Kyotec Open / Tennisspielerin Erna Brdarevic feiert in Petingen einen besonderen Moment
Erna Brdarevic ist bei den Kyotec Open am Montag in der zweiten Qualifikationsrunde ausgeschieden. Mit ihrer Teilnahme an dem ITF-Turnier kann die 18-jährige Luxemburgerin dennoch zufrieden sein. Am Sonntag hat sie nämlich in Petingen ihr erstes Match auf der Profibühne gewonnen.
Die Überraschung gegen die vier Jahre ältere Belgierin Axana Mareen sollte am Montag zwar nicht gelingen – zu stark war die Gegnerin, die sich am Ende mit 6:1, 6:0 behaupten konnte – mit dem Verlauf des ITF-Turniers in Petingen kann Erna Brdarevic dennoch zufrieden sein. Denn am Vortag hatte die 18-jährige Luxemburgerin bei den Kyotec Open ihren bisher größten Erfolg gefeiert und zum ersten Mal überhaupt in ihrer noch jungen Karriere ein Match bei einem Profiturnier gewonnen. Mit 6:4, 6:4 hatte sie sich in zwei Sätzen gegen die Deutsche Julia Victoria Rennert behauptet.
Darauf angesprochen, geriet sie auch einen Tag später noch ins Schwärmen: „Es war ein richtig gutes Gefühl, diesen ersten Sieg bei einem Profiturnier zu Hause, auf einem Platz, den ich kenne, zu holen. Es waren viele Bekannte anwesend, die mich unterstützt haben. Es war ein wirklich toller Moment.“ Auch letztes Jahr hatte Brdarevic schon in Petingen als Qualifikantin aufgeschlagen, schied damals allerdings bereits in der ersten Runde aus. „Diesmal bin ich eine Runde weitergekommen, hoffentlich läuft es nächstes Jahr noch besser“, sagt sie mit einem zufriedenen Grinsen.
Woran sie bis dahin noch arbeiten muss, weiß Brdarevic selbst genau. „Meine Gegnerin heute (Montag) hat die Bälle fest und platziert gespielt. Damit hatte ich Schwierigkeiten. Die Bälle sind an mir vorbeigesprungen“, blickt sie kritisch auf ihr Match zurück: „Meine Schwäche ist definitiv meine Physis. Ich muss meine Beinarbeit verbessern.“ Ihren eigenen Spielstil beschreibt sie derweil als „aggressiv. Ich bin niemand, der die Bälle einfach nur zurückspielt. Ich versuche Initiative zu ergreifen und zu attackieren. Meine Stärken liegen im Aufschlag und der Rückhand.“
Zukunftspläne
Brdarevic entdeckte das Tennis als Achtjährige erstmals für sich. „Ich war als Kind ein bisschen hyperaktiv, da haben meine Eltern mich einfach eingeschrieben“, erinnert sie sich: „Es war genau die richtige Sportart für mich, deswegen habe ich auch nie eine andere ausprobiert. Es hat mir sofort gefallen. Tennis ist variabel, es ist nie das Gleiche – das liebe ich besonders.“
Angefangen hat Brdarevic beim Tennisclub Bonneweg – mittlerweile spielt sie beim TC Nordstad. Aktuell kombiniert sie Sport und Schule – Brdarevic befindet sich in ihrem Abschlussjahr im Sportlycée und hat detaillierte Vorstellungen, wie es danach weitergehen soll. „Ich will versuchen, im Tennis so weit wie möglich zu kommen“, sagt sie: „Nach meinem Abschluss lautet der Plan, vermehrt international zu spielen. Ich will in Amerika studieren und dort für ein College spielen.“
Spätestens seit ihrem Auftritt mit dem luxemburgischen Billie-Jean-King-Cup-Team im April weiß die junge Tennisspielerin genau, was sie will. „Das hat mir einen richtigen Motivationsboost verpasst. Ich muss mich festbeißen und will mich weiter steigern, um auch in Zukunft in dem Team mitspielen zu können, denn es war eine richtig tolle Woche, in der ich viel Erfahrung sammeln konnte.“ Im Billie Jean King Cup hatte Brdarevic unter Kapitänin Anne Kremer und an der Seite von Mandy Minella, Claudine Schaul und Marie Weckerle gespielt. Eine Erfahrung, die sie in der Zukunft gerne wiederholen möchte – genauso wie den Sieg bei den Kyotec Open.
Auch Palumbo raus
Neben Erna Brdarevic ist am Montag auch Laura Palumbo in der zweiten Qualifikationsrunde der ITF Kyotec Open in Petingen ausgeschieden. Die 15-jährige Luxemburgerin musste sich mit 1:6, 0:6 gegen die Französin Amandine Monnot geschlagen geben. In der gestrigen Auslosung des Hauptfelds hat Marie Weckerle derweil mit der an Nummer drei gesetzten Kroatin Jana Fett ein schwieriges Los erwischt. Mit Liz Baddé wurde nachträglich eine zweite luxemburgische Spielerin mit einer Wildcard für das Hauptfeld ausgestattet. Sie trifft in der ersten Runde auf eine Qualifikantin. Die Begegnungen beider Luxemburgerinnen werden voraussichtlich am Mittwoch ausgetragen.
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