/ Studie: Junge Frauen denken in Luxemburg egalitärer als junge Männer
Typisch Frau, typisch Mann: Auch in Luxemburg sind die Menschen tagtäglich mit Stereotypen konfrontiert. Eine Studie der Universität Luxemburg hat nun ergeben, dass junge Frauen im Durchschnitt egalitärer denken als junge Männer.
Schutzbedürftige Frauen, kompetentere Männer. Geschlechterstereotype sind in unserer heutigen Gesellschaft noch nicht überwunden. In einer Studie, die vom Ministerium für Gleichberechtigung in Auftrag gegeben und von der Universität Luxemburg durchgeführt wurde, wollten Wissenschaftler herausfinden, wie es um die Jugend steht.
Die Untersuchung ergab, dass soziale Gleichheit bei jungen Menschen wichtiger sei als bei vorigen Generationen. Dieses Ergebnis war für die Forscher kaum überraschend. Ähnliche Studien im Ausland haben ergeben, dass jüngere Menschen wegen des gesellschaftspolitischen Wandels egalitärer denken als ihre Eltern und Großeltern. Der Fragebogen wurde an 396 junge Frauen und Männer zwischen 14 und 30 Jahren verteilt.
Die Forscher konnten aber einen Unterschied zwischen den männlichen und den weiblichen Befragten erkennen. Im Durchschnitt lehnten die Teilnehmer Aussagen wie „Manche Arten von Arbeit sind für Frauen einfach nicht angemessen“ und „Mädchen sollten mehr beschützt und bewacht werden als Jungs“ ab. Frauen weisen sie allerdings stärker zurück als Männer. In ihrem Fazit weisen die Forscher darauf hin, dass noch am egalitären Denken der jungen Männer gearbeitet werden müsste und die politische Prävention gegen Stereotypen sich also stärker auf sie konzentrieren sollte.
Die Rolle der Medien
Die Studie sollte auch herausarbeiten, wo die Stereotype herkommen. Bei den meisten waren Eltern und Freunde der wichtigste Einfluss, wenn es um die Vorstellung eines typischen Mannes oder einer typischen Frau ging.
Bei den konsumierten Medien konnten die Forscher aber Unterschiede entdecken. Junge Männer werden in ihren Geschlechterbildern stärker von Videospielen und Streaming-Plattformen wie beispielsweise Twitch beeinflusst. Laut den Forschern haben Untersuchungen ergeben, dass Frauen in vielen Spielen „unterrepräsentiert sind und übersexualisiert dargestellt werden“. Die befragten jungen Frauen haben angegeben, dass bei ihnen die Stereotype eher durch soziale Medien entstehen. „Doch auch in den sozialen Medien werden Mädchen oft als sexualisierte Objekte präsentiert, die nach männlicher Aufmerksamkeit suchen“, schreiben die Forscher.
Das bei Weitem meist genutzte soziale Medium beider befragten Gruppen ist die Video-Plattform Youtube. Der Politik wird in der Studie deshalb geraten, für ihre Kampagnen zur Sensibilisierung auf Videos zurückzugreifen, die auf der Plattform hochgeladen werden können. In der Untersuchung wird aber auch darauf hingewiesen, dass noch viel Forschungspotenzial bestehe und weitere Daten gesammelt werden müssen, um sich ein besseres Bild zu machen.
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