/ Tabak kostet jährlich Hunderte Menschen das Leben in Luxemburg
Am Weltnichtrauchertag warnt das Gesundheitsministerium vor den Gefahren des Rauchens. Das Finanzministerium verdient kräftig daran.
Raucher sind charakterstarke Menschen. Permanent sehen sie sich Kritikern und Mahnern ausgesetzt. Rauchen macht impotent. Rauchen führt zu Krebs. Rauchen schadet deinen Kindern, solltest du es dennoch schaffen, welche zu zeugen. Raucher lassen sich von solchen Miesmachern nicht verunsichern.
Zu den Mahnern gehört auch die Weltgesundheitsorganisation WHO. Sie sagt: „Tabak tötet alle vier Sekunden einen Menschen.“ Sie sagt: „Tabak tötet 8 Millionen Menschen pro Jahr.“ Sie sagt: „Eine Million dieser Menschen sterben durch die Folgen des Passivrauchens.“
Ganz so dramatisch sieht es das luxemburgische Gesundheitsministerium dann doch nicht. Laut ihm sterben pro Jahr „nur“ sechs Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens und „nur“ 600.000 durch Passivrauchen. Im Großherzogtum sind es 1.000 Tote im Jahr. 80 davon durch Passivrauchen.
Lungen sind sehr wichtig
Rechtzeitig zum Weltnichtrauchertag betont das Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite die Rolle der Lungen – schreibt ihnen gar eine herausragende Rolle beim Funktionieren des Körpers zu. Raucher lassen sich davon nicht beirren. Jeder fünfte in Luxemburg raucht, sagt eine neue Studie, die im Auftrag der „Fondation Cancer“ in Auftrag gegeben wurde. Die Zahl sinkt, anders als in den Jahren davor, seit sechs Jahren nicht mehr.
Noch vor zehn Jahren war Rauchen eine Männersache. Jedenfalls in der Statistik. 2009 rauchten 42 Prozent der Männer und 29 Prozent der Frauen. Diese Zahlen haben sich in den letzten Jahren angenähert. Laut Studie gab es im letzten Jahr fast genau so viele weibliche (27%) wie männliche (28%) Raucher. Bei den jungen Rauchern haben die Frauen die Männer längst überholt. Einen Schuldigen scheint die Studie in der Wasserpfeife gefunden zu haben. Jugendliche sind begeisterte Shisha-Raucher. Einer von vier Menschen zwischen 16 und 24 raucht diese orientalische Wasserpfeife. Aber auch bei den etwas Älteren gewinnt sie rapide an Beliebtheit. Warum? Das geben die Zahlen nicht her. Shisha rauchen ist gesellig und der Tabak ist aromatisiert. Geteiltes Leid wird zum doppelten Vergnügen.
Die meisten wollen nicht mehr
Richtig wohl in ihrer Haut und mit dem Glimmstängel zwischen den Fingern scheinen sich die meisten Raucher dann doch nicht zu fühlen. 77 Prozent von ihnen gaben gegenüber den Meinungsforschern an, dass sie am liebsten mit Rauchen aufhören wollen – oder ihren Konsum wenigstens verringern wollen. Das wäre sinnig. 23 Prozent der tödlichen Krebserkrankungen sind in Luxemburg Lungenkrebs. In 90 Prozent aller Fälle ist Lungenkrebs auf Tabak zurückzuführen. Das sagen Eurostat und das Gesundheitsministerium.
Die „Fondation Cancer“ sieht die Anti-Tabak-Politik als gescheitert an. Auch das neue Anti-Tabak-Gesetz von 2017 konnte nicht dazu beitragen, den Tabakkonsum in Luxemburg zu verringern. 2018 wurden in Luxemburg mehr als 3 Milliarden Zigaretten verkauft. Eine Steigerung von 5,86 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Verkauf von Drehtabak stieg um 2,47 Prozent auf 3,697 Tonnen. Das hat auch damit zu tun, dass die Tabakpreise in Luxemburg ein gutes Stück unter den Preisen im benachbarten Ausland liegen. Und der Luxemburger Fiskus verdient daran gutes Geld. 2018 nahm der Finanzminister alleine mit den Akzisen auf Zigaretten 148 Millionen Euro ein. Eine Geldquelle übrigens, die in den letzten Jahren immer mehr eingebracht hat. Das Finanzministerium verdient also gut an dem Produkt, von dem das Gesundheitsministerium dringend abrät.
