Wetter / Überreste eines Hurrikans beeinflussen uns in der Nacht zum Donnerstag
Letzte Woche war „Kirk“ noch ein Hurrikan der zweithöchsten vierten Kategorie auf der Saffir-Simpson-Skala. Inzwischen hat er sich abgeschwächt und zieht als außertropisches Sturmtief nach Luxemburg.
In zahlreichen ausländischen Medien ist bereits von einem Hurrikan oder gar Supersturm die Rede, die Europa in die Zange nehmen würden. Zwar werden die nächsten Tage sehr turbulent, doch von einem Hurrikan oder Tropensturm kann nicht die Rede sein.
Am 29. September bildete sich unweit der Kapverdischen Inseln eine tropische Depression, aus der am 1. Oktober der Hurrikan „Kirk“ wurde. Dieser erreichte am Abend des 3. Oktober die vierte Kategorie auf der Saffir-Simpson-Skala – also die zweithöchte Stufe –, was durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von 230 km/h entspricht. Ab dem 5. Oktober setzte eine langsame, doch allmähliche Abschwächung des starken Hurrikans ein. Seitdem ist er viele Kilometer nach Nordosten gewandert und befindet sich derzeit einige 100 Kilometer nördlich der Azoren. Inzwischen hat er seine tropischen Eigenschaften verloren, da er sich einerseits über deutlich kühleren Gewässern befindet und andererseits von einem nördlich liegenden starken Tief beeinflusst und „aufgesaugt“ wird. „Kirk“ ist nun also weder ein Tropensturm mehr noch ein Hurrikan.
Es ist nicht das erste Mal, dass Ex-Hurrikans nahe unseres Kontinents auftauchen. Ein Beispiel ist Ex-Hurrikan „Lee“, der am 20. September 2023 über Nordengland lag. Dieser war ebenfalls einige Tage davor noch ein starker Hurrikan und erreichte sogar die höchste fünfte Kategorie. Vor seiner langen Reise über den Atlantik nach Europa ging er in Kanada an Land.
Was uns nun erwartet
Einer der wenigen Unterschiede zwischen einem normalen Sturmtief und einem Ex-Hurrikan sind die Regenmengen. Tendenziell neigen Ex-Hurrikans dazu, mit größeren Regenmengen einherzugehen. Es wird also nicht nur der Wind relevant, sondern auch der Regen.
Was Luxemburg betrifft, sollte man den späten Mittwochabend und die Nacht zum Donnerstag im Auge behalten. Am Mittwochabend liegt der Kern des außertropischen Sturms „Kirk“ voraussichtlich in der Nähe von Paris und verlagert sich zur zweiten Nachthälfte nach Benelux. Unklar ist, ob sich der Kern genau über Luxemburg hinwegbewegt oder leicht nördlich vorbeizieht. Beim ersten Szenario würde der Wind deutlich schwächer ausfallen und der Regen die Hauptrolle übernehmen. Andernfalls geraten wir an den äußeren Rand des Sturmfelds und hätten Spitzen von 80-95 km/h zu erwarten. Es gibt also noch einige scheinbare Kleinigkeiten, die für große Änderungen in Sachen Intensität sorgen können – Stichwort: Butterfly-Effekt.
Zu den Regenmengen: Insgesamt können über die ganze Woche gesehen zwischen 40 und 70, vielleicht auch 80 l/m2 vom Himmel fallen. Wie einige Modelle es berechnen, könnte der Großteil davon während des Mittwochs und besonders in der Nacht zum Donnerstag herunterkommen – eben durch „Kirk“. Sollten sich diese Berechnungen bestätigen, wäre die Wetterlage nicht nur durch die Windentwicklung warnrelevant. Im Worst Case könnten dann auch Hochwasser und sonstige Überflutungen ein Thema werden, doch erst mal heißt es abwarten.
Währenddessen treibt ein weiterer Hurrikan über dem Golf von Mexiko sein Unwesen: In kürzester Zeit hat er sich zu einem Hurrikan der vierten Kategorie verstärkt und könnte sogar an der höchsten, fünften Kategorie kratzen. Es ist zu erwarten, dass es in der Nacht zum Donnerstag wieder einmal Florida trifft – mit erneut katastrophalen Ausmaßen.
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