Fernsehsender als Schule fürs Leben / Uelzechtkanal des LGE bekommt „Mérite culturel Jeunes“ der Stadt Esch
Seit 1996 ist der Uelzechtkanal regelmäßig auf Sendung. Am vergangenen Freitag ist das 1995 gegründete Fernsehprogramm des „Lycée de Garçons Esch“ mit dem „Mérite culturel Jeunes“ der Minettemetropole ausgezeichnet worden. Eine längst überfällige Anerkennung für die Pionierleistung sowie dafür, dass Schule nachhaltig prägen und definitiv mehr sein kann als trockene Theorie.
Es sind frohe Gesichter, in die man blicken kann am vergangenen Freitagabend im Festsaal des „Lycée de Garçons Esch“ (LGE). Der schuleigene Fernsehsender, der landesweit bekannte Uelzechtkanal, erhält den „Mérite culturel Jeunes“ der Minettemetropole.
Diese Anerkennung ist mehr als nur verdient, sie war überfällig. Wegen der 1995 begonnenen Pionierarbeit, aber auch wegen der schöpferischen Tätigkeit, die seither und bis heute regelmäßig geleistet sowie immer wieder von neuem unter Beweis gestellt wird – hauptsächlich von den Schülerinnen und Schülern des Escher Gymnasiums selbst.
Es gibt wenige schulische Aktivitäten, die wie der Uelzechtkanal dem Anspruch gerecht werden, fern trockener Theorie, gleichzeitig praxisnahe und sofort verwertbare Ausbildung sowie auch nachhaltige Perspektiven fürs spätere (Berufs)-Leben zu vermitteln.
Das betonen alle, die am Freitagabend bei der Feierstunde im LGE mit dabei sind. Ob vor Ort oder per Video hinzugeschaltet, ob ehemalige oder aktuelle Mitglieder des Fernsehkanals, ob Lehrer oder Politiker. Es ist schade, dass nicht mehr Menschen mit dabei sein können. Das liegt vor allem an den, na sie wissen schon, sanitären Maßnahmen. Einmal mehr zeigt sich deshalb auch bei dieser Feierzeremonie, dass die jungen Leute die Leidtragenden der Krise sind.
Nicht einschüchtern lassen
Doch Einschränkungen gleich welcher Natur wie auch der Lockdown im vergangenen Jahr haben die Leute des Fernsehsenders nie einschüchtern und vom Weg abbringen können. Allen Widrigkeiten zum Trotz haben sie weitergemacht, ihr Bestes gegeben. Kämpfen, nicht die Waffen strecken, das kennt der Uelzechtkanal von Beginn an.
Es ist Gymnasiallehrer Ed. Maroldt, der nicht nur mit dem Theaterensemble des LGE Neuland betritt, sondern 1995 auch mit dem Uelzechtkanal – und so seit der ersten Sendung im Februar 1996 für Furore sorgt. RTL schien damals nicht amüsiert gewesen zu sein und Konkurrenz gewittert zu haben. Doch was soll’s: „Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter.“
Der Uelzechtkanal ist weitergezogen. Heute besteht er aus 26 jungen Menschen. Unter der pädagogischen und handwerklichen Aufsicht der drei Lehrbeauftragten Gianni Mersch, Noémie Borges und Christian Welter können Schülerinnen und Schüler ab 3e und bis 1re mit dem Optionsfach in die Welt des Fernsehjournalismus eintauchen.
Sie diskutieren in Redaktionskonferenzen, bringen Reportage-Ideen auf den Tisch und begleiten deren Umsetzung vom Anfang bis zur fertigen Sendung. Sie lernen Konzepte entwickeln, Filmen, Schneiden und Vertonen. Und ganz nebenbei lernen sie, in der Öffentlichkeit aufzutreten und zu reden.
Präsenz in sozialen Medien
Und wie sieht die Zukunft aus? „Unser Ziel ist es, die jungen Menschen weiter für Medien zu begeistern. Mehr, denn ist uns dabei wichtig, den richtigen Umgang damit zu vermitteln. Vor allem im Kontext Fakenews und Quellenüberprüfung, also wo und wie man recherchiert und wie man alles in einen Kontext setzen kann. Außerdem will der Uelzechtkanal selber stärker präsent in den sozialen Medien sein, ohne aber die klassische Fernsehreportage zu vernachlässigen“, so Gianni Mersch.
Den Uelzechtkanal findet man in der Programmliste des Fernsehers unter „Lëtzebuerger Kanal“. Zu sehen sind die Programmbeiträge auch auf YouTube. Ausstrahlungszeiten und weitere Informationen gibt es unter https://lge.lu/activites/uelzechtkanal/.
- Kirche in Metzerlach weiter auf dem Prüfstand, Gemeinderat genehmigte Zuschuss für „Eis Epicerie“ in Zolver - 17. Januar 2025.
- Nach Straftat in Esch wiederholt „Eran, eraus … an elo?“ eine alte Forderung - 9. Januar 2025.
- Haushalt 2025 im Zeichen von Bildung, Sport und Europa ohne Grenzen - 8. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos