Syvicol über den Staatshaushalt / Steigende Preise bremsen Bauprojekte aus
Das Gemeindesyndikat Syvicol („Syndicat des villes et communes luxembourgeoises“) hat nach der coronabedingten Zwangspause im vergangenen Jahr am Montag (8.11.) wieder ihre jährliche Sitzung abgehalten und unter anderem ihre Meinung zum bereits vorgestellten Staatshaushalt für 2022 geäußert.
Syvicol-Präsident Emile Eicher zeigte sich erfreut, dass die Wirtschaft die sanitäre Krise besser gemeistert hat, als die Finanzexperten das vorhergesagt hatten. Sorgen bereiten den Mitgliedern des Syvicol die kontinuierlichen Preissteigerungen in allen Lebensbereichen. Die Kosten für Abwasser und Kläranlagen sind zum Beispiel um rund 30 Prozent gestiegen. Ohne die finanzielle Unterstützung des Staates müssten die Preissteigerungen irgendwann auf die Kunden abgewälzt werden.
Romain Osweiler, der Bürgermeister der Gemeinde Rosport-Mompach, berichtete ebenfalls von unvorhergesehenen Preissteigerungen, die bereits gestimmte Projekte zum Stillstand gebracht haben. „Die Kosten für einige Bauprojekte sind zwischen 30 und 60 Prozent gestiegen. Die Preissteigerungen haben mehrere Gründe. Zum einen machen die Handwerksbetriebe die Materialknappheit der Rohstoffe dafür verantwortlich. Zum anderen sind die Auftragsbücher der Betriebe so gut gefüllt wie schon lange nicht mehr und deshalb steigen die Preise noch zusätzlich. Die Pläne, eine neue Schule in der Gemeinde zu bauen, musste wegen der steigenden Kosten erstmal gestoppt werden“, sagte Osweiler. Er forderte die Regierung auf, nicht jeden geforderten Preis zu zahlen, sondern auch einmal auf die Bremse zu treten, um sicherzugehen, dass die Gemeinden nicht in finanzielle Nöte geraten. Auch in der Hauptstadt wurden Projekte aus den gleichen Gründen erstmals gestoppt, fügte Lydie Polfer, die Bürgermeisterin von Luxemburg-Stadt, hinzu.
Das vorgestellte Staatsbudget sieht ebenfalls vor, dass der Besuch einer „Maison relais“ für alle Kinder kostenlos wird. Auch das Essen in diesen Einrichtungen soll gratis werden. Die anfallenden Kosten sollen in diesem Fall von den Gemeinden übernommen werden. Die Verantwortlichen des Syvicol forderten deshalb mehr finanzielle Unterstützung von der Regierung.
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„Handwerksbetriebe die Materialknappheit der Rohstoffe dafür verantwortlich“
Stimmt nur zum Teil, die Knappheit kommt gerade gelegen. In Polen ist Poroton wesentlich billiger.
„Auftragsbücher der Betriebe so gut gefüllt wie schon lange nicht mehr.“
Und dann wird ordentlich übertrieben mit der Kostenanpassung. Habe ein Angebot bekommen zur Sanierung eines Balkönchens (13,2 m2) Preis 1500 / m2. Wahrscheinlich wird man mir Azul Macabaus eingerechnet haben.
400 € für 2 Stunden Rasenmähen hört sich dann schon sehr „bescheiden“ an, oder?