Im Jahr 1944 gründete eine Handvoll Freunde und Kunstschaffende unter der Leitung von Roger Goedgen die „Konstmoler Verenegong vun De’fferdeng“. Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1946, wurde der Verein umbenannt und erhielt seinen jetzigen französischen Namen „Art vivant“. „Wir haben nun einige Jahre wie Tote gelebt, doch nun kann das Leben neu beginnen. Aus diesem Grund wurde dieser Name ausgesucht.“ Mit diesen Worten wird der damalige Zeitzeuge Foni Tissen in der Zeitschrift zum 75-jährigen Jubiläum zitiert. Die Vereinigung „Art vivant“ sieht sich auch weiterhin als Forum für zeitgenössische, junge, lebende Kunst. In regelmäßigen Abständen werden Kunstworkshops und Abendkurse angeboten. Sie sind auch für die Organisation der „Jugendkonschtwochen“ zuständig.

Seit 77 Jahren organisiert die Vereinigung zudem auch die alljährliche Kunstmesse in Differdingen. Die ersten paar Auflagen des „Salon de l’art vivant de Differdange“ fanden damals im alten Casino statt. Während der Stahlkrise musste die Kunstausstellung jedoch auf das alte Rathaus ausweichen. Danach fand die Ausstellung zum ersten Mal in Oberkorn statt. Zwischen den Jahren 1978 und 2005 fanden alle Veranstaltungen in der lokalen „Galerie d’art municipale“ im „Centre Marcel Noppeney“ statt. Nach einigen weiteren Umzügen fand die Kunstausstellung ihre vorläufig letzte Heimat im Espace H2O, ebenfalls wieder in Oberkorn.

Ehrengäste

Der „Salon de l’art vivant“ ist von Donnerstag bis Sonntag zwischen 15.00 und 19.00 Uhr geöffnet. Am 1. und 8. Dezember finden von 19.00 bis 21.00 Uhr zwei Abendveranstaltungen statt. An diesen beiden Abenden werden dann auch alle Künstler anwesend sein und die Besucher die Möglichkeit haben, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Am Sonntag, dem 10. Dezember, findet die diesjährige Ausgabe nachmittags ihren Abschluss. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos.

Rund 20 unterschiedliche Künstler stellen dieses Jahr ihre Gemälde und Skulpturen aus. Die beiden Künstler Nicole Huberty und Valentino Camarda sind als Ehrengäste bei dem 77. „Salon de l’art vivant de Differdange“ eingeladen. Nicole Huberty ist eine luxemburgische Keramikkünstlerin und Bildhauerin. Seit Jahren hat sie ihr Atelier auf „Luusshaff“ in Schrondweiler. Der andere Ehrengast, Valentino Camarda, genießt bei der Kunstwoche quasi Heimrecht. Der bekannte luxemburgische Maler wurde nämlich 1960 in Differdingen geboren. Seine Gemälde sind fast immer farbenfroh und sehr aussagekräftig.

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Armand Hoffmann

Armand Hoffmann, geboren 1983 in Luxemburg, hat in Innsbruck und Luxemburg studiert. Seit 2010 ist er Teil der Lokalredaktion des Tageblatt. Am Anfang noch ohne Navigationsgerät unterwegs, hat sich das mittlerweile geändert. Seine Artikel handelten bislang von den bevorstehenden Brückentagen und unterschiedlichen Gemeinderäten. Doch auch Mordprozesse sowie die Begegnung mit einem Nobelpreisgewinner wurden von dem Lokaljournalisten abgedeckt.

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