/ Steinwolle, Blech und Puzzleteile: Über 40 Helfer räumen nach Tornado Felder auf
Der Tornado am Freitagabend hat ganze Dächer mit sich gerissen. Die Baumaterialien, Trümmer und auch persönlichen Dinge haben sich ein paar Kilometer weiter in der Natur verteilt. Zu einem großen Teil auf den Feldern der Bauern in den Gemeinden Dippach und Reckingen/Mess. Am Samstag hatten sich über 40 Personen versammelt, um beim Aufräumen zu helfen. Béatrice Chagnon war mit dabei.
Sie wollte den Samstag eigentlich für einen Ausflug nutzen, sagt Béatrice Chagnon, aber nachdem sie die Bilder aus Petingen und Käerjeng am Freitagabend gesehen hat, steht für die 46-Jährige fest, dass sie helfen wird. In Petingen und Käerjeng will sie die Aufräumarbeiten jedoch nicht behindern: „Dort waren bereits so viele Helfer und es herrschte Chaos, ich wollte nicht im Weg stehen.“ Chagnon sieht den Facebook-Post des Abgeordneten Max Hahn, in dem er dazu aufruft, bei den Aufräumarbeiten der Felder zu helfen. Diese Aufgabe kommt für sie wie gerufen.
Denn im „Naturaufräumen“ hat Béatrice Chagnon Erfahrung. Sie beteiligt sich seit Jahren regelmäßig an Putzaktionen im ganzen Land und hebt auch in ihrer Freizeit beim Wandern jeden Müllfetzen auf, den sie findet. Mit ihr hatten die Landwirte aus der Umgebung einen regelrechten Profi im Aufräumteam.
Milchbauer Claude Thiry besitzt einen kleinen Hof an der Grenze zu Käerjeng. Als er von dem schlimmen Unwetter hört, ist er gerade mit seiner Familie an der belgischen Küste angekommen. „Wir haben sofort gewendet und sind zurückgefahren“, sagt er. Thirys Schwiegertochter postet am Samstagmorgen einen Aufruf auf Facebook. Es würden noch Hände gebraucht, um die Wiesen von Unrat zu befreien. Mehr als 40 Helfer erscheinen. „Sogar eine Familie aus Wahl ist zu uns gekommen, das fand ich ganz toll“, sagt der Landwirt.
„Ich habe richtig Muskelkater“
Zuerst müssen die Felder, auf denen die Tiere stehen, vom Schmutz befreit werden. Besonders die Steinwolle sei Thiry zufolge gefährlich, denn die Kühe und vor allem die neugierigen Kälber könnten sie fressen und im schlimmsten Fall daran sterben. Auch die scharfkantigen Bleche stellen für die Tiere eine Gefahr dar.
Gemeinsam schaffen Freunde, Familie, Nachbarn, Pfadfinder und Sportvereine es, zwei riesige Wiesen sauber zu machen. „Ich habe richtig Muskelkater“, sagt Béatrice Chagnon am Samstagabend. Einer der Helfer hatte einen Schrittzähler dabei: Zwischen 12 und 16 Kilometer hat jeder Einzelne von ihnen zurückgelegt – unzählige Kniebeugen inklusive. Neben Baumaterialien wie Schieferplatten, Steinwolle, Aluminium, Isoliermaterialien und Blech, erzählt Chagnon, hat sie eine ganze Menge persönlicher Gegenstände aufgehoben. Alte Rechnungen, Zensuren, einen Impfpass, Puzzleteile und sogar ein handgeschriebenes Rezept waren dabei. „Ich habe bei jeder Sache an die Menschen gedacht, die jetzt alles verloren haben“, sagt sie bedrückt.
Allgemein herrschte jedoch eine gute Stimmung bei den fleißigen Helfern. Zur Stärkung hatte Bauer Jos Thill auf seinem Hof ein gemeinsames Mittagessen organisiert. Suppe und Würste sowie ein Eis aus der hauseigenen Molkerei hatte Claude Thiry beigesteuert. Getränke stellte der Händler „Stroosseverkaf“ aus Sprinkingen zur Verfügung.
Für Béatrice Chagnon geht das Saubermachen weiter. Bei ihren nächsten Wanderungen wird sie wohl noch den einen oder anderen Gegenstand aus Petingen und Käerjeng aufheben. Sie meint: „Mit dem starken Wind hat sich alles so verteilt, dass wir bestimmt in zehn Jahren noch Überreste vom Petinger Tornado finden werden.“
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Alle Achtung für die Hilfsdienste und die freiwilligen Helfer. Auch Dank und Anerkennung an jene, die halfen die Viehweiden zu säubern. Man muss aber auch die andere Seite sehen. So rannten nach dem Tornado zu Petingen, in der Avenue de la Gare eine Anzahl Leute mit dem Handy umher, um Fotos zu machen vom Schaden und den verstört vor den Trümmern ihrer Häuser stehenden Menschen, und dann verschwanden diese Subjekte wieder. Aber in einem zwar beschädigten Appartementhaus hatten die Einwohner sich scheibar vor den Fernseher zurück gezogen. Nur ein Trottel von fast 77 Jahren säuberte den vor dem Haus befindlichen Bürgersteig, die Einfahrt zur Garage, und den Dreck in der Eingangshalle. Ferner sammelte er auf der Straße Nägel und Glasscherben. Das Wegschauen vieler weniger Betroffenen erwähnt die Presse nicht. Von jenen die immer Plastik und Flaschen wegwerfen, ist auch nichts anderes zu erwarten.
Ein Trottel von……,eine bodenlose Frechheit,lieber August!
Lesen Sie zwischen den Zeilen, dann verstehen Sie, was mit „Trottel“ gemeint ist!
Wéi kënne sou Kommentarer wéi dem „Wester Gust“ seng ëmmer nees fräigeschalt ginn? „ein Trottel von fast 77 Jahren“. Wat gelifft?!
Après clarification: Ech zéien dee Kommentar dann zréck. Mes excuses!
Wo sind denn unsere Armee-Helfer ??
@ n der Parad
Nun ich von euch als dummer August hingestellt folgendes: wenn ihr nicht verstanden habt was ich sagen wollte, hättet ihr euern Kommentar ersparen können. Der Trottel von fast 77 bin ich gewesen.