Ettelbrück / „Thank you!“: Patton-Stadt feierte 80. Jahrestag der Befreiung
In unserer Ausgabe vom 13. September hatten wir bereits auf das facettenreiche Programm der Festlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung vom NS-Regime in Ettelbrück aufmerksam gemacht. Diese fanden nun am Freitag, Samstag und Sonntag in der Patton-Stadt statt. Rückblick auf einige der größten Momente dieser Feierlichkeiten.
Das Programm begann bereits am Freitagnachmittag mit einer Gedenkfeier vor dem Monument zu Ehren von Michy Dax und Jängi Thull. Zur Erklärung: Als Gauleiter Simon am 30. August 1942 die Zwangsrekrutierung in die Wehrmacht für Männer der Jahrgänge 1920 bis 1924 verfügte, brachen vielerorts Streiks aus. So auch in Ettelbrück, was zur Folge hatte, dass dort 21 einheimische Widerstandskämpfer festgenommen und später hingerichtet wurden. Unter ihnen waren die beiden oben Genannten. Allein aus Ettelbrück wurden damals 150 junge Leute in die Wehrmacht eingezogen. Im Anschluss an diese Gedenkfeier wurde das neue Monument „Fir ons Jongen a Meedercher“ in der Nähe der früheren Ackerbauschule eingeweiht.
Am Samstag wurden in der Fußgängerzone Kriegsszenen nachgestellt und am Abend fand auf dem Vorplatz der Pfarrkirche ein Konzert der US Army Band statt, das bei herrlichem Wetter viele Zuhörer in seinen Bann zog.
Eine Hommage an George S. Patton
Höhepunkt des dreitägigen Programms war am Sonntagnachmittag der Empfang auf dem komplett neu gestalteten Patton Square an der N7 zwischen Erpeldingen/Sauer und Ettelbrück. Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich die Minister Eric Thill und Yuriko Backes, der Botschafter der Vereinigten Staaten in Luxemburg, Thomas M. Barrett, sowie der Enkel von General S. Patton.
An dem Ort, wo sich heute das Patton-Denkmal befindet, drängten die Amerikaner die deutschen Besatzer am 11. September 1944 zurück und befreiten Ettelbrück. Neben diesem Denkmal steht seit 1970 die Kopie einer Bronzestatue, die General George S. Patton, Kommandeur der 3. US-Armee, zeigt, der am 25. Dezember 1944 Ettelbrück ein zweites Mal befreite, nachdem die Deutschen mit der Ardennenoffensive nach der ersten Befreiung einen Gegenangriff auf den Norden des Landes verübt hatten. Das Original dieser Statue steht auf dem Gelände der US-Militärakademie in Westpoint (USA).
Auf dem Sockel des oben genannten Denkmals, das im Mai 1954 eingeweiht wurde, schaut ein Adler, das Wahrzeichen der Vereinigten Staaten, in Richtung Deutschland und an der Vorderseite des Sockels versinkt ein Schwert in der Erde – ein Symbol für den Waffenstillstand und den Frieden.
270 Kilometer Kriegsgeschichte
Seit Sonntag befinden sich nun auch sogenannte „Silhouetten“ auf dem Patton Square, die vom US-Botschafter Thomas M. Barrett enthüllt wurden und ebenfalls an die Kriegswirren erinnern sollen. Dazu kommt noch ein von Minister Eric Thill enthülltes und vom amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entworfenes Denkmal zu Ehren der neu angelegten „Liberation Route Europe“, die vom Grenzübergang in Schengen über eine Strecke von 270 Kilometer hoch in den Norden führt und auf der man die Etappen der deutschen Invasion erkunden kann. Dabei handelt es sich um einen Teil eines länderübergreifenden Projekts, das sich von der Normandie (Landung der alliierten Truppen im Juni 1944) bis nach Berlin (Kapitulation im Mai 1945) erstreckt. Mehr dazu unter www.liberationroute.com.
Das sonntägliche Programm schloss mit einer Militärparade sowie einem hervorragenden Konzert der lokalen Philharmonie vor einer ansehnlichen Zuhörerkulisse.
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