Chamber / Ungleichheit im Schulsystem sorgt für Spannungen – das Für und Wider der Europaschule
Ist die Diversität im luxemburgischen Bildungssystem ein Mittel, um Ungleichheit abzubauen, oder verstärkt sie den Trend nur? Die Chamber diskutiert über den Bildungsbericht 2024. Sollten die Europaschulen ursprünglich Kinder fördern, die keine Luxemburgisch-Muttersprachler sind und ihre Benachteiligung abbauen, sind heute mehr sozioökonomisch bessergestellte Kinder auf den Europaschulen. „Wenn die Schulen der Mehrheit der Kinder nicht gerecht werden, muss man diese Schulen ändern, nicht immer mehr Europaschulen bauen“, resümiert Francine Closener (LSAP). „Was haben wir der Mehrheit der benachteiligten Kinder zu bieten, die weiterhin zu den regulären Schulen gehen?“ Laut Bildungsminister Claude Meisch (DP) entsprechen die Unterschiede zwischen den Schulen den sozioökonomischen Bedingungen der Standorte. Außerdem gebe es schon drei „Lycées classiques“, wo den Schülern französischer Unterricht angeboten werde. „Das zeigt“, so Meisch, „dass wir vieles, was heute gefordert wurde, schon auf den Weg gebracht haben.“ Grundlegende Kritik teilt auch Sven Clement (Piraten): „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in eine weitere Fragmentierung hineinrutschen.“ Es brauche eine Verbesserung für das ganze System. „Wir kommen immer weiter von der Bildungsgerechtigkeit ab.“
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