/ Trotz Kontroversen wegen Tierschutzverstößen: „Dog Expo“ soll im Mai wieder stattfinden
Verwahrloste Hunde in engen Käfigen, die ohne Wasser oder Nahrung im Inneren der Transportwagen der Züchter unter der prallen Sonne leiden müssen – das waren die Bilder, die 2017 und 2018 von der Hundeshow im Gedächtnis blieben. Nach mehreren Tierschutz-Skandalen zog das Landwirtschaftsministerium im letzten Jahr die Reißleine und erteilte der Ausstellung keine Genehmigung. Dieses Jahr sieht es anders aus: Der Veranstalter „Fédération cynologique luxembourgeoise“ (FCL) darf die Dog-Show wieder ausrichten.
Seit vielen Jahren ist die von der FCL organisierte Hundeschau in den Kirchberger Ausstellungshallen fester Bestandteil des Terminkalenders vieler Hundezüchter. Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst führen Züchter aus dem In- und Ausland ihre Vierbeiner den Rassenrichtern zwecks Prämierung vor. Nachdem die Dog-Show im September 2018 ausfiel, findet sie im Mai wieder statt.
Besserer Tierschutz
Nach den ihm vorliegenden Informationen wird die nächste Hundeausstellung für den 11. und 12. Mai organisiert, schreibt Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) in einer gemeinsamen Antwort mit Finanzminister Pierre Gramegna (DP) und dem Minister für Innere Sicherheit François Bausch („déi gréng“) auf eine parlamentarische Frage von Marc Goergen (Piratenpartei). Er betont, dass der Veranstalter in den vergangenen Monaten an dem Konzept der Show gearbeitet habe.
Zusammen mit der Luxemburger Vereinigung der Kleintierärzte (LAK) und der Tierarztinspektion habe die FCL Verbesserungsvorschläge diskutiert und Vorkehrungen getroffen, sodass es künftig nicht mehr zu Tierschutzverstößen bei der Veranstaltung komme. Speziell ausgebildete Zollbeamte werden die Veranstaltung kontrollieren, so wie es im neuen Tierschutzgesetz vorgesehen ist. Auch Tierschutzvereine hätten ihre Hilfe für eine Überwachung der Veranstaltung angeboten.
Wo genau die FCL aber nachbessern will, erläutern die Minister in ihrem Schreiben nicht. Die schweren Verstöße, die 2017 von Tierschützern aufgedeckt wurden, waren auf dem Parkplatz des Veranstaltungsortes festgestellt worden. Zeugen meldeten der Polizei, dass einige rücksichtslose Züchter ihre Hunde in ihren Fahrzeugen zurückgelassen hatten – und das in der prallen Sonne, ohne Nahrung, ohne Wasser und in einem verwahrlosten Zustand. Als die Polizei eintraf, war auch die Tierschutz-Vereinigung „Give us a voice Lëtzebuerg“ zur Stelle, um die Tiere umgehend aus dieser lebensgefährlichen Lage zu befreien. Die Hunde wurden den Züchtern abgenommen und entsprechend versorgt. Ein Mann, der versucht hatte zu fliehen, wurde 2018 zu einer Geldstrafe von 3.000 Euro verurteilt.
Doch genau bei diesem Problem scheinen noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden zu sein: „Was die Überwachung des Ausstellungsortes inklusive des Parkplatzes betrifft, laufen derzeit noch eine Reihe von Diskussionen mit verschiedenen Instanzen“, heißt es in der parlamentarischen Antwort vage.
Kontroverses Thema
Nach den Vorfällen 2017 und 2018 machten sich viele Tierschutzorganisationen für ein Umdenken bei der Dog-Show und teilweise sogar für ein komplettes Verbot der Veranstaltung stark. Als die Hundeausstellung am vergangenen September die Genehmigung nicht erhielt, war die Freude der Tierschützer groß. „Wir sind nicht gegen die Hundezucht“, betonte damals „Give us a voice Lëtzebuerg“. „Wir setzen uns aber gegen die Tierquälerei ein und mussten schon mehrmals bei dieser Hundeschau eingreifen und gar Autofenster einschlagen, um Hunde vor einem qualvollen Hitzetod zu retten“, unterstrichen die Tierschützer weiter. Ihnen sei es wichtig, dass das Wohl und die Gesundheit der Tiere bewahrt bleiben.
Und dazu bedürfe es keiner derartigen Hundeschau, erörterte „Give us a voice Lëtzebuerg“-Präsident Daniel Frères. Die Hundeshow sei mit viel Stress für die Tiere verbunden. Zudem würden die Hunde etliche Stunden vor und nach dem Auftritt im Käfig verbringen und auch der Transport sei oftmals fragwürdig, was die Sicherheit der Vierbeiner anbelangt, so Frères 2018.
In den sozialen Medien herrschte damals auch eine kontroverse Diskussion um das Vorgehen des Landwirtschaftsministers. Einige Leute befürchteten, die Züchter würden künftig ohne jegliche Kontrolle weiter züchten. In anderen Kommentaren war zu lesen: „Da wäerte se elo leider dat Ganzt an der Belsch organiséieren an do kréit da keen Hunn méi duerno, wéi déi aarm Déier do gehale ginn …“ Andere Facebook-Mitglieder hatten nichts gegen die Ausstellung, solange der Tierschutz und das Wohl der Tiere im Mittelpunkt stehen. Tierbesitzer, die im Hundesport tätig sind, fürchteten indes um die Existenz des Hundesports und der Vereinsausstellungen auf lokaler Ebene. Eine Frau stellet die Frage, wieso Tiere überhaupt nach vom Menschen festgelegten Kriterien gezüchtet werden. Andere Facebook-Nutzer wiederum fanden die Entscheidung richtig.
Jessica Oé und Redaktion
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„Kontroversen“?
Perverser Schwachsinn mit lebenden Kreaturen. Schon das „Genie“ Descartes hat einfach selbstherrlich festgelegt
:“Ich denke also bin ich.“ und im gleichen Atemzug fügte er hinzu,da ja Tiere nicht denken,haben sie auch keine Gefühle. Das öffnete den Tierbeschauern Tür und Tor um am lebenden Objekt ihre Experimente zu machen mit unsäglichem Leid für die betroffenen Tiere.Züchtungen ad absurdum treiben und den Tieren dann auch noch die Krallen färben und Locken einlegen damit sie noch absurder aussehen. Das ist eine Vergewaltigung der Natur die nur der Homo Demens zustande bringt. Und übrigens,was in Belgien oder in einer Arena in Spanien erlaubt ist macht es dafür noch lange nicht richtig. Zum Titelfoto: Sollte so ein Hund aussehen?
Was wäre wenn eine „Dog Expo“, sprich Hundeaustellung wäre, und niemand würde hingehen …
ganz genau – nicht hingehen!!
Richtig.Aber es erfordert auch ein Umdenken denn solange es Leute gibt die solche Hybrid-Kreaturen daheim haben wollen,werden diese wohl gezüchtet. Ob die Tiere dabei ihr Leben in Qual verbringen ist dem „User“ wurscht. Wir haben die Arroganz uns als Übergeschöpf,die von Gott Geschöpften,herzugeben,als stammten wir nicht von diesen Tieren ab. Das mit dem „Untertan“ ist wohl zu nichts gut.