Schifflingen / Tierheim schlägt Alarm: Die Katzenzimmer platzen aus allen Nähten
Die Tierheime sind zurzeit voll mit jungen Katzen, die von der Straße aufgelesen wurden und ein neues Zuhause suchen. Die Verantwortlichen des Schifflinger Tierheims erklären, was die Pandemie mit dieser Flut an Katzen zu tun hat und warum der Klimawandel zu dieser Entwicklung beitragen könnte.
„Bei den Katzen, die jetzt Junge bekommen, sehen wir, dass sie vom Alter her im Zusammenhang mit der Pandemie stehen“, sagt Sacha André, Präsident der APAS („Protection des animaux Schifflange“). Die Tierschützer wissen jedoch nicht, woher genau diese Katzen kommen. Vielleicht wurden sie in den letzten Jahren adoptiert, als jeder während des Lockdowns so viel zu Hause war, und dann später irgendwo ausgesetzt, als das normale Leben wieder losging. Vielleicht sind es auch verwilderte Katzen, die nichts (mehr) mit Menschen zu tun haben wollen. Bis Donnerstag hat der Schifflinger Tierschutz in dieser Woche 15 Katzen eingefangen. Allein am Mittwoch wurden acht Kitten mitsamt Mutterkatze gefunden. Zusätzlich zu diesen Jungkatzen müssen etliche Katzenkinder mit der Flasche aufgezogen werden.
Jennifer Pauwels, die Leiterin des Tierheims, ist täglich unterwegs und sammelt die Tiere ein, die mit Lebendfallen gefangen werden. „Viele Muttertiere sind ein bis zwei Jahre alt“, erklärt sie. Der Tierarzt schätzt das Alter anhand des Zustandes des Gebisses ein. Das Problem mit den Streunerkatzen wurde in den letzten Jahren auch dadurch verschärft, da der Tierschutz in der ersten Zeit der Pandemie keine Katzen einfangen durfte. So konnten diese sich ungestört fortpflanzen. „Ich rechne damit, dass es im nächsten Jahr nochmal viel wird. Danach wird es hoffentlich wieder ruhiger“, meint Pauwels.
Das Tierheim hat Platz für mehr als 100 Katzen. Jennifer Pauwels und Sacha André möchten niemanden wieder nach Hause schicken, der sein Tier abgeben möchte. Dann wird nach anderen Lösungen gesucht. Die Tiere würden sonst wahrscheinlich auf der Straße landen und das Problem damit nur verlagert, erzählt der Präsident. Zurzeit sind die Katzenzimmer voll und das Behandlungszimmer wurde zu einem zusätzlichen Quarantänezimmer umgebaut. Davor stehen am Mittwoch weitere Käfige mit den Katzen, die ein paar Stunden zuvor eingefangen wurden und noch umgesetzt werden müssen. Noch gebe es in Luxemburg keine Zustände wie etwa in Rumänien. „Wenn nichts passiert, wird es kritisch. In diesem Jahr haben wir sehr viele weibliche Katzen. Die können zweimal pro Jahr werfen und bekommen zwei bis fünf Junge“, sagt die Tierschützerin. Ein einziges unkastriertes Katzenpaar kann in fünf Jahren theoretisch über 12.600 Nachkommen zeugen.
Die Registrierung des Chips ist entscheidend
Katzen können sich sehr gut verstecken, egal, ob im ländlichen Raum oder auch mitten in der Stadt. Oft werden sie erst entdeckt, wenn sie bei Futterstellen auftauchen. Menschen, die vielleicht nur einen Fuchs füttern wollten, merken dann, dass links und rechts Katzen auftauchen, die Hunger haben. Sie suchen dann beim Tierheim nach Hilfe. Viele dieser Fundtiere kennen Menschen und haben wahrscheinlich irgendwann ein Zuhause gehabt. „Irgendwann wurden sie wohl zu viel und wurden dann ausgesetzt“, vermutet Jennifer Pauwels weiter. Andere wiederum sind gechippt, doch die Nummer des Chips ist nirgends registriert. Folglich können die Eigentümer nicht kontaktiert werden. Deswegen müssen Katzenhalter im Hinblick auf die Registrierung des Chipcodes weiter sensibilisiert werden, finden die Tierschützer. Doch neben diesen Katzen, die einen Bezug zum Menschen haben, gibt es noch jene, die ihnen gegenüber sehr argwöhnisch sind.
Sacha André klärt über die verschiedenen Kategorien der Katzen auf, die heutzutage draußen leben. Da gibt es die Streunerkatze, die sich Menschen gegenüber sozial verhalten. „Sie sind vielleicht bei einem Umzug zurückgelassen worden. Den Fall hatten wir schon oft“, sagt André. Halb verwilderte Katzen sind ein bisschen an Menschen gewöhnt, lassen sich jedoch nicht anfassen. Die richtig verwilderten Katzen wollen mit Menschen nichts zu tun haben und können auch nicht vermittelt werden. „Die laufen uns hier im Tierheim die Wände hoch“, sagt André weiter. Nach der Kastration und dem Chip werden diese Fellnasen, dann wieder dort ausgesetzt, wo sie gefunden wurden.
Als vierte Kategorie zählt Sacha André die europäische Wildkatze auf. Sie ist ein echtes Wildtier und steht unter Naturschutz. Bereits ein paar Mal wurde ein solches Exemplar nach Schifflingen gebracht. Für Laien ist eine Wildkatze äußerlich nur schwer von einer Hauskatze zu unterscheiden. Ein DNA-Test bringt in den Fällen Klarheit. Eine Wildkatze darf jedoch nicht ins Tierheim, sondern muss in der Düdelinger „Fleegestatioun fir wëll Déieren“ untergebracht werden.
Eine weitere neue Entwicklung ist, dass fast das ganze Jahr über Katzenkinder auf die Welt kommen. „Früher hatten wir noch Ruhepausen, die gibt es jetzt nicht mehr“, erinnert sich der Präsident der APAS. Sonst haben sie im Tierschutz von Herbst- und Frühjahreskatzen geredet. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Heute sind die Katzen aus der ersten Welle noch nicht vermittelt, dann kommen bereits die nächsten auf die Welt. Sacha André fragt sich, ob dies nicht auch eine Folge des Klimawandels sein könnte. Es sei länger warm und die Winter nicht mehr so kalt. Das spiele sicherlich auch eine Rolle, findet André. Vor zehn Jahren kamen die Katzenjungen im März, April oder Mai zur Welt. Dann war der ganze Sommer über nichts und im September ging es wieder los. Das ist heute aber nicht mehr so.
Auch wieder der Klimawandel……
Meine pubertierende Tochter schreibt in Mathe immer mehr Ungenügende…auch wegen dem Klimawandel?
Dass éng Parti Déiereschützer verweldert schwanger Kazen wochelaang aspären fir dass si ‚hir Puppelcher kenne kréien‘, dovu schwätzt ni een.
Dat sin éng Onmass Klénger déi esou praktesch „geziicht“ gin …