Echternacher See / Tote Silberkarpfen geben Rätsel auf
Seit ein paar Wochen scheinen die Silberkarpfen im Echternacher See plötzlich alle auf einmal zu sterben. Über die Todesursache ist bislang nichts bekannt. Das Wasserwirtschaftsamt wird deshalb eine Autopsie der Kadaver vornehmen. Andere im See lebende Fischsorten sind vom Massensterben nicht betroffen.
Vom Ufer kann man sie sehen und an manchen Stellen sogar riechen: die Kadaver der toten Silberkarpfen, die mit dem Rücken nach oben auf dem See treiben. Der Silberkarpfen ist eine Fischart, die ursprünglich nur in südostasiatischen Fließgewässern vorkam. Weil die Gewässer in Luxemburg zu kalt sind, kann sich der Fisch nicht vermehren. Somit könnten die Fische einfach an Altersschwäche gestorben sein, da sie vor mehr als zehn Jahren im See ausgesetzt wurden. Der Silberkarpfen ernährt sich von Algen und wird zur Wasserfilterung in Badegewässern eingesetzt.
Immer wieder kommt es aus unerklärlichen Gründen zu Massensterben von Silberkarpfen. Experten bleiben ratlos zurück. Bereits 2015 starben zahlreiche Silberkarpfen im Echternacher See. Auch in Thüringen und Brandenburg kam zu einem ähnlichen Massensterben. Bei einer Talsperre in Thüringen hatten Freiwillige im Jahr 2013 bei einem ähnlich mysteriösen Massensterben rund 37 Tonnen Fischkadaver aus den Gewässern geholt. Die zahlreichen Kadaver in Echternach werden von den Gemeindemitarbeitern mit der Unterstützung des Pächters eingesammelt.
Schwimmteich
„Wir wissen nicht, woran die Tiere gestorben sind. Das Wasserwirtschaftsamt wird auf jeden Fall eine Autopsie der Kadaver durchführen. Andere Fischarten, wie zum Beispiel der Zander oder der Hecht, sind vom Massensterben nicht betroffen. Im Gegenteil, sie sind alle gesund“, erklärte Ben Scheuer, der Erste Schöffe und passionierter Freizeitangler.
Ein circa zwei Hektar großes Areal soll zur Sommersaison 2022 als Schwimmteich genutzt werden. Deshalb ist sich Scheuer sicher, dass das Massensterben nicht auf verschmutztes Wasser zurückzuführen ist. „Die geforderten Analysen des Umweltministeriums, um die Wasserqualität zu überprüfen, fielen positiv aus“, so Scheuer. Der Schwimmteich soll in direkter Nähe zur Jugendherberge angelegt werden. Alle angrenzenden Grünflächen können dann als Badewiesen genutzt werden und erhalten einen direkten Zugang zum Wasser. Der Eintritt zu den Liegewiesen soll kostenlos bleiben. Einen Bademeister, der für die Sicherheit zuständig ist, soll es allerdings nicht geben. Ein Kinderbecken ist ebenfalls nicht vorgesehen. Für die Kleinen wird es jedoch ein neuer Abenteuerspielplatz auf der sogenannten Pirateninsel geben.
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