Unterschriften werden gesammelt
Im letzten Jahr entzündete sich eine öffentliche Debatte um das Rauchen. Genauer um das Rauchen auf den Terrassen. Öffentliche Petitionen dafür und dagegen wurden gemacht. Der Initiator der Petition gegen das Rauchen auf den Terrassen meinte damals: „Fast 80 Prozent der Bevölkerung sind laut einer Studie der Fondation Cancer Nichtraucher. Müssen wir es hinnehmen, von 20 Prozent belästigt zu werden?“
Sowohl den Gegnern als auch den Befürwortern des Rauchens auf Terrassen gelang es, das Quorum von 4.500 Unterschriften zu erreichen. Schließlich war es Gesundheitsminister Etienne Schneider, der eine Lanze für das Qualmen brach. Ein Rauchverbot auf den Terrassen werde es nicht geben, sagte er im Januar im Parlament. Schneider setzt auf Freiwilligkeit und auf den guten Willen der Gaststättenbetreiber und ihres Gastronomieverbandes, der Horesca.
Enormer Umsatz vs. Gesundheit
Diese widersprüchliche Politik ist in Luxemburg nicht neu. Dass Geld eine Rolle spielt, gab 2011 der damalige Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo in einem Interview zu. Er schlage immer wieder vor, die Tabakpreise zu erhöhen, um die Zahl de Raucher zu verringern. Allerdings seien noch andere Akteure im Spiel. „Wenn wir unsere Tabakpreise erheblich erhöhen, führt das zu einem enormen Umsatzrückgang. Wir exportieren schließlich sehr viel Tabak“, sagte Di Bartolomeo damals gegenüber L’essentiel.
Das Gesundheitsministerium von heute wirbt mit den Vorteilen des Aufhörens. Nach 48 Stunden bereits werde der Körper besser mit Sauerstoff versorgt. Nach einem Jahr stellt sich wieder eine normale Atmung ein. Nach 20 Jahren ist das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, wieder gleich groß wie bei einem Nichtraucher.
Wieso darf denn immer noch auf Terrassen geraucht werden?
In Paris sind alle Spielplätze und jetzt gleich auch alle öffentlichen Parks rauchfrei.
Was soll diese unsägliche Rücksichtsnahme auf asoziale Minderheit von Süchtigen anstatt die normalen Leute und deren Kinder zu beschützen?
Mich stören eher Stinkschachteln im öffentlichen Transport zB, aber auch anderwo Es gibt sie in zwei Kategorien, die ungewaschenen und die überparfümierten.
Dir soot et.
Eng gepuddert oder gemoolten Mme kritt vun mir keng Beess mei‘ !
Di Produit’en sinn Liewensgefei’erlech an si eekelen mech un !
Zahlen,wusste nicht dass Leute die rauchen asozial sind,wer sind sie denn dass sei sich erlauben andere Leute als asozial ein zu stufen,Grossherzogin Charlotte hat auch geraucht,dann war sie ihrer Meinung nach auch asozial.
Ja.
@Zahlen
Wenn Sie die Gelegenheit gehabt hätten, der Großherzogin zu begegnen, hätten Sie ihr das ins Gesicht gesagt?
Die Dame ist allerdings in einer Zeit groß geworden, in der Rauchen normal war. Mein Großvater und meine Mutter wurden regelrecht ausgelacht, weil sie nicht rauchen wollten bzw. ob des Rauchs in bpsw. Zugabteilen husten mussten. Fragen Sie doch mal ihre Eltern/Großeltern (falls möglich) bzw. ältere Leute allgemein.
Das ändert allerdings nix an der Tatsache, dass es eben in der Tat eine Angewohnheit ist, die auch andere Mitmenschen massiv in Gefahr bringt und zudem das Gesundheitssystem belastet. Zudem wissen wir ja heute mehr, da die Verschleierungstaktiken der Tabak-Lobby nicht mehr greifen.
Habe bis heute meine Manie beibehalten,nämlich als erster im Restaurant zu erscheinen. Ist noch von damals,als man seine Pizza im Qualm von Maryland und Ducal „inhalieren“ musste. Wird wohl noch etwas dauern bis es mir besser geht und ich auch langsamer essen kann.
