/ Studien bestätigen: In Luxemburg fahren Reiche Auto, Arme Bus und Bahn
Mehr arme Menschen als Topverdiener können sich kein Auto leisten und greifen deshalb häufiger auf den öffentlichen Verkehr zurück. Aus diesem Grund werden die unteren sozialen Schichten weniger unter der Akzisenerhöhung auf Benzin und Diesel leiden und stärker vom kostenlosen öffentlichen Verkehr profitieren als die Reichen. Zu diesen Schlüssen kommen zwei Analysen, die das Statistikamt Statec in dieser Woche veröffentlichte.
Arme Menschen geben in Luxemburg insgesamt weniger Geld für Treibstoff aus als reiche. Trotzdem belasten die Ausgaben für Diesel und Benzin die Einkommen der unteren sozialen Schichten 2,3 Mal stärker als die der oberen Schichten, schreibt die Statistikbehörde Statec in einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung (hier gibt es das PDF zur Statistik in französischer Sprache).
86 Prozent der Luxemburger Haushalte haben mindestens ein Auto. Rechnet man die Dienstwagen, die häufig auch privat genutzt werden, hinzu, sind es sogar 88 Prozent. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Luxemburger Haushalte hat zwei Autos, 8 Prozent haben drei und 3 Prozent sogar vier oder mehr Autos. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern liegt Luxemburg damit an erster Stelle. In Belgien verfügen lediglich 82 Prozent der Haushalte über einen Wagen, in Frankreich sind es 81 Prozent und im Autoland Deutschland nur 78 Prozent.
Kein Geld für ein Auto
Allerdings stellt die Statistikbehörde große soziale Unterschiede beim Besitz von Personenkraftwagen fest. In der Kategorie der ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung verfügt nur jeder dritte Haushalt über ein eigenes Auto. Als Grund werden hier nicht etwa ökologische Bedenken, sondern finanzielle Unzulänglichkeiten angeführt.
Die 40 Prozent der Haushalte mit dem höchsten Vermögen verfügen hingegen quasi ausnahmslos über mindestens einen Wagen. Laut der EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) geben 27 Prozent aller Haushalte ohne Auto an, dass sie aus finanziellen Gründen auf einen Wagen verzichten. In den oberen Schichten spielen Kostengründe gar keine Rolle beim Autoverzicht. In der untersten Schicht ist Geld in fast der Hälfte der Fälle (45 Prozent) der ausschlaggebende Grund.
Durchschnittlich geben die Haushalte mit Auto 2 Prozent ihres Einkommens für Treibstoff aus, heißt es in der Statec-Studie weiter. Jährlich sind das rund 1.440 Euro, wovon der Diesel 750 Euro und das Benzin 690 Euro ausmacht. Die unteren Schichten geben mit 1.300 Euro jährlich aber insgesamt weniger Geld für Treibstoff als die oberen Schichten (1.590 Euro) aus. Nur in der Kategorie der Topverdiener gehen die Ausgaben leicht zurück, was laut Statec daran liegt, dass leitende Angestellte oft über Dienstwagen verfügen und der Treibstoff zumindest teilweise von der Firma, für die sie arbeiten, bezahlt wird. Ein anderer Grund sei, dass Spitzenverdiener oft im Gebiet der Hauptstadt leben und kürzere Anfahrtswege haben.
Stadt und Land
So ist es dann auch wenig überraschend, dass Haushalte aus Wiltz mit 1.675 Euro 1,7 Mal mehr für Treibstoff ausgeben als Haushalte, die in der Hauptstadt leben (985 Euro).
