Luxemburg-Stadt / Traditioneller Weihnachtsmarkt kehrt zurück – und historischer Baum muss weichen
Renovierung des Piratenschiffs auf dem Kinderspielplatz im Stadtpark, Entfernung des historischen Baumes im Garten des Stadtmuseums, digitaler Bummel über den Liebfrauenfriedhof, „Winterlights 2021“ und Förderung der Impfkampagne, um die angekündigten Festlichkeiten bestehen zu können. Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) und ihr Erster Schöffe Serge Wilmes (CSV) hatten ein gut gefülltes Programm zum monatlichen Frühstück mit der Presse.
Das Zentralthema des monatlichen Rendezvous ist seit mehr als anderthalb Jahren immer das gleiche: Covid-19 und die damit verbundenen gesundheitlichen Vorkehrungen. Mit einem Rundschreiben an alle Bürger unterstützt die Stadt Luxemburg die von Regierungsseite angekurbelte neue Impfkampagne. Sie veröffentlicht den genauen Fahrplan des mobilen Impfbusses, der vom 25. Oktober bis zum 5. November sämtliche Stadtviertel anfahren wird, genau wie einen Verweis auf das gut besuchte Testzentrum in der „Groussgaass“, das noch bis zum 31. Oktober kostenlos ist, danach jedoch mit bescheidenen 5 Euro kostenpflichtig sein wird.
Die Stadt unterstützt diese Tests erfolgreich mit Bons, von denen seit Mai mehr als 32.500 eingelöst wurden. Die Stadtverwaltung versteht diese Initiative als Unterstützung, plädiert jedoch vor allem für die Impfung. Sie allein könne den Weg freimachen für eine Rückkehr zur Normalität.
Die Rückkehr zur Normalität gilt auch für den „Knuedler“. Wegen der aktuellen Bauarbeiten ist er zwar von den „Winterlights“ ausgeschlossen, die Arbeiten jedoch gehen gut voran. Die in Bayern georderten Pflastersteine sollen im oberen Teil des Platzes verlegt werden, sodass die Terrassen dort im Sommer wieder Gäste empfangen können. Das Parkhaus wird termingerecht bereits zum 1. Dezember wieder eröffnet.
Weihnachtsstimmung
Eigentlich wollten Polfer und Wilmes noch nichts über die „Winterlights“ verraten, die ab dem 19. November Weihnachtsstimmung in die Hauptstadt bringen sollen. Nachdem im Vorfeld jedoch bereits punktuelle Informationen durchgesickert waren, gaben sie dann doch einige Einzelheiten bekannt. Der traditionelle Weihnachtsmarkt ist auf vier Standorten anberaumt: Die „Kinnekswiss“ im Stadtpark empfängt die Eisbahn, auf der place d’Armes ist der traditionelle Weihnachtsmarkt, auf der place de la Constitution wird ein Wintermarkt errichtet und auf dem neu hergerichteten Pariser Platz findet ein Nikolausmarkt statt. Spiele, Stände und Restaurants bleiben bis zum 2. Januar geöffnet, auf Wunsch der Schausteller sind die Märkte jedoch am 24. und 25. Dezember geschlossen. Wie sich die Festlichkeiten genau abspielen und welche Sicherheitsvorkehrungen zu beobachten sind, wird am Schnapsdatum des 11. November um 11 Uhr bekannt gegeben.
Erzwungener Abriss
Die Stadt Luxemburg muss in naher Zukunft auf eines ihrer Symbole verzichten. Die Rotbuche, die seit fast 300 Jahren im Innenhof des heutigen Geschichtsmuseums steht, ist von einem bösartigen Pilz befallen und muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Der stattliche Baum (sein Stamm hat einen Durchmesser von 1,70 Metern) stand schon seit 2013 unter Beobachtung. Alte Bäume können in der Regel einem Pilzbefall trotzen. Das ist jedoch bei der als nationales Wahrzeichen klassierten Rotbuche nicht der Fall. Sie ist mittlerweile so stark beschädigt, dass sie nicht mehr stabil und dadurch zur Gefahr geworden ist. „Es ist schade um den Zeitzeugen, aber nicht zu ändern. Den Pilz kann man nicht bekämpfen“, so Serge Wilmes mit dem Versprechen, für einen angemessenen Ersatz zu sorgen.
Piraten auf Renovierungskurs
Eine Verjüngungskur erwartet ab Januar 2022 das 15 Jahre alte Piratenschiff auf dem Spielplatz im Stadtpark. Einige Alterserscheinungen erfordern eine komplette Renovierung des Holzgerüstes. Diese soll im Winter über die Bühne gehen, sodass der Spielplatz ab Ostern wieder komplett genutzt werden kann. Das Piratenschiff macht nur den Anfang einer umfangreichen Renovierung der 180 Spielplätze der Stadt. In unmittelbarer Zukunft werden der Waldspielplatz im „Bambësch“ und dann der Spielplatz im Merler Park in Angriff genommen. Letzterer wird nicht nur thematisch, sondern auch inklusiv ausgerichtet, um auch für Kinder mit eingeschränkten Möglichkeiten offen zu sein. Der dreifache Familienvater und Kenner der Thematik Serge Wilmes empfiehlt deshalb, das Faltblatt der Stadt über die Spielplätze herunterzuladen und auf Entdeckungsreise der verschiedenen Spielmöglichkeiten zu gehen. Geplant sind zudem neue Plätze, und zwar im Petrusstal und in der „Millebaach“. Die Spielplätze auf den Schulhöfen werden im Einvernehmen mit den Lehrern und Eltern der jeweiligen Schulen konzipiert.
Digitales Gedenken
Seit 2013 befasst sich eine Arbeitsgruppe mit den Grabsteinen und Erinnerungen rund um den Liebfrauenfriedhof in der Stadt Luxemburg. Sie hat diese Arbeiten jetzt saisongerecht abgeschlossen und in einer App mit Namen notredame.vdl.lu zusammengefasst. Auf diese Weise kann man einen beschaulichen und gleichzeitig lehrreichen Bummel über den historischen Gedenkort unternehmen, wo Persönlichkeiten wie der Staatsminister Paul Eyschen, der Musiker Antoine Zinnen oder der legendäre Hauptmann von Köpenick begraben liegen. Entsprechende QR-Codes vermitteln alle notwendigen biografischen und historischen Informationen.
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