Luxemburg-Stadt / Trinkwasserreserven reichen vorerst aus
Anlässlich der Hitzewelle im Juni rief das Umweltministerium dazu auf, Wasser zu sparen. Knapp ist das Wasser allerdings in der Hauptstadt noch nicht. Man könne sich ruhig zurücklehnen, meinte die für die Wasserversorgung zuständige Schöffin, Simone Beissel.
Der Juni dieses Jahres war mit einer Monatsdurchschnittstemperatur von 19,8 Grad der wärmste, der je von der Wetterstation auf dem Findel aufgezeichnet wurde. Doch nicht nur das: Zugleich war dieser Juni mit 337,8 Stunden auch der sonnenreichste seit 1947. Alles in allem meteorologische Bedingungen, die nicht ohne Auswirkungen auf die Wasserreserven bleiben. Das Umweltministerium veröffentlichte deshalb am 14. Juni einen Aufruf an die Bevölkerung, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen.
Gänzlich dramatisch scheint die Situation – wenigstens in der Hauptstadt – nicht zu sein. „Dir kënnt Iech all roueg zeréckleeën, well d’Kapazitéiten vun der Stad Lëtzebuerg si largement suffisant, och wann et weider sou dréche bleift“, sagte die für die Wasserversorgung zuständige Schöffin Simone Beissel kürzlich im hauptstädtischen Gemeinderat. Anlass war eine Frage von Linda Gaasch („déi gréng“), die wissen wollte, wie es um die Trinkwasserreserven der Hauptstadt stehe und welche Sparmaßnahmen diesbezüglich geplant seien.
An den heißen Tagen im Juni habe der Wasserverbrauch bei rund 29.000 Kubikmeter am Tag gelegen, informierte Beissel. Das sei wohl höher gewesen, als der tägliche Durchschnittsverbrauch im vorigen Jahr (durchschnittlich 21.000 Kubikmeter Wasser am Tag), aber noch weit entfernt von den 31.000 Kubikmeter, die 2019 im Tagesdurchschnitt benötigt wurden.
Von den 72 Quellen auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg werden 64 aktiv genutzt, zusätzlich seien sieben Wasserreservoirs an das Sebes-Wasser angeschlossen. Die Gemeinde Luxemburg nutze zudem momentan nur 70 Prozent seiner Reservekapazität des dortigen Wassers.
Öffentliche Wasserspender
Um zu garantieren, dass jeder Bewohner und Besucher der Hauptstadt zu jeder Zeit seinen Durst löschen kann, gibt es mittlerweile 39 fest installierte Wasserspender auf dem Gebiet der Gemeinde, u.a. die „Pepinos“ auf den Spielplätzen, Wasserspender in Form eines Clowns. Auf vier Plätzen – place d’Armes, place Clairefontaine, Glacis und Park Laval – gibt es zudem mobile Trinkwasserspender. Ihre Zahl könne jederzeit gesteigert werden, sollte es die Situation erfordern, sagt Simone Beissel.
Was das Einsparen von Trinkwasser angehe, so könnten Lecks in den Leitungen dank moderner Technik noch besser überwacht werden. Auch habe man durch das Auswechseln von alten Leitungen die Verluste erheblich senken können. Im März erhielt zudem jeder Haushalt ein Faltblatt mit 15 goldenen Regeln, wie er Trinkwasser sparen kann.
Doch die Gemeinde ruft nicht nur dazu auf, sondern tut es auch selbst. Mehr und mehr greife der „Service Parcs“ auf Regenwasser zurück, um die Pflanzen zu bewässern. Für diesen Zweck werde ebenfalls das Wasser der Luxlait-Quellen benutzt, welche die Gemeinde übernahm. Wegen zu starker Mineralisierung sei dieses Wasser nicht trinkbar, könnte allerdings zum Bewässern der Pflanzen genutzt werden. Bei Kübelpflanzen werde zudem darauf geachtet, relativ große Kübel zu benutzen, da die wegen des höheren Anteils an Erde die Feuchtigkeit besser speichern könnten.
Auch werde der Nutzung von Regenwasser immer mehr Beachtung geschenkt: So würden bei neuen Bebauungsplänen unterirdische Wasserreservoirs eingeplant.
Es werde momentan auch analysiert, inwiefern sogenanntes „Grauwasser“ (gering verschmutztes Abwasser aus Bädern, Duschen oder Waschmaschinen) zu Trinkwasser verarbeitet und genutzt werden kann. Dementsprechende Studien seien zurzeit in der Ausarbeitung.
Außerdem sei man dabei, Satellitenbilder auszuwerten, die aufzeigten, wo sich in der Stadt die größten „Hitzespots“ befänden, um dann dort entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
* 2022 lag der Wasserverbrauch der Hauptstadt bei insgesamt 8,1 Millionen Kubikmeter, davon kamen 5,2 aus Gemeindequellen und 2,9 vom Trinkwassersyndikat Sebes.
Wasser einsparen: Sechs Tipps
• Vermeiden Sie es, den Rasen mit Trinkwasser zu bewässern. Er wird mit den nächsten Niederschlägen wieder grün.
• Gießen Sie Pflanzen und Blumen in den frühen Morgenstunden oder nach Sonnenuntergang. Regenwasser für die Bewässerung bevorzugen.
• Waschen Sie das Auto in einer Waschanlage; diese verfügen über geschlossene Kreisläufe, in denen das Wasser wiederverwendet wird.
• Ziehen Sie öffentliche Schwimmbäder privaten vor. Wenn viele Haushalte gleichzeitig ihre Swimmingpools füllen, kann dies zu einer Trinkwasserknappheit führen.
• Ziehen Sie eine kurze Dusche einem Bad vor und stellen Sie das Wasser während des Einseifens ab.
• Lassen Sie die Waschmaschine und den Geschirrspüler laufen, wenn sie voll sind.
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Vorerst!? Naja Die Million Einwohner kommt ja erst.