Bascharage / Tote Hunde in Tierpension: Rattengiftähnliche Substanz nachgewiesen
Fünf Hunde sind im August 2024 nach der Unterbringung in einer privaten Hundepension in Bascharage gestorben (das Tageblatt berichtete exklusiv). Die Luxemburger Staatsanwaltschaft hat am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass inzwischen das Ergebnis der Autopsie und der toxikologischen Analyse von einem der toten Hunde vorliegt. „Die Analysen ergaben, dass der Hund an einem multifaktoriellen Ereignis gestorben war, das insbesondere durch die Aufnahme einer rattengiftähnlichen Substanz ausgelöst wurde“, heißt es in dem Schreiben.
Außerdem seien kürzlich „gleichzeitig Hausdurchsuchungen in den Räumlichkeiten der Tierpension sowie an zwei Orten in Frankreich“ vorgenommen worden. Die Durchsuchungen seien „auf der Grundlage einer an die französischen Justizbehörden gerichteten Europäischen Ermittlungsanordnung“ geschehen.
Die Staatsanwaltschaft erinnert an die Unschuldsvermutung.
Nicht an Hitzschlag gestorben
„Es ist schwierig, da nur die Resultate von einem Hund vorliegen – nämlich die von Molly“, sagt Adela Fuentes der Tierschutzorganisation Frida im Gespräch mit dem Tageblatt. Molly ist der einzige der fünf Hunde, bei dem eine Autopsie vorgenommen werden konnte. Die anderen vier waren zu dem Zeitpunkt bereits eingeäschert. Labrador Warius ist Fuentes zufolge zwar noch lebend von seiner Familie aus der Hundepension abgeholt worden, musste kurze Zeit später jedoch aufgrund seines „katastrophalen Zustandes“ eingeschläfert werden. „Man bekommt eine Gänsehaut, wenn man daran denkt, was er alles hatte“, sagt Fuentes.
Zwei weitere Hunde seien bei einem Tierarzt abgegeben worden, weil sie offenbar „etwas Schlechtes“ gefressen haben sollen. Die anderen beiden, Molly und Emma, sollen an einem Hitzschlag gestorben sein – hieß es jedenfalls bis jetzt.
„In Zukunft müssen Tierarztpraxen vorsichtiger sein, wenn fremde Kunden mit einem Kadaver auftauchen – dann müssen die Alarmglocken läuten, die Polizei kontaktiert werden“, sagt Fuentes. Es ärgere sie ein wenig, wie die Autopsie gehandhabt wurde, und dass es so lange bis zu den Ergebnissen gedauert hat. Die Sache sei sehr unprofessionell verlaufen, wahrscheinlich weil es so einen Fall noch nicht gegeben hat. Es hätte jedoch anders verlaufen können, hätte es bei den Tierärzten „klick“ gemacht.
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