Hilfe für Cafés und Restaurants / Terrassen als Retter in der Not: So bereiten sich Lokale auf den Winter vor
Außenbereiche und Terrassen haben den Restaurants und Cafés in den vergangenen Monaten geholfen, über die Runden zu kommen. Doch wie wird es im Herbst und Winter sein? Zwei bekannte Escher Lokale, das „Il Belvedere“ und das Café „Pitcher“, zeigen, wie es gehen kann und was die Probleme dabei sind. Auf jeden Fall ist die Hilfe der Gemeinde nötig, zumindest auf administrativer Ebene. Bürgermeister Georges Mischo zeigt Verständnis für die Lage.
Dank des angenehmen Wetters und der Außenbereiche konnten Lokale den Sommer überleben. Doch was ist, wenn Wind, Regen und Kälte die Menschen von dort vertreiben? Im Innern stehen wegen der zu respektierenden sanitären Maßnahmen weniger Plätze zur Verfügung, was zu einem deutlichen Einbruch des Umsatzes führen könnte. Um das zu verhindern, sind kreative Ideen gefragt, haben wir vor einer Woche geschrieben.
Wie solche Ideen aussehen können, zeigt das „Il Belvedere“ auf dem „Gaalgebierg“. Das italienische Restaurant mit Bar direkt an den Tennisplätzen hat vorgesorgt. Franco und sein Sohn Dominique haben auf einem großen Teil der Terrasse eine Holzkonstruktion gebaut. Kein Provisorium, nichts, was beim ersten Windstoß umfällt, bei Regen zu einer Dusche oder bei Schnee zur Eishöhle wird. Etwas richtig Stabiles ist entstanden, etwas Dauerhaftes. Sobald es ungemütlich wird, werden PVC-Fenster in die Holzrahmen eingesetzt, erklärt Franco. Die können im kommenden Frühjahr dann wieder entfernt werden. Infrarotstrahler werden dafür sorgen, dass es im Innern schnuckelig warm wird.
Nach den heute geltenden Vorschriften dürfen im eigentlichen Innenraum des Restaurants nur um die 40 Gäste Platz nehmen. Mit der neuen überdachten und beheizbaren Terrasse werden es insgesamt gut 100 sein. „Damit lässt sich leben“, sagt Franco.
Er und Dominique wollten zunächst eine Konstruktion aus Aluminium errichten. „Aus Respekt vor der Natur und der einmaligen Lage mitten im Grünen haben wir uns dann aber für Holz entschieden. Auch den Fußboden wollen wir demnächst ganz in Holz kleiden.“ Hüttenfeeling wäre garantiert. „Um die 50.000 Euro haben wir aus eigener Tasche investiert.“ Eine gute Initiative, die von der Escher Gemeindeverwaltung genehmigt und vom Tennisclub Esch begrüßt wird.
Frage des guten Willens
Auch das bestbekannte Escher Café „Pitcher“ macht sich Gedanken darüber, wie es die nächsten Monate über die Runden kommen kann. „Bei Einhalten der Regeln sind im Innern maximal um die 25 Sitzplätze verfügbar.“ Kein Vergleich zu „normalen“ Zuständen. 25 Leute sind jedenfalls nicht genug, um den Betrieb kostendeckend am Laufen zu halten. Dank der Terrasse vor der Tür konnte die Kapazität mehr als verdoppelt werden. Doch darf die Terrasse bleiben? JC und Jemp, die Betreiber des „Pitcher“, genau wie die zahlreichen Stammkunden, die am Sonntagmorgen den Außenbereich vor dem Café füllten, setzen auf Entgegenkommen der Gemeinde.
Einem Beschluss des Escher Gemeinderates zufolge müssen die Terrassenbetreiber in Esch zumindest bis zum 31. Dezember keine Taxe zahlen. Außerdem wurde den Betreibern erlaubt, ihre Terrassen über den normalen Platz hinaus rücksichtsvoll zu vergrößern. Allgemein aber stellt sich bei Lokalen wie dem „Pitcher“ die Frage, ob und wie die Terrasse nun über den Winter gerettet werden kann. Ohne Überdachung, Licht und Heizung ist das schwer vorstellbar.
„Wir werden alle Möglichkeiten prüfen“, sagt Bürgermeister Georges Mischo. Er zeigt Verständnis für die Lage und seine Worte lassen Wohlwollen und Entgegenkommen erkennen. Mischo sieht auch ein, dass Handlungsbedarf besteht – zeitnah, nicht erst in ein paar Monaten. Hilfe, ob administrativer oder finanzieller Natur, müsse aber jedem gleichermaßen zugutekommen können, sagt er. „Sonst würden wir unlauteren Wettbewerb ermöglichen.“ Es müsse zudem geprüft werden, ob etwaige permanente Terrassen kein Hindernis darstellen.
In der Tat führen direkt am Pitcher sowohl der Fußgänger- wie auch der Fahrradweg vorbei. Allerdings sind Alternativen möglich und im Interesse des sozialen Lebens in Esch sogar gut vertretbar. Alles ist immer (fast) nur eine Frage des guten Willens.
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Alle Fenster groß öffnen und Heizkanonen wie auf dem Zeltfest, durch die Flammen wird gleich die Luft desinfiziert.