Editorial / Umweltschonend feiern: „Fueskichelchen“ in der Hand statt Teller im Müll
Am Sonntag fand in Diekirch die traditionelle Kavalkade mit Tausenden von Besuchern statt. Die Karnevalsfans wollen vor und während des Umzuges etwas trinken oder essen. Jeder kennt das Bild, das sich dann am Sonntagabend bieten wird: Berge an Plastikbechern, Servietten und anderer Abfall, die nach einer Veranstaltung zu beseitigen bleiben. Bei einem öffentlichen Event oder Festival kann dies schon fast absurde Ausmaße annehmen. Für die Veranstalter und Gemeinden bedeutet die Entsorgung und spätere Reinigung der Straßen zusätzliche Kosten, die nicht unerheblich sind. Die Problematik rund um Plastikmüll in der Natur und die schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik sind ein nur allzu bekanntes Thema.
Um diesem erheblichen Müllaufkommen etwas entgegenzusetzen, gilt seit Anfang 2023 ein Verbot von Plastik-Einweggeschirr bei öffentlichen Veranstaltungen. Seitdem dürfen keine Rührstäbchen, Schalen, Strohhalme, Teller oder Trinkgefäße aus Kunststoff mehr genutzt werden. Plastikbesteck steht ebenfalls auf der Verbotsliste.
Kontrolliert wird die Umsetzung des Gesetzes von offizieller Seite nicht. Zuerst steht die Sensibilisierung im Vordergrund. Dies scheint nötig zu sein, denn diese Botschaft ist nicht bei allen Veranstaltern gleich gut angekommen. Es fehle bisher an offiziellen Informationen, heißt es aus Diekirch. Konkrete Anweisungen gab es für die beteiligten Vereine deswegen nicht.
In Esch hingegen wird ein Pfandsystem mit wiederverwendbaren Bechern eingesetzt. Als weitere Alternativen kommen biologisch abbaubare Pappschalen zum Einsatz, zudem Gabeln aus Maisstärke oder auch Bioservietten aus recyceltem Material. Während die genannten Optionen wohl kaum die Müllberge reduzieren werden: Einweg bleibt schließlich Einweg und landet nach Gebrauch in einem Abfalleimer. Auch wenn in dem Fall kein weiteres Plastik in Umlauf gerät. Grillwürste oder auch vegetarische Alternativen schmecken besser im Brötchen als auf dem Plastikteller. Ein anderer Verein wiederum gibt an, zuerst den Restbestand an Plastikbechern aufbrauchen zu wollen. Alles andere sei schließlich auch nicht sehr ökologisch.
Mehrweggeschirr ist eine der Lösungen, die das Umweltamt in einem Leitfaden vorschlägt. Durch die geltenden Hygienevorschriften kann dies durchaus einen Mehraufwand mit sich bringen, der von den Helfern bei Veranstaltungen gestemmt werden muss. Später lässt sich diese Zeit wieder bei der Müllbeseitigung einsparen. Warum nicht verstärkt darauf zurückgreifen, dass die Besucher ihre eigenen Behälter und Besteck mitbringen sollen? Diese Idee mag vielleicht nicht bei Großveranstaltungen funktionieren, wäre bei kleineren Events jedoch machbar.
Jedenfalls lohnt es sich für Veranstalter von öffentlichen Festen, direkt auf Alternativen zurückzugreifen, die wiederverwendbar sind, und nach für sie praktische Lösungen zu suchen. Ab 2025 werden die meisten Arten von Einweggeschirr bei Veranstaltungen sowieso gänzlich verboten sein.
Wer möchte denn das Plastik Besteck? Der Kunde um seine Hände nicht zu beschmutzen
@ Romain
„Wer möchte denn das Plastik Besteck? Der Kunde um seine Hände nicht zu beschmutzen“
Wie kommen Sie denn darauf?
Ich bin vollauf zufrieden mit Bambusbesteck.
Meistens würden doch Essstäbchen genügen.