Der Weg führt nach oben. Die Redaktions- und Produktionsräume des Uelzechtkanal liegen im obersten Stockwerk der Villa Koch auf dem Campus des LGE. Überall Mikrofone, Computer, Bildschirme, Notizen und zahlreiche Erinnerungsfotos. Volle Wände sind es geworden in all den Jahren. Den Uelzechtkanal gibt es nämlich schon lange.

Seit 1996 sendet der Kanal regelmäßig. Gegründet wurde er 1995 vom Deutschlehrer Ed Maroldt. Gianni Mersch ist seit 2006 einer der drei Verantwortlichen des Senders. Gemeinsam mit Christian Welter und Noémie Borges sorgt er dafür, dass alles klappt. Unterstützung gibt es seit geraumer Zeit auch vom Kunstlehrer Fabrice Genot.

Schwierige Zeiten

Schwierige Zeiten liegen hinter dem Uelzechtkanal. Von Januar 2024 bis Juni herrschte sehr eingeschränkter Sendebetrieb. Die Gründe sind technischer und administrativer Natur. Auslöser, so Gianni Mersch, sei der Wegfall von DOK (Den Oppene Kanal). Der Uelzechtkanal sei eng mit DOK verbunden gewesen und als dieser seine Aktivitäten einstellte, habe man nicht mehr wie gewohnt funktionieren können.

„Die technischen Probleme sind im Prinzip jetzt gelöst, dank viel Entgegenkommen und dank besonders der Hilfe der Escher Gemeinde. Sie stellte uns Räumlichkeiten zur Verfügung und bezahlte auch die von Eltrona installierte, ziemlich teure Sendeanlage, ohne die wir hätten einpacken können.“

Komplett behoben sei das Problem aber noch nicht. Einige administrative Hürden scheint es noch zu geben: „Genehmigungen müssen noch erteilt und Verträge erneuert werden, die nach dem Ende von DOK auch für uns nicht mehr gegolten haben.“

Ab September erwartet Gianni Mersch wieder eine normale Ausstrahlung via Eltrona und Post TV. „Wenn das alles geregelt ist, werden wir etwas unabhängiger arbeiten können als zuvor.“ Das Juli-Programm ist jedenfalls seit Donnerstag auf Sendung (siehe Kasten). Ab Anfang August bis September laufe dann ein Best-of-Programm.

Schule fürs Leben

Positiv stimmt Gianni Mersch auch, dass ab nächstem Schuljahr mehr Schülerinnen und Schüler denn je am Optionsfach Uelzechtkanal teilnehmen wollen. Um die 30 werden es sein – von „Troisième“ bis „Première“. Alle seien begeistert, mitzumachen. „Bemerkenswert ist auch, dass viele Ehemalige einen vom Uelzechtkanal geprägten Studienweg einschlagen, Kommunikation, Medien und Journalismus.“ In der Tat gibt es wenige schulische Aktivitäten, die, wie der Uelzechtkanal, dem Anspruch gerecht werden, fern trockener Theorie praxisnahe Ausbildung sowie auch nachhaltige Perspektiven fürs spätere (Berufs-)Leben zu vermitteln.

Nach wie vor würden die Schüler den Grundton der Sendung bestimmen. „Wir als Verantwortliche begleiten, beraten, informieren – handwerklich und pädagogisch. Unsere Meinung soll nicht hineinfließen“, so Gianni Mersch.

Der Uelzechtkanal zu Besuch in der Editpress-Druckerei in Sommet

Das Uelzechtkanal-Trio Gianni Mersch, Noémie Borges und Christian Welter (v.l.n.r.)

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Marco Goetz

Geboren 1966 in Wiltz, nennt Marco Goetz Journalismus den tollsten Job der Welt. Nach seinem Debüt im Tageblattvor über 30 Jahren und anschließend zwei Jahrzehnten bei RTL Radio und Fernsehen sowie einem Abstecher beim Luxemburger Wort ist er seit 2019 wieder beim Tageblatt. Geblieben sind Neugierde, Leidenschaft, Empathie und der Anspruch, kompliziertere Sachverhalte möglichst einfach zu erklären. Sei es bei Justiz- und Polizeithemen oder eigentlich bei Allem was Menschen beschäftigt. Immer nach dem Motto: es gibt keine langweiligen Themen.

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