Ich ging aus diesem Grund lange Zeit nur sehr ungern in Restaurants und kann die Zahl meiner Bar-Besuche immer noch an zwei Händen abzählen.
Öhm… Bei uns sind Spielplätze und Schulhöfe ebenfalls rauchfrei. Sportanlagen bei Anwesenheit von unter 16-jährigen ebenfalls, und in Autos ist Rauchen tabu, wenn die Kinder jünger als 12 sind.
Parks fehlen allerdings noch in der Liste. Auf Terrassen will die Regierung leider kein Rauchverbot.
Mein lieber Herr Gesangverein, da gab und gibt es viele Raucher, die alles anders als asozial waren und sind. Wie kann man nur so verallgemeinern? Rauchen oder nicht rauchen hat doch nichts mit dem Bildungsstand oder einer Gesellschaftsschicht zu tun! Ich bin Nichtraucher, stufe die Raucher aber nicht unbedingt als Süchtige ein. Es gibt auch Alkoholsüchtige, Spielsüchtige, Drogensüchtige, Medikamentensüchtige und und und. Wer und was erlaubt mir, diese Menschen zu verurteilen oder zu verhöhnen?
wann di femmerten sou domm sinn, da sellen se eben un hirer sucht stiewen, ma si kaschten de steierzueler an krankekeesenzueler vill onnetz suen mat hirem longekriibs…!
Andere aber auch, z. B. Alkoholiker (wo ein großer Teil davon zu Gewalttätigkeiten und Selbstüberschätzung im Straßenverkehr neigt und damit so manche Familien ins Unglück stürzt, nach Alk stinkt usw.), die dann mit Leberkrebs etc. der Allgemeinheit zur Last fallen. DIE sind als asozial zu bezeichnen! Warum werden die nicht von den Gesundheitsaposteln gejagt und fertig gemacht? Sind alles Kavaliersdelikte was im Suff angestellt wird, oder was? Und Alkohol muss immer als Entschuldigung und Verständnis heischen herhalten. Diese Moral ist einfach nur zum K…
Kengem Mënsch ass den Dout ze wënschen, a Fëmmen ass eng Sucht, genee wéi all aner Drogen (Cannabis! Kokain, Heroin, LSD, etc), deemno eng Krankheet. Süchteger sinn näämlech krank a brauchen Hëllef.
An iwwert d’Passivfëmmerten déi näischt dofir kënnen ass domat nach guer näischt gesot.
Genau dorem geet ëtt jo. Wien fëmmt,schiedegt net nemmen séch ma och seng Noperen
,verhält sech also net nëmmen asozial ma och kriminell. En Alkoholiker bréngt am Prinzip sech selwer ëmm.(ausser natiirlech,hie klëmmt an en Auto oder geet op d’Juegd etc.) En Helmut Schmidt z.B. huet bis dee leschten Dag gepafft an ass 97 Joer al ginn.Jeanne Calment huet matt 100 Joer opgehal matt fëmmen well sie d’Zigarettespëtzt net méi gesinn huet,ass awer nach schnell 121 Joer al ginn. Kann een da lo soen fëmmen wier gesond??
Dat sinn Ausnahmen, déi net zielen.
Zu den 2 éischte Sätz: dat ass jo och mäi Punkt, allerdéngs wollt ech dem „Jean“ ebe matdeelen, datt mer trotz alle Moossnahme géint d’Fëmmerten déi net gesondheetlech fale loosse kënnen, ganz am Géigendeel.
Was für ein Widerspruch! Einen 97 und eine 121 jährige(n) Raucher(in) anzuführen im Zusammenhang mit „Kann een da lo soen fëmmen wier gesond??“ Wüsste ich es nicht anders, würde ich sagen: Ja, Rauchen ist gesund!
Dat wint éen awer dann erem bei den Pensiounskéesen!
Net nëmmen Longekriibs. Herzinfarkter, Rachekriibs, Blosekriibs (50% vun de Fäll sinn Fëmmerten), Kielkapp… an déi ganz Bronchiten an Longenentzündungen läppere sech och.
Weihrauch ist auch Rauch !!
