European Championships / Triathlon: Warten auf Lehair – Haller und Cambresy bei den Herren am Start
Nachdem Céleste Mordenti am Donnerstag die erste luxemburgische Sportlerin war, die bei den European Championships in München im Einsatz war, geht es am Freitag und Samstag mit den Triathleten weiter. Eine Sportart, die in den kommenden Monaten nicht zuletzt durch eine neue Athletin viele positive Schlagzeilen schreiben könnte.
Der Name Jeanne Lehair ist im internationalen Triathlon mehr als nur ein Begriff. Die gebürtige Französin, die in Metz geboren ist, ist derzeit die Nummer 34 in der Weltrangliste, in Europa die Nummer 24. Demnächst wird die 26-Jährige offiziell für Luxemburg starten. Im vergangenen November entschied sie sich für einen Nationenwechsel, ein Jahr später wird sie das Großherzogtum dann auch offiziell bei großen internationalen Wettkämpfen vertreten dürfen. Wechselt man die Nationalität, gilt im Triathlon nämlich eine Karenzzeit von einem Jahr. Somit wird Lehair, die mit Frankreich 2015 etwa Sprint-Europa- und Weltmeisterin mit dem Mixed-Team wurde, am Freitag in München noch unter neutraler Flagge starten.
Dennoch ist sie mit der luxemburgischen Delegation vor Ort in der bayrischen Landeshauptstadt und wird auch ihre Punkte, die sie in der derzeit laufenden Qualifikationsphase für die Olympischen Spiele 2024 in Paris erhält – Lehair belegt derzeit Rang 14 in diesem Ranking –, bei ihrem endgültigen Nationenwechsel mitnehmen dürfen. Die Europameisterschaft ist demnach ein bedeutender Wettkampf für die 26-Jährige und sie befindet sich aktuell in Top-Form, wie Nationaltrainer Thomas Andreos betont, der mit der Delegation vor Ort ist: „Sie war im Höhentrainingslager in den Pyrenäen und ist zuversichtlich. Eine Platzierung in den Top fünf ist durchaus im Bereich des möglichen.“ Hinsichtlich Paris könnte Lehair in München also einen bedeutenden Schritt tun. Für den luxemburgischen Verband FLTri ist sie jedenfalls ein richtiger Glücksfall: „Für den Damen-Triathlon in Luxemburg ist ihr Wechsel absolut interessant. Mit Eva (Daniëls, Anm. d. Red.), die in den letzten Wochen ebenfalls richtig gute Ergebnisse holte, könnte da in Zukunft einiges möglich sein.“ Nachwuchstalent Daniëls setzt die EM ihrerseits aus, sie konzentriert sich aktuell vielmehr auf das Olympiaranking und die U23-WM, die spät in der Saison, Ende November in Abu Dhabi, ausgetragen wird.