Ebenfalls wenig überraschen dürfte es, dass ärmere Haushalte häufiger auf Bus und Bahn zurückgreifen als reiche. Je höher das Einkommen, desto niedriger sind die Ausgaben für den öffentlichen Verkehr, stellt das Statistikamt fest. Während die unterste Lohngruppe durchschnittlich 133 Euro für öffentliche Verkehrsmittel ausgibt, sind es bei den Topverdienern lediglich 74 Euro. Das impliziert natürlich, dass Arme über 0,4 Prozent ihres Einkommens für Bus und Bahn ausgeben, während es bei den Reichen nur rund 0,1 Prozent sind. Und das, obwohl Jugendliche unter 20 Jahren, Studenten unter 30 Jahren und Revis-Empfänger gratis fahren dürfen.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse (PDF in französischer Sprache) untersucht die Statistikbehörde dann die Auswirkungen des kostenlosen öffentlichen Verkehrs (ab 1. März 2020) und der Akzisenerhöhung von 1 Cent beim Benzin und 2 Cent beim Diesel (seit 1. Mai) auf die Ausgaben der Haushalte. Der gratis öffentliche Transport führe zu jährlichen Einsparungen von durchschnittlich 100 Euro, während die Akzisenerhöhung auf Treibstoff die Haushalte durchschnittlich 20 Euro teurer zu stehen komme. Allerdings hängen die direkten Auswirkungen stark davon ab, ob ein Haushalt sich vorwiegend mit dem Auto oder mit Bus und Bahn fortbewegt, heißt es in der Analyse.
Akzisenerhöhung
Für ärmere Haushalte stellt die Akzisenerhöhung vor allem dann ein Problem dar, wenn sie mit einem Dieselauto fahren, was in 61 Prozent dieser Haushalte der Fall ist. Das liegt möglicherweise auch daran, dass Diesel an der Zapfsäule immer noch fast 20 Cent billiger ist als Benzin.
Da viele Angehörige der unteren Schichten aber notgedrungen häufiger auf Bus und Bahn zurückgreifen, weil sie sich überhaupt kein Auto leisten können, stellt der kostenlose öffentliche Verkehr für sie laut Statec eine finanzielle Erleichterung dar. 60 Prozent der Haushalte in Luxemburg gäben überhaupt kein Geld für öffentliche Verkehrsmittel aus, schreibt Statec.
Am härtesten dürfte die Akzisenerhöhung die Einwohner in den ländlichen Gegenden weit weg von der Hauptstadt treffen, stellt das Statistikamt fest. Viele Menschen im Norden seien auf das Auto angewiesen, weil die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz unzureichend sei.
Es bräuchte noch fünf vergleichbare Akzisenerhöhungen auf Treibstoff, um die finanziellen Vorteile, die durch den kostenlosen öffentlichen Verkehr entstehen, auszugleichen, rechnet das Statistikamt vor. Zur Erreichung ihrer Klimaziele wird die Regierung in den kommenden Jahren sicher noch weitere Erhöhungen vornehmen müssen.
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Das hätte ich jetzt aber nicht gedacht. Gut dass wir die Statec haben. Reiche wollen sich nicht unter die Armen mischen und behalten ihren Status gerne unter der Sitzfläche. Aber das gilt leider auch für andere Länder. Noblesse oblige. Allerdings gibt es da noch eine Zwischenschicht die sehr wohl von Akzisenerhöhung betroffen ist,nämlich alle die ihr Auto zur Arbeit brauchen und eben nicht reich sind. Man sieht,mit Statistik kann man alles beweisen,sogar das Gegenteil.
Eben. Also kann man die Autofahrer peinigen bis aufs Blut.
Parken entlang der Strasse abschaffen!
Congestion-charge NOW!
Dat war nach emmer esou.An dei Aarm hun sech emmer missten der Decken no strecken.Dei Reich foute’eren sech jo och wat den sougenannten Klimaschutz ugeht.Et get monter weider mat den decken Drecksschleideren weidergefuer,a wann et nemmen ass fir 500 Meter bei en exquisite Baecker,pardon Boulanger Kichelcher kaafen ze goen.Dann get den Mega-SUV ugeke’ert,falsch geparkt ,de Verke’er behennert an den Motor wameijelech nach lafegelooss.Ancien Regime!!!!!
Na sowas, brauchte es dafür einen Studie?
Kann man denn nicht einen Wagen fahren – etwa einen 12 Jahre alten Skoda – und dennoch arm sein? Kuriose Welt der Statistiken.
…der Auftraggeber war ist nicht schwer zu erraten.
STATEC hat keinen Auftraggeber. STATEC sammelt und analysiert Daten wie es im Gesetz vorgeschrieben ist. SIe verwechseln mit einem Meinungsumfrageinstitut.
@“Wer hier…“: Bitte sofort Beweise für diese Unterstellung bringen.
