Weihnachten / Umweltfreundliche Geschenkideen: Günstig, kreativ und schnell
Weihnachten steht vor der Tür und in Zeiten von Klimawandel machen immer mehr Menschen sich Gedanken darüber, wie man auch das Fest ökologischer gestalten kann. Wer nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schonen will, vielleicht nach einer schnell umsetzbaren und trotzdem kreativen Geschenkidee sucht, setzt bei den Präsenten – aber auch deren Verpackung – auf Nachhaltigkeit.
Noch acht Tage bis Heiligabend – und während bei manchen die Geschenke bereits unter dem Weihnachtsbaum bereitliegen, müssen andere erst noch auf die Suche nach den passenden Präsenten gehen. Immer mehr Menschen denken dabei auch an die Umwelt und wollen umweltfreundliche Geschenke machen. Denn gerade an Weihnachten zeigt sich die Unverhältnismäßigkeit des menschlichen Konsums, sagt Lieke Mevis, die bei der gemeinnützigen Vereinigung „natur&ëmwelt“ Menschen zu verschiedenen Umweltthemen berät: „Während die einen am Ende des Monats kaum mehr Geld zum Leben haben, überlegen andere vor Weihnachten, was sie jemandem schenken sollen, der ohnehin bereits alles hat.“
Ob man nun die Natur schonen oder nicht viel Geld ausgeben will oder einem einfach Ideen beziehungsweise Zeit zum Geschenkekaufen fehlen: Nachhaltige Geschenke können die Lösung sein. Getreu dem Motto „Zeit statt Zeug“ kann so im Handumdrehen beispielsweise ein Gutschein für gemeinsame Erlebnisse gebastelt werden – etwas, das in der heutigen Zeit oft zu kurz kommt: „Die Erwachsenen sind tagsüber bei der Arbeit, die Kinder in der Schule, man fährt dahin und zurück. Und insgesamt bleibt dann weniger Zeit, als das vielleicht früher noch der Fall war“, stellt Lieke Mevis fest.
Selbst machen
So kann man jemandem einen gemeinsamen Waldspaziergang schenken, junge Eltern mit Babysitter-Stunden überraschen oder die Lieben auf ein selbst zubereitetes Menü einladen. Mit Kindern kann man endlich das unternehmen, das sie schon so lange mal machen wollen. Lieke Mevis rät dazu: „Während der eine sich über gemeinsames Joggen freut, gefällt dem anderen der Besuch im Lieblings-Restaurant besser. Man sollte einfach schauen, was zu der Person passt, das zeigt ja auch, dass man sich Gedanken gemacht hat.“ Vor allem, wenn man den anderen gut kenne, falle einem auch schnell etwas ein. Ebenso schnell lässt sich meist ein Gutschein für etwas erwerben, das dem Beschenkten Spaß macht: Die Mitgliedschaft im Fitness, eine Schnupperstunde Yoga oder ein Kochkurs.
Statt während der Vorweihnachtszeit Stunden in überfüllten Fußgängerzonen zu verbringen, kann man die Zeit auch anders nutzen – und Geschenke einfach selbst herstellen: Kekse backen, Kerzen gießen oder eine hauseigene Creme kreieren. Rezepte und Anleitungen dazu finden sich im Internet oder in Do-it-yourself-Büchern. Der Beschenkte freut sich dann über eine kreative Aufmerksamkeit, die man so nirgends kaufen kann. Wer beim Fest allerdings nicht auf materielle Aufmerksamkeiten verzichten und trotzdem nachhaltig schenken will, kauft bei lokalen Händlern aus der Region. „Statt online zu bestellen, geht man zu Läden in der Umgegend. In der Vorweihnachtszeit gibt es auch viele Märkte, wo man beispielsweise auch was von lokalen Künstlern kaufen kann“, empfiehlt Lieke Mevis. Zudem kann man sich in Secondhandshops umsehen.
Mehrmals nutzen
Auch in puncto Verpackung setzen viele mittlerweile auf Alternativen zu klassischem Geschenkpapier. Denn dieses ist oft sehr kurzlebig: Es wird verpackt, aufgerissen und dann meist weggeschmissen. „Gerade in der Weihnachtszeit kommt da ein großes Volumen zusammen. Dabei werden für die Herstellung von Geschenkpapier ja auch viele Ressourcen benötigt – in der Produktion, für den Transport“, erklärt Lieke Mevis. Zudem wird die Umwelt durch bei der Herstellung genutzte Chemikalien belastet. Eine Alternative ist da recyceltes und unbeschichtetes Papier. Aber auch dabei bleibt die Tatsache, dass es sich in den meistens Fällen um ein Einwegprodukt handelt.
Deshalb rät man bei „natur&ëmwelt“ dazu, Dinge wiederzuverwerten und schöne Verpackungen aufzubewahren, um diese später noch einmal zu verwenden. Auch wenn es etwas ungewöhnlich klingen mag: Präsente können zudem mit ausgedienten Handtüchern, Schals aus dem Secondhandshop oder aufbewahrten Stoffresten umwickelt werden. Mit der japanischen Verpackungsmethode „Furoshiki“ lässt sich das auf eine ganz dekorative Art und Weise machen. Dabei handelt es sich um eine Falttechnik, bei der anstelle von Geschenkpapier mit Tüchern beziehungsweise Stoffen gearbeitet wird. Klebestreifen kommen dabei nicht zum Einsatz, da die Stoffenden lediglich miteinander verknotet werden.
Wie man dabei genau vorgeht, kann ganz verschieden sein und hängt immer auch von der Form des Präsentes ab. Unter dem Suchbegriff „Furoshiki“ findet man im Internet zahlreiche Anleitungsvideos. „Der Trick ist immer, an den Seiten genügend Stoff über zu haben, um diesen am Ende verknoten zu können. Beim ersten Einpacken sollte man sich etwas Zeit nehmen, aber eigentlich ist es nicht schwer“, so die Feststellung von Lieke Mevis. Viele nutzen dafür auch Seidenschals oder schöne Tücher, die dann ein zusätzliches Präsent für den Beschenkten sind.
Kreativ werden
Wem das allerdings zu knifflig ist, der kann auch einfach altes Verpackungsmaterial wie Kartons oder Papiertüten nehmen, diese beschriften und bemalen oder mit Stempeln verzieren – vor allem Kinder werden dabei gerne richtig kreativ, wie Lieke Mevis beim eigenen Nachwuchs beobachtet: „Bei uns werden Geschenke beispielsweise auch oft mit Zeitungspapier umwickelt und die Kinder malen dann mit Gouache drauf. Da verwendet man dann allerdings besser zwei Lagen.“ Dieser Tipp ist auch nützlich, wenn man Gegenstände wie Bücher in Zeitungspapier einpacken will und dieses durch die spitzen Ecken zu reißen droht.
Auch leere Schraubgläser können geschmückt werden, um anschließend selbstgemachte Leckereien darin zu verstauen. Als Verzierung eignen sich im Backofen getrocknete Orangenscheiben oder Tannenzweige, die mit einer Schnur aus Naturmaterialien am Glas befestigt werden. Auch aus Zeitungspapier ausgeschnittene Sterne sind ein schöner Schmuck – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wer allerdings lieber eine Verpackung kauft, kann in eine schöne Dose oder einen Stoffbeutel investieren, die vom Beschenkten mehrmals genutzt werden können. Im Handumdrehen hat man so schön verpackte, persönliche Geschenke, die nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt schonen.
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