Luxair / Transportminister Bausch über schlechte Arbeitsbedingungen: Problem muss im Betrieb gelöst werden
Die Arbeitsbedingungen bei Luxair sind laut Gewerkschaften und Mitarbeiterberichten alles andere als angenehm. Das sei ein Problem, das im Betrieb selbst gelöst werden müsse und nicht vom Mehrheitsaktionär Staat, sagt Transportminister François Bausch gegenüber dem Tageblatt.
Die Gewerkschaften OGBL, LCGB und NGL-SNEP prangerten die derzeitigen Arbeitsbedingungen bei Luxair an. Arbeitskräftemangel, viele Ausfälle, enorme geforderte Flexibilität und ein Einfrieren der Gehälter – bei der Airline hängt der Haussegen schief. Auch die Regierung hat als Mehrheitsaktionär Kritik für das Arbeitsklima bei Luxair geerntet. „Die Stimmung im Betrieb muss auch im Betrieb gelöst werden“, sagt Transportminister François Bausch am Mittwoch gegenüber dem Tageblatt. Aber: „Ich werde sicherlich einen Vorschlag machen, damit die Menschen das im Betrieb vielleicht lösen können.“
Es sei jetzt nicht der Moment – weder bei den Mitarbeitern, noch beim Management –, sich die Köpfe einzuschlagen. Man müsse jetzt zusammenarbeiten. „Und wenn dort Sachen schiefgelaufen sind oder jemand etwas falsch aufgenommen hat – was auch immer –, muss in Ruhe unter erwachsenen Menschen im Betrieb diskutiert werden können“, meint Bausch.
Luxair in einer finanziell sehr schwierigen Situation
„Momentan wird über die Luxair gesprochen, als würde sie mit super Gewinn fliegen – aber das ist nicht der Fall“, sagt Bausch. Cargolux habe gute Resultate erzielt und dadurch Dividenden in Millionenhöhe an die Luxair „rübergeschoben“. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte das Flugunternehmen jetzt mit dunkelroten Zahlen zu kämpfen. „Es ist wichtig, zuerst eine Bestandsaufnahme zu machen und zu schauen, wo die Schwierigkeiten liegen“, sagt Bausch. Deswegen sei auch die Tripartie für den Luftfahrtsektor einberufen worden. Nach der finanziellen Analyse würde sich dann „mit Sicherheit“ herausstellen, dass das Unternehmen sich in einer „sehr schwierigen Situation“ befindet.
Aber: „Wir werden dort allerdings sicher nicht über diese Probleme im Betrieb reden, weil das gehört nicht in die Tripartite – aber ich werde einen Vorschlag machen, um zu helfen, damit die beiden sich zusammensetzen“, sagt Bausch. Er könne nur helfen, wann das Problem gelöst werde, liege nicht bei ihm. „Die Menschen müssen auch selbst ihr Glück ergreifen und das Problem lösen – es gibt keine Wunderlösung“, sagt der Minister. Es gebe nur gesunden Menschenverstand, Menschlichkeit und den Sozialdialog. „Dann bin ich auch überzeugt, dann finden wir auch eine Lösung“, meint der Politiker.
Der Staat könne jedenfalls nicht einfach so Geld in ein Privatunternehmen stecken. „Das muss den Menschen in den Kopf gehen“, sagt Bausch. Luxair sei kein Staatsbetrieb – Luxair sei ein privates Unternehmen, das unter extrem liberalisierten Voraussetzungen funktionieren muss. Die Konkurrenz sei brutal. „Das ist die Realität“, so der Minister.
Der Luxemburger Staat als Mehrheitsaktionär von Luxair
Der Staat ist mit einem Anteil von 39 Prozent größter Aktionär bei dem Luftfahrtunternehmen, die Sparkasse hält Anteile in Höhe von 21,81 Prozent. Weiterer Anteilseigner ist die Beteiligungsgesellschaft Delfin (Familie Del Vecchio aus Italien, Unternehmen Luxottica) mit 13 Prozent. In der Pandemie erhielt das Unternehmen unter anderem dadurch Unterstützung, dass Luxair-Personal beim Contact Tracing eingesetzt wurde.
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Nach 10 Jahren Defizit im Flugbetrieb (über 200 Millionen) ist es wohl etwas spät.
Ohne ihr Reisebüro, das mit überteuerten Hotelpreisen die Bevölkerung abzockt, wären sie schon längst bankrott.
Sie sollten das Fliegen denen überlassen, die es können und es fertig bringen, Geld damit zu verdienen.