Fond-de-Gras / Übernachten am Minett-Trail – Petingen weiht „Wagon-gîte“ ein, buchbar ab September
Mit etwas Verzögerung werden die „Gîtes“ entlang des 90 Kilometer langen Wanderweges Minett-Trail nach und nach eingeweiht. Einweihen bedeutet aber nicht einziehen. Buchbar wird zum Beispiel der „Wagon-gîte“ im Minett-Park Fond-de-Gras erst frühestens ab September. Schön ist er trotzdem, wobei Ästhetik nicht unbedingt auf Funktionalität reimen muss.
Die Idee ist grandios: Entlang des Minett-Trails, einem 90 Kilometer langen Wanderweg durch den Süden des Landes, sollen insgesamt elf sogenannte „Kabaisercher“ den Wanderer in ungewohnter Atmosphäre an ungewohnten Orten empfangen.
Der Beitrag der Gemeinde Petingen ist ein echter Eyecatcher. Am Mittwoch wurde er offiziell vorgestellt. Mitten im üppigen Grün des Minett-Parks Fond-de-Gras steht ein grüner Eisenbahnwaggon. 1939 wurde er in Polen gebaut und jetzt für rund 800.000 Euro (!) umgebaut.
Der „Wagon-gîte“ ist 22 Meter lang und drei Meter breit. Auf minimalstem Raum haben die Architekten Platz für sechs Leute geschaffen. Dazu gehören eine Sauna, ein großzügiger Wohnraum mitsamt Küche und Pellet-Ofen sowie drei Schlafgelegenheiten für jeweils zwei Personen. Wohlverstanden: im Stockbett, nicht im Kuschel-Doppelbett. Man darf gespannt sein, was RTL-Kollege Loïc Juchem in seiner Reportage erzählen wird, er hat nämlich von Donnerstag auf Freitag dort übernachtet und wird in den nächsten Tagen seine Bewertung abliefern.
Wir wollen dem jetzt nicht vorgreifen. Unseren Praxistext machen wir, wenn alle „Gîtes“ fertig und buchbar sind. Nur soviel: 120 Euro für zwei Personen in einer engen Kabine eines insgesamt engen Eisenbahnwaggons, den man sich unter Umständen mit vier weiteren Leuten teilen muss, also auch Küche, Klo und Dusche, ist einfach zu viel. Wer den ganzen Waggon für sich haben möchte (maximal sechs Personen) muss 310 Euro bezahlen. Zudem ist der Waggon für Menschen mit eingeschränkter Mobilität – nein, nicht nur Rollstuhlfahrer – eine Zumutung.
Bisher sind drei der insgesamt elf „Kabaisercher“ für eine Übernachtung zu buchen. Nämlich der „Floater“ in Düdelingen, das „Gonner-Haus“ in Rümelingen sowie das ehemalige Arbed-Büro-Haus in der Gemeinde Kayl-Tetingen. Bleiben also noch acht „Gîtes“. Gut Ding will, so scheint es, halt Weile haben. Die „Kabaisercher“ werden jedenfalls weit über das Jahr der Kulturhauptstadt Esch2022 bestehen bleiben – hoffentlich.
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Eine Sauna?
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