CSL / Studie bestätigt die immer ungleichere Verteilung der Einkommen in Luxemburg
In der Märzausgabe von Econews hatte die Arbeitnehmerkammer bereits festgehalten, dass die Ungleichheiten bei den Einkommen etwa seit 2005 ständig zunehmen. Jetzt hat sie ihre Analyse verfeinert.
Die Feststellung, dass die Ungleichheiten in Bezug auf die Einkommen zunehmen, ist globaler Natur. Jetzt legte die CSL eine detailliertere Studie vor. Ihr zufolge hat es seit 2005 sehr unterschiedliche Entwicklungen bei den niedrigen und den hohen Einkommen gegeben. Die oberste Grenze des ersten Dezils (sprich die zehn niedrigsten Prozent aller Einkommen) hat hierzulande zwischen 2005 und 2018 jährlich um 1,6 Prozent zugenommen. Das ist ein Wert, der unter jenem zur Entwicklung in der Eurozone liegt. Letzterer Wert liegt im selben Zeitraum bei jährlich rund 1,9 Prozent. Die Lohnentwicklung bei den geringen Einkommen stieg im Vergleichszeitraum weitaus stärker in Belgien und in Frankreich (um 4 bzw. 3 Prozent).
Bei den hohen Einkommen ist das Bild ein komplett anderes: Während die Einkommen in Luxemburg zwischen dem neunten und zehnten Dezil (also bei den höchsten Einkommen) durchschnittlich um 4 Prozent im Jahr anstieg, wurde in Deutschland ein entsprechender Wert von 3 Prozent Steigerung und in unseren Nachbarländern Frankreich und Belgien einer von etwa 2,5 Prozent gemessen – ein Wert, der auch auf die gesamte Eurozone zutrifft.
Die „Chambre des salariés“ stellt zudem fest, dass sich die Entwicklungen niedriger und hoher Einkommen in Belgien und Frankreich recht ähnelten, während sich in Deutschland und vorwiegend in Luxemburg die hohen Einkommen stark entwickelten und die niedrigen Einkommen nur eine schwache Progression erlebten.
Kleines Stück vom Kuchen schrumpft
Diese Entwicklung spiegelt sich bei der Verteilung der Einkommen zwischen den Haushalten wider. Der gesamte Anteil äquivalenter bescheidener Einkommen hat so während der vergangenen 13 Jahre stark abgenommen (minus 3,3 Prozent), während die reicheren Haushalte durchschnittlich auf ein jährliches Plus von 1,1 Prozent zurückblicken können. Eine ähnliche Entwicklung, wenn auch nicht so ausgeprägt, stellen die Ökonomisten der Arbeitnehmerkammer in Deutschland fest, während es diesen Schereneffekt in Belgien und Frankreich praktisch überhaupt nicht gibt. In Luxemburg werden die Reichen nicht nur reicher, sie werden es auch noch schneller als in unseren Nachbarländern. Dies bedeutet nicht, dass es in Belgien und Frankreich keine Einkommensunterschiede gibt; diese nehmen allerdings im Vergleich zu 2005 weitaus weniger stark zu als im Großherzogtum.
Eine weitere Zahl verdeutlicht dies: Die untersten 60 Prozent der Einkommen hatten 2005 einen Gesamtanteil der verteilten Produktionsgewinne von 41,4 Prozent, 2018 waren es nur noch 36,4 Prozent des Gesamteinkommens. Das Einkommen der 20 obersten Prozent stieg während desselben Zeitraums von 36 auf 40,4 Prozent.
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Wieviel Jahres-Einkommen hat denn jemand, der zwischen dem neunten und zehnten Dezil liegt? 60000 oder 6 Millionen?
Ahhhhhhh,
jetzt verstehe ich wieso immer häufiger PS starke Rennboliden mir auf der Autobahn nacheifern :)))
Ironie für den Fall das Manche Leser das nicht mitbekommen, weil solche gibt es – siehe Satire Artikel hier im TB