Konklusioun:
Déi méi Aarm a ländleche Géigenden si benodeelegt. A vu dass de Loyer an der Stat héich ass, plënneren ëmmer méi Leit mat niddregem Revenu op d’Land. Si kënnen vill méi seelen vum Gratis-Transport profitéieren. (Dass den öffentlechen Transport um Land schlecht, an net nëmmen „unzureichend“ ass, war jo scho virun der Etude gewosst. Et ass awer gutt a wichteg, dass de Statec dat mol eng Kéier offiziell constatéiert.)
Déi, déi wierklech profitéieren, sinn d’Leit an der Stad (do wou d’Leit meeschtens genuch verdinge, fir den héije Loyer ze bezuelen), well d’Stad deen eenzegen Deel vum Land ass, an deem den öffentlechen Transport gutt ausgebaut ass.
Mesure discriminatoire?
An der Pampa, wou keen Zuch a Bus fiert, sinn d’Bauplazen an d’Loyeren jo genee aus dem Grond méi bëlleg.
Also sollt een net kloen.
Da ssot mier emol wou dei Pampa ass !!!!
30 km hannert der Grenz sin an der Belsch, Frankreich an och Däitschland t’Häiser esou deier ewei hei t’Bauplatzen ouni Häiser.
@ justin
Wann ech Iech richteg verstinn, sitt Der der Meenung, dass Leit, déi e bësse manner fir hiirt Haus bezuelt hunn oder net grad esou vill Loyer bezuelen, net wierklech e Recht op öffentlechen Transport hunn?
Ech mengen, dee Mann huet gemengt wa keen ëffentlechen Transport, kee Kino, keen Theater, keng Wiertschaft, keng Keelebunn a keng Tankstell do ass, d’Bauplazen dozou tendéiere méi bëlleg ze sinn.
Justin ech hoffen fir Iech dass Dir mir net eng ke’er iwert de Wee laaft.Dann misst Dir mir awer eng Erklärung ofgin.Ech verstin den point-de-vue net.Wann ech iech verstin,sin dei Aarm un hierem Status selwer Schold oder?Wann ech mir keen Haus vun 1 000 000 Euros kann leeschten,hun ech och kee Recht op den öffentlechen Transport.(esou wéi den DanV seet).
„Justin ech hoffen fir Iech dass Dir mir net eng ke’er iwert de Wee laaft.“
Dreet dir hei Leit mat Gewalt? Just wëll Dir net kënnt liese wat do steet?
Den Justin huet Recht. There is no free Lunch. Et kann een net alles kréien, bëlleg wunnen an perfekten Öffentlechen Transport. Ech bezuelen dann léiwer méi, verbrengen manner Zeit am Verkéier, hun awer dofier och manner Suen rescht um Enn vum Mound….
@ O.J.
Esou kann nëmmen ee schwätzen, dee genuch huet/verdingt, fir kënnen e Choix ze maachen. Ech gönnen Iech et, mee kuckt Iech d’Wunnéngen op deene bekannte Siten un. Vu bëlleg wunnen kann do keng Riëd sinn. Bëlleg wunne gëtt et hei am Land scho laang net méi (ausser den extrem rare Sozialwunnéngen).
Oder mengt Der, dass een, dee fir säin Appartement 350.000 Euro ofbezillt, besser drunn ass wéi een, dee fir säin Appartment 370.000 Euro ofbezillt? Ech giff soen, den Ënnerscheed fällt net wierklech an d’Gewiicht, well ee fir dat eent wéi fir dat anert 25 bis 30 Joer muss schaffe goen.
nicht nur in Luxemburg
Ech haat virun e puër Joër eng wonnerscheïn 106,eng e besschen sportlich Versioun,an haat dun den ,,culot,, fir op den Kiirchbiëg ze fuëren….Härno haat ech all Meï fir mein Flieger eremzefannen,hiën war an déen villen SUV,BMW?Audi’en an aaner Mercedes buchstäblich ennergaang!Duërfir,fuërt an d’Staadt,awer nëmmen mat engem Protzgefiër,dann fäll’s de och nit op an gëss och nit esou komisch bekuckt,esou vun uëwen erof…………
@ n der Parad: matt deem Ënnerscheed, dass Är 106 bezuelt war, am Géigesaatz zu villen décke Linousinen oder SUV!
