Wetterexperte / Starkregen und Hochwassergefahr am Mittwoch: Worauf wir uns jetzt einstellen müssen
Ex-Hurrikan „Kirk“ trifft am Mittwoch auf Luxemburg – und bringt viel Regen mit sich. Wetterexperte Philippe Ernzer von Météo Boulaide klärt darüber auf, was uns erwartet.
Es wird nass am Mittwoch: Die Überreste von Hurrikan „Kirk“ ziehen auf Luxemburg zu und sorgen für ganztägigen Starkregen. „Es hat aber nichts mehr mit einem Tropensturm zu tun“, betont Wetterexperte Philippe Ernzer gegenüber dem Tageblatt. Große Regenmengen werden trotzdem fallen: 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter seien wahrscheinlich. Lokal können es sogar bis zu 75 Liter sein.
Das Großherzogtum habe aber Glück, weil es nicht auf die windige Seite des Ex-Hurrikans gerate – sondern auf die nasse. „Der Kern zieht ziemlich nah oder knapp südlich an uns vorbei“, sagt Ernzer. Der Niederschlag könne deswegen im „Worst Case“ auch höher ausfallen als berechnet. 75 bis 80 Liter wären in einem solchen Fall drin.
Durchschnittlich fallen im Oktober in Luxemburg 76 Liter Regen pro Quadratmeter. „Morgen könnten wir in nur einem Tag knapp darunter liegen“, sagt Ernzer. Eine Hochwasserkatastrophe stehe aber wahrscheinlich nicht an. Der gesättigte Boden könne aber für Probleme sorgen, weil das Wasser dann auf der Oberfläche ablaufe. Das könne dazu führen, dass Bäume umfallen, die nicht tief wurzeln oder anderweitig angeschlagen sind.
Es sei auf jeden Fall sicher, dass der Regen eintreffe. Die Modelle würden sich derzeit nicht mehr verändern. „Wir befinden uns zu nah am Ereignis, als dass es noch vorbeiziehen könnte“, sagt Ernzer. Das Regengebiet sei zwar nur ein schmaler Streifen, doch werde er Luxemburg auf jeden Fall treffen. Der meiste Regen erwische das Großherzogtum am Nachmittag. In der Nacht auf Donnerstag dürfte es dann noch mal einen Höchstwert geben, ehe er dann abschwächt. „Am Donnerstag werden uns dann nur noch einzelne Schauer treffen“, sagt Ernzer.
Die Zelle zur Bewertung des Unwetterrisikos hat am Dienstag die Alarmstufe Orange ausgerufen – und vor Überschwemmungen im ganzen Land gewarnt. Auch der Hochwassermeldedienst ist in Bereitschaft.
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