei Jahre Haft auf Bewährung. 250.000 Euro Geldstrafe und die Konfiszierung von Luxusuhren. Anders als in erster Instanz sollen jetzt aber alle von Becca zwischen 2004 und 2011 gekauften Luxusuhren in Gewahrsam genommen werden. Insgesamt geht es dabei um 842 Uhren edelster Marken. Wert: 18 Millionen Euro.
Am Mittwochnachmittag sitzt Flavio Becca auf der Bank im Gerichtssaal. Das dürfte er aus dem Fußball kennen. Er wirkt entspannt und scheint aufmerksam zuzuhören. Nein, sein Handy rührt er nicht an. Das war in erster Instanz leicht anders.
Me Rosario Grasso vertritt die Nebenklage, jene Firma, von Eric Lux, die sich durch Beccas Verhalten verunglimpft fühlt, Rufschädigung einklagt. Das Uhrengeschäft sei nicht sauber, lässt Me Grasso durchblicken. Die Sache mit den Uhren ist ein undurchsichtiges Geschäft, lässt er durchblicken.
Der Eindruck, dass alles etwas verworren ist, bleibt. Es bleibt allerdings die Frage, ob es illegal ist, den Tatbestand einer Straftat erfüllt. Die Staatsanwaltschaft scheint davon überzeugt, so auch die Nebenklage.
Am kommenden Mittwoch ist es an der Verteidigung von Flavio Becca, die Sache zu erklären, zurechtzurücken. Man darf gespannt sein. Handelt es sich um Veruntreuung von Firmenkapital? Handelt es sich um versuchte Geldwäsche? Keineswegs, so die Verteidigung. Es bestand keine betrügerische Absicht. Es gibt keinen Strafbestand. Dabei werden Verteidiger Me Lydie Lorang und Me Hervé Temime wohl bleiben.
Fortsetzung des Prozesses am Mittwoch kommender Woche.
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Das Gesetz ist für die Armen.Soll heißen-die Armen müssen sich dran halten. Das wird sich wohl wieder bestätigen.
Wenn die Staatsanwaltschaft alle seine Uhren beschlagnahmt, wie kann er denn dann zur richtigen Zeit vor Gericht erscheinen?
🙂
« Mit Geld kannst du eine Uhr kaufen, aber keine Zeit » – Chinesisches Sprichwort …..
„in Gewahrsam genommen“ bedeutet was? Für ein und alle Zeiten oder nur vorübergehend bis er evtl. schuldlos gesprochen wird oder aber seine Bewährung abgelaufen ist?
„Staatsanwaltschaft will alle Uhren von Flavio Becca“
Er hat ja auch noch eine Uhr auf seinem Handy. 😁
@Leila
‚„in Gewahrsam genommen“ bedeutet was?‘
Ihr Google schon WIEDER kaputt?
Sie haben aber auch ein Pech.
Warum googeln, wenn es so schlaue Leute wie Sie gibt? Ich vermisse Ihre Belehrung…