Weinlese 2021 / Trotz allem ein ordentlicher Jahrgang
Die Weinlese an der Luxemburger Mosel ist in der Halbzeit. Begonnen hat sie am 27. September. Allen Wetterkapriolen zum Trotz und entgegen allen Befürchtungen kündige sich ein guter Jahrgang an, sagen die Winzer am Dienstag bei der traditionellen Weinbergbegehung. Jetzt brauche man drei Wochen trockenes Wetter, um alles in trockene Tücher zu bringen.
An der Luxemburger Mosel ist die Weinlese seit dem 27. September voll im Gange. Kleine Traktoren befördern Anhänger mit gut gefüllten Kisten aus den Weinbergen in die Kellereien. Rund die Hälfte der Trauben sei bereits gelesen, heißt es von jenen, die es wissen müssen – den Winzern.
Um die 300 Winzer haben wir im Land, so Roby Ley, Direktor des „Institut viti-vinicole“, rund 200 davon arbeiten hauptberuflich. Sie alle haben kein einfaches Jahr hinter sich, gibt Ern Schumacher, Präsident der Privatwinzer, zu verstehen – wobei es sicherlich niemals wirklich einfache Jahre für Winzer gibt.
Mit einem blauen Auge
Ein später Vegetationsbeginn durch unbeständige Wetterbedingungen im Frühjahr, Frost, Hagel und Schädlinge wie die Kirschsauermücke, die ausschließlich die roten Sorten wie „Pinot noir“ befällt, sowie vor allem der Regen – all dies hätte dieses Jahr alle vor große Herausforderungen gestellt: „Doch als Winzer wissen wir, was zu tun ist, um Schäden möglichst klein zu halten. So sind wir im Vergleich zu unseren Kollegen in Burgund und Elsass mit einem blauen Auge davongekommen“, so Schumacher.
Ein normal guter Jahrgang dürfte es werden, heißt es allgemein. Erwartet würde ein fruchtiger, erfrischender Wein mit moderatem Alkoholgehalt, was ja in den drei letzten Jahren durch viel Sonne und Trockenheit etwas anders war. Lokale Unterschiede wird es aber geben, was durchaus seinen Charme hat und den Geschmäckern der Kunden entgegenkommen dürfte.
Von einem exzellenten Jahrgang spricht niemand, allerdings auch nicht von einem schlechten. Einen solchen habe es laut Roby Ley seit den 80er Jahren übrigens nicht mehr gegeben. Das liege auch daran, weil seit rund 30 Jahren gut ausgebildete Winzer im Weinberg und in der Kellerei tätig sind, Probleme erkennen und gegensteuern können und vor allem auf Qualität setzen, statt auf Quantität. So könnte besonders bei einem Jahrgang wie diesem die Sortenvielfalt besonders gut zur Geltung kommen, sagt Roby Ley.
Pünktlich zur Halbzeit im Weinberg hatten sich am Dienstag auch der Bürgermeister von Grevenmacher, Léon Gloden, und Weinbauminister Romain Schneider am „Maacher Fels“ eingefunden. Für den Minister auch eine Gelegenheit, sich mit den Winzern auszutauschen.
Der „Maacher Fels“ ist ein malerischer Platz und dank seiner Felsen auch ein Ort, an dem sich Trauben sehr wohl fühlen, was sich in außergewöhnlichen Weinen und Crémants bemerkbar macht.
Drei Wochen gutes Wetter
Hier, wie an der ganzen Luxemburger Mosel, entstünden Produkte, die Wertschätzung verdienten und Unterstützung, so Gloden und Schneider. Gesagt, getan greifen sie nach einer Rebschere und beginnen zur Freude der Pressefotografen einige Auxerrois-Trauben zu lesen.
Wie gesagt, noch hängt rund die Hälfte der Trauben entlang der Mosel. In den nächsten Tagen sollen sie gelesen werden. Dabei helfen dann, wie letztes Jahr, neben den Saisonarbeitskräften aus den Nachbarländern und aus dem Osten auch wieder vom Arbeitsamt vermittelte Traubenleser. 31 sind es diesmal, die von den Moselwinzern eingestellt worden sind.
Ab jetzt drei Wochen gutes Wetter wünschen sich die Winzer und all ihre Helfer. Nicht nur sie! Auch für Wanderfreunde ist die Herbstsonne im Weinberg ein besonderes Vergnügen.
Gute Tipps finden Sie auf visitmoselle.lu.
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Waat all déi dooten een Gedeessems op féieren,
iwerhiefléch an lächerléch daat Optrieden,
de Wënzer muss kucken daat hien eens gëtt.