Nicht nur die Reichen fahren Auto! Man soll die Armen, die weniger Begüterten nicht stigmatisieren. Es sind zu viele Autos tagtäglich auf unseren Strassen unterwegs, auf dass es nur die Wohlhabenden wären die einen SUV chauffierten. Es ist keine Schande, sein Gehirn einzuschalten und die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, dort wo sich diese Möglichkeit ergibt. Reich sein ist ein Privileg aber nicht unbedingt ein Zeichen von Intelligenz oder deren Resultat. Das beste Beispiel, die Raser die sich nicht an die Geschwindigkeisbegrenzung in den Tunnels halten. Wer zuviel Geld hat oder/und geistig beschränkt ist, darf auch blechen!
awer des keier an der Grenger, B. oder B. Bugatti oder Bunn, alles derteschent get ofgeschaft!
Mei domm geet et net! Traureg wann éen esou eppes als „Existenzberechtigung“ brauch.???
Mat wiem hutt Dir Iech dann? Geäntwert hutt Der jo kengem.
Ach nein, welche statistisch- wisentschaftlich gesicherte Neuigkeit! Ich fahre ÖT, zur Arbeit, zum Einkaufen, in Ferien kaum und schon gar nicht mit dem Flugzeug, aber wenn meine alten Eltern, oder meine Kinder oder was weiß, ich welche Freunde/innen um 3 Uhr nachts anrufen, dann nehm ich meinen Sandero. Jetzt will man mich dafür besteuern. Pfff…
Und die Reichen zahlen in der Hauptstadt nicht mal Parkgebühren. Das Geld, das andere für eine kleine Einzimmerwohnung ausgeben müssen zahlen sie locker aus der Portokasse für einen Stellplatz oder eine geschlossene Box in einem der zentrumsnahen Parkhäuser für schlappe 120.000 Euro. Unter grüner Schöffenratsbeteiligung gebaut. Und sogar extrabreit. Damit der SUV auch bequem reinpasst …
Fiir 120.000€ kritt een mol keng 1-Zëmmer Wunnéng méi. Dat war mol virun ~10 Joer rondrem Miersch de Präiss, an der Stadt sin et Minimum 300.000€, éichter 350.000€, 400 fiir eng nei 1-Zëmmer…
Et gin och 106en déi net bezuelt sinn. An am Bangladesch an zu Shenzen oder Hongkong ass dat mam öffentlechen Transport an mat den SUV net anescht.
Da wärten d’Lëtzebuerger sech e Beispill un Hongkong, Shenzen a Bangladesh geholl hunn?
Einfach keng Autoe méi an d’Stad erafuere loossen, Da fueren och déi Räich mam Zuch.
Dofir bleift jo och schliisslech d’1. Klass, an net nëmme fir déi Eisebunner déi se elo notzen.
De Problem ass:die Reich wunnen meeschtens an der Stad.
Déi „Reich“ (sic!!!!) wunnen an der Stad? Wuel kaum. Kuckt Iech mol de Groussdeel vun de Stroossen an de Quartieren un, da kommt Der op eng aner Conclusioun.
@ KTG: Bitte sofort diese Behauptung beweisen !
Waart Dir schonn eng Kéier zu Bouneweg? Am Gronn? Am Pafendall? An der Millebaach? Zu Dummeldeng? Op der Gare? Zu Hollerech? Zu Eech? Zu Gasperech? Do ass net grad alles voller Härenheiser. Net jidderee wunnt um Kaltreis, um Kuelebuerg oder um Belair (an och do..). Einfach mol d’Aen opmaachen!
Iwwer Land wunne méi “ Räicher “ wéi an der Stad wou se hier Mietshäiser hunn, déi se fir deiert Geld verlounen! Ce qu’il fallait démontrer.
Da brauchen se jo och keen Auto.
An de Kommentaren zu dësem Artikel sténkt de Sozialneid
Nee, dat sinn déi déck Autoen déi sténken.
Déi richteg Äntwert op eng domm Behaptung! Bravo!
Schlussfolgert nët vun Iech op déi aner! 🙂
Bald gibt es nicht genügend Busse und Züge
um die in Armut lebenden Bürger zu transportieren.
Armseliges Luxusburg.
Dofir hu mer jo den Tram krut.
Mä dee wollten déi an der Pampa, wéi de Julien seet, jo och net, obschonn se hei an der Stad näischt matzerieden hunn.
An der Pampa wunne méi Leit wéi an der Stad . A wou steet geschriwwen, dass déi aus der Pampa fir den Tram waren?