Technologie / „Tech Day“ in Belval: Von 5G und Geräten für sicheres Trinkwasser
Über Sinn und Zweck moderner Technologien informieren und sich dabei mit altbekannten, aber auch neuen Kontakten austauschen – so in etwa lässt sich das Ziel der vierten Ausgabe des „Tech Day“ vom „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST) zusammenfassen. Am Mittwoch konnten Interessierte in Belval dabei unter anderem erfahren, was ferngesteuerte Vans im Miniformat mit 5G zu tun haben oder welche Geräte die Kontrolle der Wasserqualität garantieren.
„5G steht für viele beispielsweise für die Möglichkeit, schnell Videos herunterzuladen. Dabei ist 5G mehr als das. Es kann von vielen Firmen dazu genutzt werden, um neue Dienste anzubieten“, stellt Sébastien Faye fest. Als Mitarbeiter des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) ist er am Mittwochmorgen nach Esch-Belval gekommen, um auf dem Universitätscampus in der „Maison des arts et des étudiants“ zu zeigen, an was er und seine Kolleginnen sowie Kollegen tagtäglich arbeiten. Insgesamt sieben Projekte vom LIST und dessen Partnerorganisationen werden während der vierten Ausgabe des sogenannten „Tech Day“ präsentiert.
Am Stand von Sébastien Faye ziehen an diesem Morgen vier bunte Nachbildungen von VW-Bussen die Aufmerksamkeit der Vorbeigehenden in dem abgedunkelten Raum auf dem Tech Day auf sich. Dank Tablet werden die kleinen Fahrzeuge ferngesteuert fortbewegt. „Diese bewegen sich dann sofort in die vorgegebene Richtung – ohne zeitliche Verzögerung. Über die 5G-Verbindung hier in Belval ist das möglich“, erklärt Sébastien Faye und fährt fort: „Bei einer Nutzung von 4G kommt es zu Verzögerungen und dadurch zu Unfällen.“ Auf spielerische Art und Weise sollen so die Vorteile von 5G demonstriert werden.
Über Neues informieren
Laut dem LIST-Mitarbeiter geht es aber auch um die Sensibilisierung. Und darum, über diese technologische Entwicklung aufzuklären, die von manchen sehr skeptisch verfolgt wird. Denn einige fürchten sich vor der elektromagnetischen Strahlung und sind gegen den Ausbau der Netze. „Wir informieren darüber, dass Mobilfunkanbieter nicht einfach so ein Antenne an einem Ort installieren können. Das ist alles reguliert, da kann man nicht einfach machen, was man will“, erklärt Sébastien Faye, der über Technologien aufklären will, die es vorher nicht gab.
Etwas später an diesem Morgen stehen Harold Linke und Mohamed Djedai interessiert vor der Installation mit den ferngesteuerten Fahrzeugen. Sie arbeiten für eine Firma in Luxemburg, die unter anderem Lösungen zur Garantie der öffentlichen Sicherheit zur Verfügung stellt, und beschäftigen sich in dem Zusammenhang auch mit Katastrophenszenarien. „Wir fragen uns, wie 5G verwendet werden kann, um zur öffentlichen Sicherheit beizutragen. Als Beispiel die Überflutungen vom vergangenen Jahr: In solch einer Situation kann die Technologie zur Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten beitragen“, erklärt Harold Linke.
Kollege Mohamed Djedai beschäftigt sich im Berufsalltag mehr mit dem Management von Verkehr. „Ich interessiere mich für Projekte mit autonomen Fahrzeugen. Diese können dank 5G miteinander verbunden werden.“ Er sieht in der neuen Technologie einen Weg, Städte vor allem grüner, aber auch sicherer zu gestalten. Harold Linke und Mohamed Djedai wollen sich beim Tech Day über die aktuellen Projekte vom LIST informieren, Bekannte treffen, aber auch neue Menschen kennenlernen, mit denen man vielleicht zusammenarbeiten könnte.
Wichtige Daten sammeln
Vor einem anderen Stand steht an diesem Mittwochmorgen Franck-Alexandre Sallebant-Bessone. Als Manager für „Business Development“ arbeitet er bei einer Firma, die Akteuren aus verschiedenen Bereichen dabei hilft, auf Basis von gesammelten Daten Entscheidungen zu treffen. „Ich bin gerade angekommen und werde mich etwas umsehen. Aber dahinten habe ich ein interessantes Projekt gesehen: Da kann man nachvollziehen, wie ein Roboter Entscheidungen trifft“, erzählt Sallebant-Bessone. Er erhofft sich von seinem Besuch den Austausch über neue Technologien, aber auch das Knüpfen möglicher Kontakte für eine Zusammenarbeit.
Hinter ihm ist am Stand mit dem Titel „Water Watch“ eine Installation mit einem durchsichtigen Kanalisationsrohr zu sehen, unter dem ein hellgraues sowie ein dunkelgraues Gerät stehen. Auf einem Bildschirm auf der dunklen Maschine ist eine rote Linie zu sehen. An manchen Tagen geht diese etwas in die Höhe, an anderen hingegen sinkt sie. „Wir zeigen die rezente Technologie, dank der heute Daten zu unserem Trinkwassernetzwerk gesammelt werden. In Echtzeit können diese beispielsweise online oder übers Handy abgelesen werden“, erklärt Jean-Baptiste Burnet vom LIST.
So können wertvolle Informationen zum Abwasser- sowie Trinkwasser erhoben werden. Spätestens seit der Pandemie dürfte den meisten klar sein, wie wichtig das ist – erlaubt die Analyse des kühlen Nasses doch Rückschlüsse auf die Verbreitung von Bakterien und Viren. Und: Eventuelle Verunreinigungen durch Krankheitserreger im Trinkwasser können durch solche Untersuchungen offengelegt werden. „Die Qualität des Wassers kann also bewertet werden, bevor es genutzt wird“, erklärt LIST-Mitarbeiterin Leslie Ogorzaly. „Wir kümmern uns darum, dazu die entsprechenden Methoden oder Tools zu entwickeln sowie diese zu validieren“, präzisiert dann noch Henry-Michel Cauchie. Sodass die Technologie letztlich dazu beiträgt, dass Menschen bedenkenlos Wasser aus dem Hahn trinken können.
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