Tourismus in Zahlen / Statec stellt verändertes Reiseverhalten der Luxemburger fest
Das Reiseverhalten von Luxemburgs Einwohnern hat sich seit Beginn der Pandemie verändert. Das verrät die neueste Studie des Luxemburger Statistikamts Statec. Einerseits wurden im Jahr 2021 insgesamt weniger Reisen unternommen, andererseits hat es auch einen kleinen Umschwung bei den gewählten Reisezielen und den benutzen Transportmitteln gegeben.
Rund 1.966.000 Reisen mit Übernachtung haben die Luxemburger im Jahr 2021 unternommen. Ungefähr zehn Prozent davon sind Geschäftsreisen – der Rest Urlaubsreisen oder Besuche von Familie oder Freunden. Das geht aus der jüngsten, 40-seitigen Studie des Luxemburger Statistikamts Statec zum Luxemburger Tourismus hervor. Etwas weniger als die Hälfte aller Reisen gehören Familie und Freunden. Im Vergleich zum Vorjahr (1,6 Millionen Reisen) sind die Bewohner Luxemburgs zwar wieder reisefreudiger geworden – die Zahlen liegen aber weiterhin deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie. So beläuft sich die Anzahl der Reisen mit Übernachtung im Jahr 2019 auf rund 2.584.000.
Die Luxemburger haben 2021 durchschnittlich 3,4 Reisen unternommen, schreibt Statec – davon sind 1,8 Ferienaufenthalte und 1,4 Besuche im Familien- oder Freundeskreis. 77 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Freizeitreise unternommen – vor der Pandemie waren es sogar über 80 Prozent. Freizeitreisen haben 2021 im Durchschnitt 7,8 Übernachtungen beinhaltet – die Hälfte aller Aufenthalte dauerten zwischen einer und fünf Nächten.
Der Großteil aller Reisen, 41 Prozent, findet laut Statec im Sommer statt. Es sind zudem die Sommermonate, in denen die Einwohner am längsten verreisen. Die Länge der Aufenthalte hängt auch mit den Reiseorten zusammen: Aufenthalte im Großherzogtum, den Nachbarländern und den Niederlanden dauern durchschnittlich drei bis vier Nächte. Frankreich stellt allerdings eine Ausnahme dar: Wie auch Reisen in die Alpenländer Österreich und Schweiz, werden für Frankreich-Aufenthalte durchschnittlich sechs bis sieben Übernachtungen gerechnet. Für Reisen nach Südeuropa, darunter Italien, Griechenland, Spanien, sind es durchschnittlich zehn bis elf Nächte – für Portugal hingegen 14. Reisen außerhalb Europas dauern in der Regel länger als zwei Wochen: Für Asien und Afrika sind es durchschnittlich 15 und für Amerika 18 Tage.
Rund 180.000 Geschäftsreisen wurden im Jahr 2021 von 27 Prozent der Erwerbstätigen getätigt, hält Statec fest. Geschäftsreisen dauern im Durchschnitt fünf Nächte. Allerdings: „Die Geschäftsreisen sind seit der Gesundheitskrise sehr stark zurückgegangen.“ Mit dem verstärkten Aufkommen von Videokonferenzen, anhand derer sehr viel Zeit gewonnen werden kann, sind Geschäftsreisen weniger systematisch geworden. Die Anzahl der Geschäftsreisen pro 100 beschäftigte Einwohner ist im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 deutlich zurückgegangen (von 57 auf fünf Reisen pro 100 beschäftigte Einwohner). Wenngleich diese Beobachtung auch für die beiden anderen Reisearten zutrifft, so hat sich der Trend jedoch allein bei den Geschäftsreisen in den darauffolgenden Quartalen fortgesetzt.
Beliebteste Reiseorte
95 Prozent aller Reisenden blieben im Jahr 2021 in Europa – 2019 waren es noch 89 Prozent. Die meisten Geschäfts- und Freizeitreisen gehen in Luxemburgs Nachbarländer: Frankreich (24 Prozent), Deutschland (18 Prozent) und Belgien (11 Prozent). An vierter Stelle steht Portugal mit neun Prozent.
Laut Statec-Informationen war Frankreich 2019 mit 24 Prozent das mit Abstand beliebteste Ziel für Freizeitreisen. Es hat einen Vorsprung von ganzen 14 Prozent auf die Nummer 2, Deutschland. Auffallend ist auch, dass Luxemburg als Urlaubsort seit Beginn der Pandemie deutlich an Popularität gewonnen hat: 2019 machte nur ein Prozent der Einwohner Urlaub in ihrem Heimatland, 2020 waren es ganze zehn und 2021 noch acht Prozent.
Städte bleiben 2019 mit 44 Prozent das beliebteste Ziel für Freizeitreisen – wenngleich sie während der Pandemie etwas an Popularität verloren haben (minus neun Prozent, die bei den Reisen aufs Land hinzukommen). An zweiter Stelle stehen Ferien am Meer mit 32 Prozent, gefolgt von Landaufenthalten mit 30 Prozent und Gebirge mit elf Prozent.
2021 wurden 63 Prozent aller Freizeitreisen mit dem Auto gemacht – das ist ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zu 2019. Auch bei 53 Prozent der Geschäftsreisen kam das Auto zum Einsatz. 28 Prozent der Reisen wurden mit dem Flugzeug gemacht – 2019 waren es noch 41 Prozent. Demnach hält Statec fest: „Flugreisen sind deutlich zurückgegangen. Dies zum einzigen Vorteil des Privatautos, da andere Verkehrsmittel im Allgemeinen wenig genutzt werden.“
Hotels bleiben 2021 mit 65 Prozent (minus 20 Prozent im Vergleich zu 2019) die meistgenutzte Unterkunftsmöglichkeit bei Geschäftsreisen. Wenngleich Hotels usw. im Vergleichszeitraum deutlich an Popularität verloren haben (minus 15 Prozent), bleiben sie die am meisten genutzte Unterkunftsmöglichkeit. Mietwohnungen sowie die Unterbringung bei Verwandten sind hingegen beliebter geworden.
LINK Die komplette Studie findet Ihr unter diesem Link.
Erhebungsmethode
Statec führt vierteljährlich eine Tourismusumfrage bei einer Stichprobe von „5 bis 6.000 Einwohnern“ Luxemburgs (im Alter von 15 bis 85 Jahren) durch. Die Befragten beantworten einen Fragebogen zu ihren Aufenthalten mit Übernachtungen und Tagesausflügen, die sie in den letzten drei Monaten unternommen haben. Die Befragungen werden sowohl online als auch telefonisch durchgeführt. Die Daten über Ankünfte und Übernachtungen in Hotels usw. stammen laut Statec größtenteils aus den Unterkunftskarten, die von den Unterkünften ausgefüllt werden müssen.
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Ich nehme an, da sind die tausenden von Auslandsreisen nach Perl und auf den Markt in Thionville mit einbegriffen.