Arcelor / Tripartite zur Stellenstreichung voraussichtlich am 6. Oktober
Nach der einseitigen Ankündigung des Stahlkonzerns ArcelorMittal, angesichts der aktuellen Absatzprobleme 15 Prozent der Belegschaft in Luxemburg abbauen zu wollen, fand gestern eine bereits länger geplante Zusammenkunft von Direktion und Gewerkschaften statt.
Bei dieser Gelegenheit, so Stefano Araujo, zuständiger Zentralsekretär des OGBL, wurden den Personalvertretern die Abbaupläne für die Belegschaft vorgelegt, die vergangene Woche dem Verwaltungsrat präsentiert worden waren. Hierbei wurde bestätigt, dass das Unternehmen 578 Arbeitsplätze in den Luxemburger Betrieben abbauen möchte. Details, etwa an welchen Standorten dies geschehen soll und welche Mitarbeiter betroffen sind, gab es allerdings keine.
Immerhin, so Araujo, seien die beiden zuständigen Minister, Franz Fayot (Wirtschaft) und Dan Kersch (Arbeit), ebenso wie die Gewerkschaften und wohl auch das Unternehmen der Meinung, dass in der aktuellen Situation eine Dreierkonferenz zum Thema notwendig ist. Für den 6. Oktober sei eine solche Tripartite denn auch bereits geplant. Die definitive Entscheidung falle aber erst in einem kommenden Regierungsrat. Vorher soll das Unternehmen den Gewerkschaften noch relevante Informationen zu seinen Plänen liefern, zu diesem Zweck wird kurzfristig ein weiteres Treffen zwischen Direktion und Gewerkschaften stattfinden.
Von 10.000 auf 3.000 in zehn Jahren
Nur ausgestattet mit allen wichtigen Informationen zu den Plänen des Stahlunternehmens sei eine solche Dreierrunde sinnvoll, so Stefano Araujo, der daran erinnert, dass die Luxemburger Stahlindustrie noch vor zehn Jahren, als noch im Schifflinger Werk produziert wurde, annähernd 10.000 Beschäftigte zählte; mittlerweile steuere das Unternehmen auf nur mehr 3.000 Mitarbeiter zu.
Es gehe nicht an, dass ArcelorMittal lediglich „Kosten einspart“ – hiervon redete das Unternehmen, wenn es Personalabbau meine – und keine Garantien für die Zukunft der Industrieproduktion in Luxemburg, etwa geplante Investitionen, nenne. Dies sei auch die Position der Regierung, sagt Araujo.
Generaldirektor Roland Bastian im RTL-Interview
Roland Bastian, Generaldirektor von ArcelorMittal, sagte am Dienstagmorgen im RTL-Interview, dass ein Sozialplan derzeit nicht ausgeschlossen werden könne. Beim Tripartite-Treffen müsse nach Lösungen zum Abfedern gesucht werden. Die Corona-Pandemie sei zudem nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe. Bereits zuvor habe die luxemburgische und die europäische Stahlindustrie mit einer Reihe schwieriger Probleme zu kämpfen gehabt. Sollte das Tripartite-Gespräch und die folgenden Planungen gut verlaufen, habe die Stahlindustrie allerdings eine gute Zukunft in Luxemburg, erklärte Bastian.
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Schöne Bilanz, seit Mitte der 70-ger 600 Arbeitsplätze pro Jahr abgebaut. Bin heute noch wütend, dass Jos und Co. sich von dem Schrotthändler über den Tisch haben ziehen lassen und alle haben am Ende mit dem Kopf genickt, sogar unser JC National. Was wurde nicht alles an Investitionen versprochen um Standorte zu sichern. Schifflingen war mal die Referenz für Drahtstahl in Europa.
@Grober J.P. Diese Referenz wurde bewusst von allen kaputt gemacht. Die Drahtstrasse, für mich Morgan-Strasse, hat bei Krisen fast immer als letzte die Segel gestrichen. Mit Einführung der Strangussalage begann leider der Untergang. Die Zwischenwalzung der Billettenstrasse fehlte einfach.
Die LSAP braucht ein Erfolgserlebnis. Mit Flüchtlings Politik ist kein Blumentopf zu gewinnen, auch wenn keiner sich traut es zu sagen. Reichensteuet OK, aber nur bis Dahin wo es mich nicht betrifft.
@Aender. Wie sagte Leon damals als man den Hochofen C dicht gemacht hatte: “ Elo ass ët eriwer mat eisem schéinen Droot, mat dem Schrott den mer vun der anerer Säit (Frankräich) kréien kann een emol keen Maschendroot machen.“ Kam das Roheisen nicht aus Hayange oder Florange, dem letzten Hochofen in der Region. Ich glaube mich zu erinnern, dass Leon traurig berichtete, dass BMW (Federbeine) für Stahldraht abgesprungen war, kann auch ein anderer Hersteller gewesen sein. Jetzt müsste man die Historiker hervorrufen. Der andere Roland wusste, er hat ja ziemlich rasch die Seiten gewechselt.