Kontroverse / Ukrainischer Botschafter Melnyk von Präsident Selenskyj entlassen
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, muss seinen Posten räumen. Staatschef Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete am Samstag ein Dekret, mit dem er Melnyk und eine Reihe weiterer ukrainischer Botschafter austauschte. Melnyk hatte Deutschlands Politik angesichts des russischen Angriffskriegs in seiner Heimat immer wieder scharf kritisiert und zuletzt mit Äußerungen über den umstrittenen Nationalistenführer Stepan Bandera für Aufsehen gesorgt.
Melnyk hatte Bandera als ukrainischen „Freiheitskämpfer“ bezeichnet und dessen Verantwortung für Massaker an Juden und Polen im Zweiten Weltkrieg bestritten (unten im Video etwa ab Zeitcode 1:40:00). Bandera ist eine der umstrittensten Figuren der ukrainischen Geschichte. Vielen Ukrainern gilt er als Nationalheld, der im Zweiten Weltkrieg als Anführer ukrainischer Nationalisten gegen die sowjetische Herrschaft kämpfte. Historiker werfen ihm jedoch seine Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten vor.
Unter anderem aus Israel und Polen kam scharfe Kritik an Melnyks Äußerungen. Das Außenministerium in Kiew ging später auf Distanz mit seinem Botschafter in Berlin. Melnyks Äußerungen über Bandera seien „seine eigene“ Meinung und „nicht die Position des Außenministeriums der Ukraine“, hieß es.
Zuvor hatte der Diplomat wiederholt mit scharfer Kritik an der Bundesregierung und vehementen Forderungen nach Waffenlieferungen und anderer Unterstützung für die Ukraine für Aufsehen gesorgt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bezeichnete er als „beleidigte Leberwurst“, weil dieser sich nach der Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zunächst geweigert hatte, nach Kiew zu reisen.
Neben Melnyk berief Selenskyj nun die Botschafter in Tschechien, Norwegen, Ungarn, Indien, Nepal, den Malediven, Sri Lanka und Bangladesch zurück. Zu den Gründen oder neuen Aufgabenbereichen für die abgezogenen Diplomaten machte das Präsidialamt zunächst keine Angaben.
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De Melnyk steet stellvertriedend fir Ukrainesch mentalitéit – a vum Westen gett se nach bestärkt. Wéi ech schonn emol virun e puer Wochen geschriwwen haat – virun 77 Joer ware mir frou wéi mir se lass waren, an elo ënnerstëtzen mir se. Traurg evolutioun ….
Die Befürwortung einer faschistischen, Folter und Massaker Vorschub leistenden Kollaborationspolitik ist auch 89 Jahre später ein explosives Erbe, das von einer internationalen Wahrheits- und Versöhnungskommission aufgeklärt werden muß.
Die Aufklärungsverweigerung ist ein verhängnisvoller ethischer Trugschluß.
MfG
Robert Hottua
Hätte schon längst geschehen
sollen, immer nur kritisieren,
fordern,meckern und Arroganz pur, keine Benimmregeln.