Saarland / Unwetter hinterlässt eine „Schneise der Verwüstung“
Ein Unwetter hinterlässt im Saarland Spuren der Verwüstung. Verletzt wird niemand, doch zahlreiche Dächer werden abgedeckt, nun stehen Aufräumarbeiten an. War es ein Tornado?
Bei dem Unwetter mit Sturm und Hagel in einigen Orten des Saarlands sind nach Angaben der Einsatzkräfte Dächer von rund 40 Häusern abgedeckt worden. Verletzte gab es nach bisherigem Stand nicht. Am Freitag standen Aufräumarbeiten an, Katastrophenschutz, Feuerwehr und die Gemeinde Marpingen koordinierten gemeinsam das Vorgehen, wie Dirk Schäfer, Leiter des Katastrophenschutzes im Landkreis St. Wendel, am Freitagmorgen sagte.
Mehrere Medien berichteten von einem Tornado, der Deutsche Wetterdienst (DWD) konnte das am Freitag zunächst nicht bestätigen. Die Wetterseite „Tornadoliste.de“ stufte den Sturm bereits als Tornado ein. Die Feuerwehr sprach von Windgeschwindigkeiten von 150 bis 180 Stundenkilometern. Besonders viele Schäden richtete das Unwetter in Urexweiler, einem Teil von Marpingen, an. Dort habe es ab dem Donnerstagnachmittag 53 Einsatzstellen gegeben, berichtete Schäfer. „Die Notrufe kamen Schlag auf Schlag.“
Zahlreiche Freiwillige unterstützten die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) dabei, Häuser notdürftig abzudecken, wie Schäfer berichtete. Somit hätten alle Bewohner die Nacht trotz starker Regenfälle in ihren Wohnungen verbringen können. Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen waren auch von herumfliegenden Teilen verursacht worden.
Das Video zeigt den #Tornado im #Saarland heute mit Blick Richtung #Urexweiler und wurde uns von der Feuerwehr zur Verfügung gestellt.
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Vor Ort war am frühen Donnerstagabend auch der saarländische Innenminister Reinhold Jost (SPD), um sich ein Bild von der Lage zu machen. „Es war eine Schneise der Verwüstung“, sagte Jost am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Große Schäden habe es etwa in einem Autohaus gegeben. Das Dach der Garagen sei weggeflogen, viele Fahrzeuge seien beschädigt worden.
Jost dankte den über hundert Helferinnen und Helfern, die bis in die Nacht Häuser repariert, Straßen freigeräumt sowie eine unterbrochene Stromversorgung wiederhergestellt hätten. „Feuerwehr, THW und DRK haben wieder mal gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann“, so Jost. Neben Urexweiler waren auch Remmesweiler und Oberlinxweiler, ein Teil von St. Wendel, betroffen. Dort zog das Unwetter dem Katastrophenschutz zufolge aber größtenteils über unbewohntes Gebiet.
Wegen Aufräumarbeiten nach umgestürzten Bäumen war am Freitagmorgen auch eine Landstraße zwischen Remmesweiler und Urexweiler nach Angaben der Polizei weiter gesperrt. Am Donnerstag hatte der Hagel zudem für glatte Straßen gesorgt. Bei einem Unfall auf der Autobahn 8 zwischen Rehlingen und Merzig mit mehreren Fahrzeugen wurden drei Personen leicht verletzt.
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