Schifflingen / Umbau der Bestgen-Mühle: Endlich scheint es wirklich loszugehen
Endlich geschieht etwas: Die Bestgen-Mühle in Schifflingen wird zu einer Betreuungs- und Bildungseinrichtung für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren umgebaut. Rund 10,5 Millionen Euro soll das Projekt voraussichtlich kosten. In zwei Jahren sollen die Umbauarbeiten fertig sein. Am Freitag gab es Details.
Zwei große Baucontainer vor der Tür wecken Hoffnung. Ja, die Arbeiten am Umbau der Bestgen-Mühle hätten definitiv begonnen, heißt es. Einige Arbeiter sind dabei, Laub und Staub wegzublasen. Das hat aber nichts mit den Renovierungsarbeiten, sondern eher mit dem Besuch von Bildungsminister Claude Meisch zu tun. Wie auch immer. In der Tat scheint sich etwas zu tun. Es geht jetzt wirklich definitiv los, so Paul Weimerskirch in einer vor Ort anberaumten Pressekonferenz. Ja, es habe viele Schwierigkeiten und Verzögerungen gegeben, nun aber sei man auf dem richtigen Weg, so der Bürgermeister von Schifflingen.
Sehr wenige Journalisten nehmen an der Pressekonferenz teil, dafür aber umso mehr Vertreter des Gemeinde- und Schöffenrates sowie des verantwortlichen Architektenbüros „weisgerberarchitecte“. Auch Télos sitzt mit am gut gefüllten Prominententisch. Zu Recht, denn die soziale Institution wird in Zukunft in der Mühle dafür sorgen, dass Kinder zwischen sechs und zwölf nicht unter die Räder geraten. Télos, 2015 gegründet, hat sich die psychosoziale Unterstützung von Familien in Not (Kinder und Erwachsene) und die Förderung innovativer Projekte auf erzieherischer, sozialer und kultureller Ebene zum Ziel gesetzt.
Rund 10,5 Millionen Euro sollen die Umbauarbeiten voraussichtlich kosten. In zwei Jahren, so das zuständige Architektenbüro, sollen sie abgeschlossen sein.
Die Bestgen-Mühle bleibt jedenfalls als nationales und historisch eingestuftes Bauwerk erhalten. Das komplett erhaltene Mahlwerk der Mühle wird instand gesetzt und hinter Glas geschützt. Auch die Fliesen der 1803 errichteten Mühle bleiben erhalten. Und, ja, auch das „El Molino“ wird bleiben. Allerdings wird das beliebte Café-Restaurant komplett erneuert und mit neuer Küche ausgestattet und womöglich wird der Besitzer wechseln.
Geschichte der Mühle
1803 wird die Mühle gebaut, zumindest ist das die Jahreszahl, die im Türstein eingemeißelt ist. Erster Mühlenbesitzer, laut Kataster von 1824, ist Nicolas Olinger, ein Landwirt aus Lallingen. Später folgen ihm sein Sohn Jakob und dessen Frau Marie Eleringer. Damals heißt die Mühle noch Schifflinger Mühle. Von verschiedenen wird sie auch „Frantzen-Millen“ genannt. Damals hatte die Alzette einen anderen Verlauf, und zwar floss sie genau unter der Mühle hindurch. Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Das alte Flussbett ist zugeschüttet. In einem Informationsblatt der Schifflinger Gemeinde wird darauf hingewiesen, dass zwischen 1892 und 1905 umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt werden. Turbinen ersetzen die Wasserräder. Nach der Heirat der Müllerstochter Elisabeth Cäcilia Müller mit Nicolas Emile Bestgen im Jahr 1899 taucht der Name „Bestgen-Mühle“ auf. 1930 wird der Mahlbetrieb eingestellt. Nach einer kurzen Wiederinbetriebnahme während des Zweiten Weltkriegs kommt 1947 das endgültige Aus für den Mahlbetrieb. Die Mühle dient fortan als Lager für Futtermittel und chemischen Dünger. 1985, nach dem Tod von Arwin Bestgen, überlassen die Erben dem Staat das alte Mühlengebäude. Ab 1988 wird es zunächst von der Vereinigung „Action locale pour jeunes“ und anschließend bis zum Jahr 2013 vom „Objectif plein emploi“ (OPE) genutzt. Seit Februar 2018 ist die Mühle ein historisch geschütztes Gebäude.
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