Forschung / Technologie für die Finanzwelt: Luxemburg erhält ein „Finnovation Hub“
Die Universität verstärkt ihre Aktivitäten im Bereich der Finanz-Innovation. Davon soll auch Luxemburgs Finanzplatz profitieren. Das geht aus einer Pressemitteilung der Uni hervor.
Die Technologieschmiede der Universität Luxemburg, das SnT, hat am Donnerstag die Einrichtung einer Stelle für Innovation im Finanzwesen, eines sogenannten „Finnovation Hub“, bekanntgegeben. Dabei handelt es sich um eine vom Luxemburger Finanzministerium unterstützte Initiative, die Luxemburg dabei helfen soll, seinen Ruf als einer der weltweit führenden Finanzplätze auszubauen, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
Das SnT forscht an Zukunftstechnologien wie der Künstlichen Intelligenz. Die Finanzwelt steht dabei mittlerweile immer öfter im Fokus der Forschenden. Mit den neuen Technologien versuchen sie die immer neuen Herausforderungen des Finanzsektors zu lösen und die Digitalisierung voranzutreiben.
Leiter mit Erfahrung
Leiter des „Finnovation Hub“ ist Jean Hilger. Hilger ist kein unbeschriebenes Blatt. Laut seinem offiziellen Steckbrief an der Uni arbeitete er von 2006 bis 2021 als Senior-Vizepräsident und Leiter der IT-Abteilung bei der Sparkasse (BCEE), wo er 1992 als Projektkoordinator angefangen hat. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Beirats des „ICT Spring Europe“-Kongresses, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Stiftung Follereau Luxembourg und war zuvor Honorarprofessor an der Universität Luxemburg. Daneben ist Hilger Vorsitzender des Ausschusses für digitale Strategie bei der Luxemburger Bankenvereinigung ABBL.
Laut Pressemitteilung hat Finanzministerin Yuriko Backes am Donnerstag in Anwesenheit des Ministers für Hochschulwesen und Forschung, Claude Meisch, eine Partnerschaftsvereinbarung mit der Universität unterzeichnet, um die Schaffung des „Finnovation Hub“ am SnT zu unterstützen.
Hilger wird in dem Schreiben wie folgt zitiert: „Der ‚Finnovation Hub’ wird den Finanzsektor bei der weiteren Umsetzung modernster Technologien unterstützen – mit dem Ziel, die Effizienz von Prozessen zu steigern, Geschäftsmodelle zu reformieren und digitale Dienstleistungen voranzutreiben, um so die Finanzbranche von morgen zu gestalten.“
Das SnT arbeitet immer wieder mit Partnern zusammen, darunter viele aus dem Finanzsektor. Einige prominente Beispiele sind: BCEE, BGL BNP Paribas, CSSF, Clearstream, VNX, ABBL, aber auch der Versorger Creos. International arbeitet SnT mit Fintech-Unternehmen wie PayPal und Ripple zusammen.
Dass das SnT so stark mit Finanzunternehmen zusammenarbeiten würde, war nicht immer klar. In einem Interview mit dem Tageblatt von vor einem Jahr sagte der Leiter des SnT, Björn Ottersten: „Als wir 2009 angefangen haben, haben wir nur mit Technologieunternehmen zusammengearbeitet. Heute stellen wir fest, dass wir mit allen Sektoren zusammenarbeiten können.“ Diese Partnerschaften sind für Ottersten der Königsweg, um die Forschung in der „richtigen Welt“ zu erproben. Das SnT hat mit 65 lokalen und internationalen Unternehmen zusammengearbeitet, davon 20 aus dem Finanzsektor, so die Pressemitteilung.
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