Mosel / Tag der offenen Tür: Seit 50 Jahren überwacht der „Service de la navigation fluviale“ die Wasserstraße
1973 wurde der „Service de la navigation fluviale“ gegründet, der den Betrieb der Schleusen und der Wehre sowie die Überwachung der Mosel verwaltet. Diese Woche feiert die Flussschifffahrtsbehörde ihren 50. Geburtstag. Am Mittwoch fand an Bord des Passagierschiffs „Marie-Astrid“ eine kleine Feierstunde statt, am Wochenende des 13. und 14. Mai ist das Publikum zu einem Tag der offenen Tür eingeladen.
Die Mosel ist nicht nur der Grenzfluss zu unserem deutschen Nachbarn, sie ist auch eine europäische Wasserstraße. Sie ist heute mit Großmotorgüterschiffen von bis zu 135 Metern Länge befahrbar. Dem war allerdings nicht immer so.
Seit über 200 Jahren bildet die Mosel die gemeinsame Grenze mit Deutschland; 1984 unterzeichneten beide Länder einen Grenzvertrag, der den Fluss als gemeinschaftliche Hoheitsgebiet festlegte. Doch bereits vorher, mit dem Moselvertrag vom 27. Oktober 1956, verpflichteten sich die Anrainerstaaten Deutschland, Luxemburg und Frankreich, die Mosel von Koblenz bis Thionville zu einem europäischen Schifffahrtsweg auszubauen. Es war ein historischer Akt kurz vor dem Abschluss der Römischen Verträge, denn er hatte damals eine starke politische Dimension, war er doch ein wichtiger Schritt in Sachen Aussöhnung der beiden ehemaligen Feinden Deutschland und Frankreich.
1964 wurde die Strecke zwischen Metz und Koblenz für den Schifffahrtsverkehr freigegeben und auch die Schleusen in Grevenmacher und in Stadtbredimus wurden in Betrieb genommen. Von da an konnten Schiffe bis zu 1.500 Tonnen auf dem Fluss fahren. Heute kann man von Mertert bis nach Rotterdam schippern. Auf dem Fluss werden jedes Jahr Millionen von Tonnen an Gütern transportiert. 9.000 Schiffe fahren jedes Jahr die Mosel auf und ab.
1973 wurde schließlich der „Service de la navigation fluviale“ gegründet, dem die Verwaltung und Überwachung des Flusses, der Schleusen und der Wehre unterliegt.
Seit Oktober 2019 kümmert sich die Flussschifffahrtsbehörde nicht nur um reine Flussangelegenheiten, sondern betreibt in der Nähe der Schleuse in Grevenmacher auch eine Fotovoltaikanlage. Die für die Anlage genutzte Fläche beträgt rund 100 Ar. Die Anlage selbst besteht aus 1.708 Fotovoltaikmodulen, hat offiziellen Angaben zufolge eine Gesamtleistung von rund 512 Kilowatt und soll über 20 Jahre hinweg 6.250 Tonnen CO2 einsparen helfen.
Das Schiff, auf dem am Mittwoch die Feierstunde stattfand, ist natürlich nicht die ursprüngliche erste „Marie-Astrid“, auf der am 14. Juni 1985 das Schengener Abkommen unterzeichnet wurde. Diese wurde übrigens vom Staat zurückgekauft und wird ab 2025 in Schengen vor Anker liegen und als Museum und Begegnungsort zum Thema Europa fungieren.
Tage der offenen Tür
Wollen Sie wissen, wie eine Schleuse funktioniert und was der „Service de la navigation fluviale“ (SNF) überhaupt macht? Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des SNF lädt das Mobilitätsministerium zu einem Wochenende der offenen Tür an der Staustufe Grevenmacher ein. Die Schleuse Grevenmacher und die gesamte Infrastruktur, die für den Ablauf des Personen- und Gütertransports auf der Mosel zuständig ist, können besichtigt werden.
Wann? Samstag, den 13. und Sonntag, den 14. Mai von 10 bis 17 Uhr
Wo? Staustufe Grevenmacher.
Freie Besichtigungen sind ohne Anmeldung möglich.
Geführte Besichtigungen beginnen alle 45 Minuten am Empfang.
Information und Anmeldemöglichkeiten gibt es unter www.service-navigation.lu/index.php/de/tag-der-offenen-tuer.
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