Toll. Raucher sind die neuen Aussätzigen und auch der Staat macht alles, um das Rauchen abzuschaffen Aber gleich zwei Minister fliegen nach Kanada, um zu lernen wie man einen staatlichen Cannabishandel aufzieht. Wie aber wird Cannabis wohl in erster Linie konsumiert, wenn nicht in Form eines Joints? Als Lutschbonbon?
Absolut richtig. Cannabis ist langfristig ebenfalls sehr schädlich, selbst wenn die Weed-Fans mich dafür jetzt kreuzigen werden.
Wat en Kaabes . Wann der WHO no eng Persoun durch eng Krankheet stiewt ,egal wéi eng ; an die Persoun huet gefëmmt ass den Tubak d’office schold un sengen Doud . Ass esou wéi an Däitschland . Bei all Stroofdot wou et keng direkt Spueren ginn wien Schold ass , gëtt et automatesch Rietsradikalen zougeschriwwen
„Bei all Stroofdot wou et keng direkt Spueren ginn wien Schold ass , gëtt et automatesch Rietsradikalen zougeschriwwen“
Wat gelifft? Wou gëtt et dofir Beweiser fir sou eng „Ausso“?
(PS, fir nëmmen ee Beispill ze nennen, datt de „PatBeck“ eng kloer pro-Riets Agenda huet: Bei de Morde vum NSU gouf fir d’éischt op den tierkesche Millieu gewisen, ouni iergendwelch Beweiser, éier se no laange Joeren op déi richteg Léisung komm sinn)
Wat huet dat do, mat dem Tubak a Fëmmen als gesonheetsschiedlech ze doen?
Wann een kukt wat Leit alles iessen, ferdeg Produkter, ass des Woch net erem aus der Regaler geholl gin,maer sin
am DRECK opgewuess, mee haut sin Kennescher just doheem a spillen op hirem Computer, null bewegung.
Esou a welschen Konditionen geschafft hun, null protection alles ageotmet.
Da kennen déi jo hei geint alles sin eng speziell Tax bezuelen fir déi Leit am chômage.
Ech weess net wou den „Dolinski“ wunnt, ma hei zu Lëtzebuerg gëtt regelméisseg op d’Schiedlechkeet vu fäerdege Produiten, besonnesch bei Fleesch, higewisen.
Ich empfehle das Buch „Die Essensfälscher“ Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen, von Thilo Bode. Es spielt leider keine Rolle, wo wir wohnen…
Leila,wann ech hei Liesen wèi vill hiere Frust hei eraus lossen dat geseit èin wèi Letzebuerger hautes Dag nach ticken,an elo un all dèi Gesondhèets Apostelen dèi alles wellen verbidden,virun all Restaurant misst eng Wo stoen an jidderèn den sech de Bauch well voll schloen mistt op d`Wo klammen,ass hèi mèi schwèer wèi e gross ass,nemmen Reis aus dem Wasser mat e besse Gemèis basta,d`Fritten ganz aus dem Programm,dohèem Grillen verbueden, stenkt och beim Noper no verbrannten Ouleg,an de Noper muss dat och an Otmen,sinn dofir och dat ze verbidden.
Alles Tabioka !“
Was nebenstehende Umfrage zur Tabaksteuererhöhung betrifft: drei mal NEIN!!! Denn je teurer Zigaretten werden umso höher ist die Wahrscheinlichkeit der Begleit- und Beschaffungskriminalität. Süchtige hält man nicht ab, indem man ihr Gift verteuert. Jeder Kiosk- Zeitungsladenbesitzer oder Tankstellenangestellte kann dann von Glück sagen, dass er den Tag ohne Überfall überstanden hat. Ist das die Lösung?
Och.. wenn „Leila“ das so sieht, dann könnte man ja annehmen, dass höhere Steuern zu einem Sicherheitsrisiko werden. Insofern sollten sie diese Killerdroge also nicht mehr verkaufen. Das dürfte dann auch einige Probleme lösen. Zusammen mit entsprechenden Ausstiegsangeboten für sämtliche von dieser Suchtkrankheit betroffenen Menschen natürlich. Andernfalls würde man nur neue Kriminalität generieren.
Und wie sieht’s beim Alkohol aus? Etwa keine Killerdroge?