FLBB-Herren / Trotz der knappen Niederlage gegen Albanien macht das FLBB-Team Kapitän Alex Laurent Spaß
Es war ein stolzer Kapitän, mit dem das Tageblatt einen Tag nach der knappen Auftaktniederlage gegen Albanien sprach. Auch wenn die Enttäuschung über die verpasste Chance zuerst groß war, hat sich das Team laut Alex Laurent, der seit dieser Saison in der zweiten belgischen Liga für die Kortrijk Spurs aufläuft, nichts vorzuwerfen.
Tageblatt: Wie groß ist die Enttäuschung nach der knappen Auftaktniederlage gegen Albanien?
Alex Laurent: Natürlich tut sie im ersten Moment schon weh, doch es war das erste Spiel dieser Vorqualifikation und wie gesagt, das Ergebnis fiel sehr knapp aus. Wir spielen ja auch noch zu Hause gegen Albanien und haben uns gesagt, dass wir sie dann halt dort besiegen. Wir haben uns auch nichts vorzuwerfen, denn wir haben meiner Meinung nach eine starke Partie gezeigt. Wir hatten uns vorgenommen, elf Dreier zu versenken, am Ende waren es zwölf. Außer in der Reboundsparte waren wir überall mit dem Gegner auf Augenhöhe. Albanien hatte einfach einen starken Abend und hat herausragend getroffen, 17 Dreier, das sieht man nicht jeden Tag. Doch so ist Basketball. Ich denke, es war ein Spiel, das attraktiv anzuschauen war, ein Sieg wäre die Kirsche auf dem Kuchen gewesen.
Bereits in der vorletzten Vorqualifikationsrunde, die im Februar endete, gab es ähnliche Niederlagen gegen den Kosovo und Island. Ist es nicht frustrierend, immer wieder so knapp zu verlieren?
Diese Partien hätten genauso gut anders ausgehen können, am Ende waren es jedes Mal Details, die den Unterschied gemacht haben. Mal haben wir knapp gewonnen, mal unser Gegner. Aber was man feststellen kann, ist, dass es, mit Ausnahme von Schweden im Sommer in der zweiten Vorqualifikationsrunde, keine großen Ausreißer nach unten mehr gibt. Die letzten Niederlagen waren alle auf weniger als zehn Punkte, sogar gegen Portugal im Sommer haben nur ein, zwei Details den Ausschlag gegeben. Das ist das Positive, das ich an diesen Spielen sehe.
An welchen Details liegt es denn, etwa dass die FLBB-Auswahl im Gegensatz zur Konkurrenz immer noch mit deutlich weniger Profis aufläuft?
Natürlich lebt man als Profispieler für den Basketball, der gesamte Tagesablauf von morgens bis abends ist auf den Sport ausgerichtet. Klar ist es ein Vorteil, wenn man mehr Profis im Team hat. Aber für uns spricht, dass wir uns schon alle ewig kennen und das schweißt schon zusammen. Man muss sich nur anschauen, dass wir gegen Albanien auf 24 Assists kamen. Es gibt keinen Spieler in unseren Reihen, der egoistisch denkt und meint, er müsse nun für die Punkte sorgen. Bei uns steht einer für den anderen ein und wir machen den Extra-Pass. Das zeichnet uns in meinen Augen aus und genau deshalb macht dieses Team auch so viel Spaß. In einer Mannschaft nur mit Profispielern finden sich halt auch mehr Egos wieder.
War es so auch möglich, die Ausfälle von Oliver Vujakovic und Ivan Delgado zu kompensieren?
Es war so wie in der „Bubble“ im Kosovo, als Thomas Grün aufgrund von Covid-19 ausfiel und wir den Gastgeber trotzdem schlagen konnten. Als gerade dieses Kollektiv können wir solche Ausfälle ergänzen und genau das macht so viel aus. In den letzten Jahren haben wir so viele „ups and downs“ gemeinsam durchlebt. Tolle Siege, aber auch bittere Niederlagen. Das schweißt zusammen.
Bereits am Sonntag steht das zweite Spiel der Vorqualifikation gegen Rumänien an, wie groß ist die Vorfreude auf das erste Heimspiel seit Februar 2020?
Nach drei „Auswärts-Bubbles“ ist die Freude umso größer, endlich wieder in der Coque spielen zu dürfen. Auch wenn wir aus diesen immer ein gutes Resultat mit nach Hause bringen konnten. Da hatte man halt nur das eigene Team im Rücken. Im Februar 2020 gegen den Kosovo war die Coque bis auf den letzten Platz gefüllt, die Atmosphäre war grandios. Ich hoffe, dass unsere Ergebnisse des letzten Jahres erneut viele Zuschauer anlocken werden.
Nach anderthalb Jahren in Österreich spielen Sie seit dieser Saison in der zweiten belgischen Liga für die Kortrijk Spurs. Wie verlief die Saison bisher?
Leider haben wir seit dem Saisonbeginn viele Verletzungsprobleme, die uns immer wieder zurückgeworfen haben. Es ist schwer, so als Team zusammenzufinden, wenn die ganze Zeit Leute fehlen. Somit haben wir leider noch kein Spiel zu Hause gewonnen. Auch Corona macht das Ganze nicht einfacher, weil zurzeit niemand weiß, wie es in Belgien mit dem Hallensport weitergehen wird. Das sind Sorgen, die auch im Team rumgehen. Doch ich mache mir nicht zu viele Sorgen, was passiert, passiert eben. Doch rein sportlich ist noch alles drin, wenn wir zwei Spiele gewinnen, wären wir wieder an der Tabellenspitze dran. Und die Leaderrolle ist etwas, das ich wirklich gerne mache. Die jungen Spieler, die nachrücken, sind wirklich motiviert und wollen den nächsten Schritt machen.
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