Damen-Triathlon auf dem Vormarsch
Dennoch ist nicht zu übersehen, welches Potenzial der Damen-Triathlon in Luxemburg hat. „Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht?“, meint auch Andreos mit einem leichten Lachen. Und so träumt man bei der FLTri von einem weiteren Wettbewerb, bei dem Luxemburg bei den Olympischen Spielen in zwei Jahren am Start sein könnte: der Mixed-Staffel, die sich aus zwei Damen und zwei Herren zusammensetzt. „Natürlich kann noch viel passieren, doch dies wäre das optimale Szenario. Wir warten schon ungeduldig auf den Herbst, wenn Jeanne dann auch für Luxemburg startberechtigt ist.“ So sind inzwischen schon fast die Herren, die in den letzten Jahren im luxemburgischen Triathlon die Mehrheit der Schlagzeilen schrieben, in Zugzwang, wie auch Andreos lachend zugibt: „Ich glaube, das wird auch ihnen noch einmal einen weiteren Motivationsschub geben.“
Das Glück war in den vergangenen Wochen jedenfalls nicht auf der Seite der FLTri-Herren. Olympionike Stefan Zachäus hatte einen schwierigen Beginn der Qualifikationsphase für Olympia und wurde erst in dieser Woche am Blinddarm operiert, es dürfte noch einige Wochen dauern, bis er wieder richtig angreifen kann, wie der Nationaltrainer erklärt. Gregor Payet erkrankte hingegen Anfang Juli an Covid-19, womit er sich länger herumplagte: „Seit einer Woche trainiert er jetzt wieder normal, doch wir haben entschieden, dass es besser ist, nicht in München zu starten, einfach nur um zu starten.“ Somit werden Bob Haller und Lucas Cambresy die Luxemburger Farben bei den Championships vertreten. Zwei Athleten, die mit einer völlig unterschiedlichen Erwartungshaltung in München starten. Haller kommt gerade aus einem Trainingslager in Italien, in dem er sich auf diesen Saisonhöhepunkt vorbereitet hat: „Wir haben besonders an seinen derzeitigen Schwächen im Schwimmen gearbeitet. Er ist in Form und dürfte in der Lage sein, mit der starken internationalen Konkurrenz mitzuhalten.“ Mit der Ausnahme von drei bis vier Athleten ist in München die gesamte europäische Elite im Einsatz, demnach alles andere als ein leichter Wettbewerb: „Ich traue ihm aber eine Platzierung in den Top 20 zu“, meint Andreos.
Für den Damen-Triathlon in Luxemburg ist ihr Wechsel absolut interessantüber den Nationenwechsel von Jeanne Lehair
Lucas Cambresy, Geburtsjahr 2002, ist hingegen noch sehr jung und wird bei der EM auch gleich seinen ersten Triathlon über die olympische Distanz bestreiten. Führ ihn geht es vor allem um eine Sache: Erfahrung sammeln. „Er hat die Kriterien erfüllt, sonst wäre er nicht dabei. Es ist eine tolle Möglichkeit für ihn, einen ersten Einblick zu erhalten. Einfach wird es jedoch nicht“, betont der Nationaltrainer. Somit hofft man bei der FLTri dann auch, dass es Cambresy schafft, bei seiner Premiere ins Ziel zu kommen, vor allem mit dem Radparcours in München, denn bei zwei Runden Rückstand wird man aus dem Rennen genommen und bei der EM sind acht Runden zu bestreiten. Als Finisher würde Cambresy sicherlich weiteres Selbstvertrauen gewinnen und vom „Esprit“, der in München aufgrund des Konzepts der Championships herrscht, wird der junge Athlet laut Andreos sicherlich profitieren.
Durchs Herz der European Championships
Die Triathlotenwettbewerbe in München führen die Athleten durch das Herz dieser European Championships, den Olympiapark. Die 1,5 Kilometer Schwimmen werden die Triathleten somit im Olympiasee bestreiten, in dem zwei Runden à 750 Meter geschwommen werden. Es folgt ein Radparcours rund um das sportliche Zentrum dieser Championships, hier müssen die Sportler acht Runden à 4,9 Kilometer bewältigen. Auch die zehn Laufkilometer werden im und um den Olympiapark herum stattfinden, hier sind vier Runden von 2,5 Kilometern zu bestreiten. Ein Wettkampf demnach, der nah am Zuschauer dran ist, diese dürften somit auf ihre Kosten kommen, vor allem da für die Triathlonwettbewerbe keine Eintrittskarte nötig ist.
Im Überblick
Das Programm der Triathleten:
Olympische Distanz:
Freitag, 12. August:
17.15: Elite-Frauen mit Jeanne Lehair (startet noch unter neutraler Flagge)
Samstag, 13. August:
16.00: Elite-Herren mit Lucas Cambresy und Bob Haller
- Erste Teams können am Wochenende wieder an der Meisterschaft teilnehmen - 22. November 2024.
- Erste Euroleague-Punkte von Dorian Grosber - 15. November 2024.
- Hilfe vom Nachbarn: East Side Pirates helfen Echternacher Basketballern - 14. November 2024.
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